Drucksache Nr. 0673/2009:
Zuwendung aus dem Programm "Soziale Stadt" an den Verein "Miteinander für ein schöneres Viertel" für das Projekt "Nachbarschaftsarbeit Hainholz" für 2009

Informationen:

verwandte Drucksachen:

0673/2009 (Originalvorlage)

Beratungsverlauf:

Inhalt der Drucksache:

Bitte beachten Sie, dass der folgende Text eventuell medienbedingte Formatabweichungen aufweisen kann. Eine formatgetreue Abbildung des Inhalts finden Sie in der Anlage "Druckversion.pdf".
Landeshauptstadt HannoverBeschlussdrucksache-ZeichenBeschlussdrucksache
In die Kommission Sanierung Soziale Stadt Hainholz
In den Stadtbezirksrat Nord
In den Sozialausschuss
In den Verwaltungsausschuss
 
Nr.
Anzahl der Anlagen
Zu TOP
 
0673/2009
0
 

Zuwendung aus dem Programm "Soziale Stadt" an den Verein "Miteinander für ein schöneres Viertel" für das Projekt "Nachbarschaftsarbeit Hainholz" für 2009

Antrag,

dem Verein „Miteinander für ein schöneres Viertel“ (MSV) e.V. für das Projekt „Nachbarschaftsarbeit Hainholz“ aus dem Verwaltungshaushalt 2009, Haushaltsmanagementkontierung 4980.000-718000 „Zuschüsse an übrige Bereiche“ vorbehaltlich der Rechtskraft des Haushalts eine einmalige Zuwendung in Höhe von bis zu
15.000,00 Euro

zu bewilligen.

Berücksichtigung von Gender-Aspekten

Das Projekt richtet sich an die gesamte Bevölkerung im Wohnquartier der Bömelburgstraße. Bei der Gestaltung der Projektinhalte finden die spezifischen Bedarfe von Frauen und Männern Berücksichtigung.

Berücksichtigung von Menschen mit Behinderungen
Das Projekt richtet sich an die gesamte Bevölkerung im Wohnquartier der Bömelburgstraße. Die Räumlichkeiten der Nachbarschaftsarbeit / Mietertreff sind nicht barrierefrei zugänglich und nicht behindertengerecht ausgestattet.

Kostentabelle

Darstellung der zu erwartenden finanziellen Auswirkungen:
Investitionenin €bei HMK
(Deckungsring)/
Wipl-Position
Verwaltungs-
haushalt;
auchInvestitions-
folgekosten
in € p.a.bei HMK
(Deckungsring)/
Wipl-Position
EinnahmenEinnahmen
Finanzierungsanteile von DrittenBetriebseinnahmen
sonstige EinnahmenFinanzeinnahmen von Dritten
Einnahmen insgesamt0,00 € Einnahmen insgesamt0,00 € 
AusgabenAusgaben
ErwerbsaufwandPersonalausgaben
Hoch-, Tiefbau bzw. SanierungSachausgaben
EinrichtungsaufwandZuwendungen15.000,00 €4980.000-718000
Investitionszuschuss an DritteKalkulatorische Kosten
Ausgaben insgesamt0,00 € Ausgaben insgesamt15.000,00 € 
Finanzierungssaldo0,00 € Überschuss / Zuschuss-15.000,00 € 

Begründung des Antrages

Rat und Verwaltung der Landeshauptstadt Hannover haben das Programm "Soziale Stadt" für die kommenden Jahre zum kommunalen Handlungsschwerpunkt erklärt. Damit verbunden ist eine Konzentration von Maßnahmen und Ressourcen in den für das Programm ausgewählten Gebieten Vahrenheide-Ost, Mittelfeld (beendet mit Ablauf 2008), Hainholz und Stöcken.

Das Projekt "Nachbarschaftsarbeit Hainholz" greift die im Integrierten Handlungskonzept Hainholz (DS 2152/2008) beschriebenen Zielsetzungen auf und trägt in besonderer Weise dazu bei, die lokale soziale Situation nachhaltig zu verbessern.

Einen besonderen Schwerpunkt des Projektes bilden Maßnahmen zur Förderung der Nachbarschaft und des Zusammenlebens in dem überwiegend aus Sozialwohnungen bestehenden Wohnquartier der Bömelburgstraße und umliegender Straßen. Hier leben etwa ein Viertel der Hainhölzer. Es ist eine Ballung sozialer Problemlagen festzustellen. Erste Projekte mit nur punktuell im Quartier tätigen Honorarkräften haben gezeigt, dass es eines regelmäßigen personellen sozialpädagogischen Angebotes für dieses Wohngebiet besonders bedarf, um Bewohnerinnen und Bewohner u.a. auch an der Mitwirkung sanierungsbedingter Maßnahmen im Rahmen des Programms „Soziale Stadt“ zu aktivieren. Dieses Defizit soll mit diesem am 1. Oktober 2004 begonnenen und auf die Laufzeit von 5 Jahren angelegten Projektes der „Nachbarschaftsarbeit Hainholz“ behoben werden (vgl. DS 2156/2004, DS 1301/2005, DS 723/2006, DS 662/2007, DS 725/2008).

Die „Nachbarschaftsarbeit Hainholz“ verfolgt als generelles Leitziel, die Entwicklung eines benachteiligten Wohngebietes hin zu einem lebendigen Gemeinwesen und zu einem in den Stadtteil vollends integrierten Wohnquartier. Zur erfolgreichen Umsetzung dieser Bestrebungen bedarf es einer umfangreichen Förderung und Einbeziehung der Bewohnerinnen und Bewohner, mit dem Ziel, die Mitverantwortung und letztlich die Identifikation mit dem Wohngebiet bzw. Gemeinwesen herzustellen. Die Ziele des Projektes im Einzelnen sind:
  • Förderung der Nachbarschaft und des Zusammenlebens,
  • Reduzierung von Konflikten der Bewohnerschaft,
  • Verminderung von Fluktuation,
  • soziale und wirtschaftliche Stabilisierung der Bewohnerschaft,
  • Verbesserung sozialer Angebote und Hilfen,
  • Identifikation und Mitverantwortung für das Gemeinwesen und den gesamten Stadtteil,
  • Förderung des Zusammenlebens verschiedener Bevölkerungsgruppen,
  • Verbesserung der Wohnwertes,
  • Hilfe zur Selbsthilfe und
  • Aufbau und Förderung tragfähiger Strukturen des Miteinanders.

Nach Ablauf des Projektzeitraumes sollten diese Ziele durch sich aus dem Stadtteil selbsttragende Strukturen weiter verfolgt werden. Im Projektzeitraum hat sich herausgestellt, dass dieses Ziel nicht erreichbar ist. Aufgrund der Mietpreise und Wohnungsgrößen wohnt im Bömelburgviertel nach wie vor ein großer Anteil an Haushalten mit geringem Einkommen und Bezug von Transferleistungen, so dass weiterhin ein geringes Potential an Selbstorganisation vorhanden ist. Nach Einschätzung des Trägers sollte das Projekt von daher fortgesetzt werden. Eine mögliche Fortführung des Projektes sowie die damit zusammenhängende Finanzierung ab 2010 wird in Gesprächen zwischen der Stadt und dem Träger erörtert. Eine zukünftige Weiterfinanzierung über die hier benannte Haushaltsstelle ist grundsätzlich nicht vorgesehen.

In der Bilanz der letzten Jahre zeigt sich, dass für die oben genannten Bewohnergruppen insbesondere die wohngebietsnahe Erreichbarkeit eine große Rolle spielt. Beratungs- und Beteiligungsangebote sowie sinnvolle Freizeitgestaltung und Gemeinschaftsaktivitäten werden in der Regel nur angenommen, wenn sie fußläufig erreichbar sind und keine Schwellenängste bestehen. So konnten sich in den ersten Projektjahren mit dem Spiel- und Bastelkreis sowie der Frauengruppe regelmäßige Gruppenangebote etablieren. Durch die Unterstützung der Mietergartennutzer und Mieterbeiräte konnten bestehende Strukturen neu belebt und gefördert werden. Ein weiterer Schwerpunkt war die (Mit) Organisation verschiedener Beteiligungsprojekte für Kinder- und Jugendliche, die insbesondere die Identifikation mit dem Stadtteil fördern. Die Beratungsangebote beziehen sich im Wesentlichen auf Konfliktmoderation und Bewerbungshilfe. Die Arbeit wurde zu Beginn des Projektes mit einer Fachkraft mit 30 Wochenstunden geleistet. Dieser Anteil wurde auf 15 Wochenstunden reduziert – zusätzlich konnten zwei Mitarbeiter auf Mini-Jobbasis aus dem Stadtteil gewonnen werden, die zwischenzeitlich die festen Gruppenangebote und die Mietergartenbetreuung durchführen übernommen haben.

Für 2009 sind folgende Maßnahmen geplant:
- Weiterführung des wöchentlichen Spiel- und Bastelkreises für Mütter und Kinder
- Begleitung und Unterstützung des Mieterbeirats
- Laufende inhaltliche Aktualisierung der drei Stadtteil- Informationstafeln
- Teilnahme an der Stadtteilaktion „Lebendiger Adventskalender“
- Beratung und Moderation bei Nachbarschaftskonflikten
- Beteiligung an einem Gartenprojekt mit dem Ziel der Errichtung eines Nachbargartens
- Arbeitsgruppe Berufsfindung für Migrantinnen in Zusammenarbeit mit dem Kulturtreff
Hainholz
- Planung einer Mutter-Kind-Gruppe
- Unterstützung der Bewohner bei Bewerbungen und Jobsuche
-Hilfe bei Einbürgerungsverfahren
-Unterstützung bei Schreibarbeiten und Korrespondenz mit z. B. Behörden
- SeniorInnen-SchülerInnen-Projekt
-Gesprächskreis zur Einübung und besseren Verständnis der deutschen Sprache
- Seniorennachmittag
- Zusammenarbeit mit der Klimaschutzagentur bei Energiesparaktion
- Beratung und Motivation zu Gemeinschaftsaktionen in der Mietergartenanlage der GBH

Mit dem Projekt wird eine Teilzeit-Personalstelle von 15 Wochenstunden finanziert. Die Gesamtkosten des Projektes betragen für das Jahr 2009 insgesamt 32.500 Euro. 17.500 Euro werden durch Spenden (GBH) finanziert. Um die Durchführung des Projektes sicherzustellen, schlägt die Verwaltung vor, die beantragten Mittel in Höhe von bis zu 15.000 Euro aus dem Verwaltungshaushalt 2009, Haushaltsmanagementkontierung 4980.000-718000 „Zuschüsse an übrige Bereiche“ zu bewilligen.
50 .51.1
Hannover / 23.03.2009