Drucksache Nr. 0650/2007:
Umgestaltung der Verkehrsflächen des Platzes der Weltausstellung, der Karmarschstraße und der Osterstraße

Inhalt der Drucksache:

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Landeshauptstadt HannoverBeschlussdrucksache-ZeichenBeschlussdrucksache
In den Stadtbezirksrat Mitte
In den Stadtentwicklungs- und Bauausschuss
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0650/2007
3
 

Umgestaltung der Verkehrsflächen des Platzes der Weltausstellung, der Karmarschstraße und der Osterstraße

Antrag,

1. der Umgestaltung der Verkehrsflächen des Platzes der Weltausstellung wie in Anlage 1 dargestellt,
2. der Umgestaltung der Verkehrsflächen der Karmarschstraße zwischen Platz der Weltausstellung und Schmiedestraße wie in Anlage 2 dargestellt,
3. der Umgestaltung der Verkehrsflächen der Osterstraße zwischen Platz der Weltausstellung und Baringstraße wie in Anlage 3 dargestellt sowie
4. dem Baubeginn vorbehaltlich der Rechtskraft des Haushaltes

zuzustimmen.


Finanzielle Auswirkungen

Platz der Weltausstellung:

Haushaltsmanagementkontierung: 6300.029-950100

Bezeichnung: Gemeindestraßen / Platz der Weltausstellung

Verpflichtungsermächtigung 2007 z. L. 2008: 1.200.000 €
In der MifriFi 2008 vorgesehen: 1.200.000 €;






Karmarschstraße :

Haushaltsmanagementkontierung: 6300.031-950100

Bezeichnung: Gemeindestraßen / Karmarschstraße

Verpflichtungsermächtigung 2007 z. L. 2008: 600.000 €
In der MifriFi 2008 vorgesehen: 600.000 €;

Osterstraße:

Haushaltsmanagementkontierung: 6300.030-950100

Bezeichnung: Gemeindestraßen / Osterstraße

Verpflichtungsermächtigung 2007 z. L. 2008: 900.000 €
In der MifriFi 2008 vorgesehen. 900.000 €;

Berücksichtigung von Gender-Aspekten

Genderspezifische Belange wurden bei der geplanten Maßnahme beachtet. Im Rahmen der Planung der Maßnahme wurden Fragen der sozialen Sicherheit und die behindertengerechte Gestaltung der Verkehrsflächen geprüft. Die Ergebnisse sind in die Planung eingeflossen.

Kostentabelle

Darstellung der zu erwartenden finanziellen Auswirkungen:
Investitionenin €bei HMK
(Deckungsring)/
Wipl-Position
Verwaltungs-
haushalt;
auchInvestitions-
folgekosten
in € p.a.bei HMK
(Deckungsring)/
Wipl-Position
EinnahmenEinnahmen
Finanzierungsanteile von Dritten1.350.000,00 €Betriebseinnahmen
sonstige EinnahmenFinanzeinnahmen von Dritten
Einnahmen insgesamt1.350.000,00 € Einnahmen insgesamt0,00 € 
AusgabenAusgaben
ErwerbsaufwandPersonalausgaben
Hoch-, Tiefbau bzw. Sanierung2.700.000,00 €6300.029-950100Sachausgaben
EinrichtungsaufwandZuwendungen
Investitionszuschuss an DritteKalkulatorische Kosten148.000,00 €Einzelplan 9
Ausgaben insgesamt2.700.000,00 € Ausgaben insgesamt148.000,00 € 
Finanzierungssaldo-1.350.000,00 € Überschuss / Zuschuss-148.000,00 € 
Die Kosten für den Umbau des Platzes der Weltausstellung betragen ca. 1.270.000 €. In diesen Kosten sind ca. 70.000 € für Straßenabläufe enthalten, die jedoch nicht über diese Haushaltsmanagementkontierung abgewickelt werden, sondern im Rahmen der jährlichen Betriebsabrechnung mit der Stadtentwässerung Berücksichtigung finden. Für den Umbau des Platzes der Weltausstellung wurden im Haushalt unter der Haushaltsmanagement-
kontierung 6300.029-950100 –Gemeindestraßen, Platz der Weltausstellung- für 2007 1.200.000 € als VE veranschlagt und für 2008 1.200.000 € als Ansatz vorgesehen.

Die Kosten für den Umbau der Karmarschstraße betragen ca. 620.000 €. In diesen Kosten sind ca. 20.000 € für Straßenabläufe enthalten (Abrechnung s. o.). Im Haushalt wurden unter der Haushaltsmanagementkontierung 6300.031-950100 –Gemeindestraßen, Karmarschstraße- für 2007 600.000 € als VE veranschlagt und für 2008 600.000 € als Ansatz vorgesehen.

Die Kosten für den Umbau der Osterstraße betragen ca. 980.000 €. In diesen Kosten sind ca. 90.000€ für Straßenabläufe enthalten (Abrechnung s. o.). Im Haushalt wurden unter der Haushaltsmanagementkontierung 6300.030-950100 –Gemeindestraßen, Osterstraße- für 2007 900.000€ als VE veranschlagt und für 2008 900.000 € als Ansatz vorgesehen.

Die Gesamtkosten der Maßnahmen betragen ohne die Kosten für die Straßenabläufe
ca. 2.700.000 €.

Begründung des Antrages

1. Ausgangslage

Im Herbst 2008 wird auf dem ehemaligen Gelände der Hauptpost an der Kurt-Schumacher-
Straße ein ECE-Einkaufscenter eröffnen. Damit wird sich ein neuer Schwerpunkt für den Einzelhandel in der Innenstadt bilden. Um die traditionellen Citylagen zu stärken, wurden von der Verwaltung der Landeshauptstadt Wirtschaftsforen im Bereich der Innenstadt ins Leben gerufen, in denen von den ansässigen Kaufleuten mit Unterstützung der Stadt Konzepte zur Stärkung bestehender Einzelhandelsstandorte entwickelt werden, um ein Gegengewicht zum ECE – Center zu schaffen und so Kaufkraftabflüsse zu reduzieren und die Innenstadt als Einzelhandelsstandort insgesamt aufzuwerten und damit verstärkt in das Blickfeld der Bürgerinnen und Bürger zu rücken.

Aus dem Wirtschaftsforum Altstadt/südliche Innenstadt sind die Initiativen Osterstraße und Karmarschstraße hervorgegangen, die sich zum Ziel gesetzt haben, den Bereich Platz der Weltausstellung, Karmarschstraße, Osterstraße als Einkaufs- und Aufenthaltsraum aufzuwerten und damit verstärkt in das Blickfeld der Bürgerinnen und Bürger zu rücken.

Diese Initiativen hatten im Jahr 2006 Konzepte für eine mögliche Umgestaltung des Platzes der Weltausstellung sowie der Osterstraße vorgelegt. Dabei handelte es sich um ein visionäres Konzept für die Osterstraße, das auch nach Einschätzung der Verfasser eher einen Denkanstoß geben sollte, als einen Anspruch auf Verwirklichung zu haben. Das Konzept für den Platz der Weltausstellung stellte ein an den realen Gegebenheiten orientiertes Gestaltungskonzept dar, das starken Eingang in die Vorschläge der Verwaltung gefunden hat.

Durch die Aufwertung des öffentlichen Raumes soll mehr Aufenthaltsqualität und eine größere Attraktivität für Besucher und Kunden geschaffen werden, um so den Bereich Karmarschstraße/Osterstraße als wichtigen Standort für Einzelhandel zu stärken. Insbesondere durch die Gestaltung des Platzes der Weltausstellung und des nördlichen Bereiches Osterstraße und der Karmarschstraße sollen sowohl die Karmarschstraße als auch die Osterstraße besser an die Fußgängerzone angebunden werden. Der Platz der Weltausstellung soll als wichtiger Eingangsplatz in der City eine herausgehobene Bedeutung bekommen und als Knotenpunkt die südlichen Innenstadtbereiche vernetzen.


2. Beschreibung des Vorhabens


Die Verwaltung hat auf Basis der vorliegenden Ideen und Wünsche der Anliegerinitiativen ein Konzept erarbeitet, das nunmehr zur Realisierung vorgeschlagen wird. Im Sinne einer systematischen Modernisierung der Innenstadträume sollen bewährte Gestaltungselemente aufgegriffen und weitergeführt werden, die bereits bei den durchgeführten Umgestaltungs-
maßnahmen in der Innenstadt wie dem Umbau des Ernst-August-Platzes und der Bahnhof-
straße Anwendung fanden. Dies gilt insbesondere für die Ausstattungselemente, die Beläge und die Beleuchtung. Damit werden das hannovertypische Achsensystem der Innenstadt herausgearbeitet und besondere Akzentuierungen auf die Plätze gelegt.

Der Platz der Weltausstellung, der zur Zeit außer durch seinen Namen und die EXPO-Uhr gestalterisch nur wenig an die Weltausstellung erinnert und heute auch räumlich kein klar definierter Platz ist, soll einen unverwechselbaren Charakter mit Bezug zur EXPO 2000 erhalten.



Beteiligung der Anlieger

Planungsbegleitend wurden zahlreiche Gespräche mit den Vertretern der Anlieger geführt. Am 28.02.2007 wurde eine Informationsveranstaltung für die Anlieger durchgeführt, bei der die vorliegende Planung erläutert wurde.

Im Rahmen der anschließenden Diskussion wurde die Planung von den Anwesenden begrüßt. Von einigen Teilnehmern wurde angeregt, den aufgepflasterten Bereich vom Platz der Weltausstellung aus weiter als bisher geplant in die Osterstraße hinein fortzuführen. Dies wurde im Nachgang zur Infoveranstaltung im Rahmen eines Ortstermins mit den Vertretern der Anlieger erörtert. Ergebnis der Erörterung war, dass die Fahrbahn wie bisher geplant an den Platzbereich herangeführt wird. Um aber die Verbindung der Osterstraße zum Platz der Weltausstellung zu betonen und auch Außennutzungen besser zu ermöglichen, entfallen die ursprünglich vorgesehenen ersten Längsparknischen.


Platz der Weltausstellung:

Im Bereich des Platzes der Weltausstellung sollen die Flächen wie im Lageplan dargestellt erneuert werden. Die Platzfläche wird dabei bis über die Fahrbahn im Bereich der Kurve der Osterstraße/Karmarschstraße vor Sport Scheck in die Karmarschstraße bzw. Osterstraße hinaus ausgedehnt, um so die beiden Straßenzüge stärker an die Fußgängerzone anzu-
binden. Die Fahrbahn wird im Bereich der Kurve aufgepflastert über den Platz geführt (analog zur Gestaltung der Schillerstraße und der Luisenstraße im Bereich des Ernst August Platzes). Die zur Zeit in diesem Bereich vorhandene Querungshilfe kann dadurch entfallen. Damit werden die Fahrbahnflächen reduziert und die Gehwegflächen vergrößert.

Als Pflaster ist im gesamten Platzbereich das Material der Bahnhofstraße vorgesehen.
Als gestaltendes Element ist geplant, im Plattenmaterial großflächig das EXPO 2000 Logo darzustellen. Dies wird durch Platten in vier verschiedenen Grautönen gebildet. Die Raum-
bildung wird durch ein Stelenfeld mit 15 Stelen der EXPO-Lichtstelen in einem Raster von ca. 12 x 12 m vorgenommen. Diese Stelen beziehen sich gestalterisch auf ein prägnantes Wahrzeichen der EXPO 2000 (Stelen auf der Exponale-Brücke).

Als weiteres gestaltendes Element sind im Zuge der Karmarschstraße vom Kröpcke kommend vor den Geschäften Läufer aus geschliffenen Betonplatten (Modell Ernst-August – Platz) vorgesehen, um diesen Bereich zusätzlich zu betonen. Im gesamten Platzbereich befindet sich zwischen der Befestigung mit Betonplatten und den Fassaden ein Streifen aus Granitkleinpflaster. Durch diesen Streifen werden die zahlreichen Lichtschächte sowie Fassadenversprünge gefasst, ohne dass die Pflasterfläche des Platzes in den Rand-
bereichen ausgefranst wirkt und ihre Homogenität in der Gestaltung verliert.

Sowohl in diesem als auch in allen weiteren Abschnitten soll das Stadtmobiliar entrümpelt, neu geordnet und modernisiert werden. Es ist vorgesehen, die Massivität der vorhandenen Fahrradabstellanlagen aufzuheben und durch dezentrale Anordnungen zu ersetzen. Das vorhandene Kunstwerk bleibt erhalten. Die Spielgeräte des „Cityspiels“ bleiben erhalten und werden ggf. geringfügig verschoben. Der Standort des Kiosks bleibt erhalten, ggf. wird mit den Betreibern und den ansässigen Geschäftsleuten ein räumlich besserer Standort gesucht.

Die Nutzungen des Platzes als Veranstaltungsplatz (Weihnachtsmarkt u.a.) und die Aussengastronomieflächen werden berücksichtigt und werden durch die Neugestaltung aufgewertet.

Der Entwurf ist in Anlage 1 dargestellt.


Karmarschstraße:

In der Karmarschstraße wird die heute ca. 10 m breite Fahrbahn auf eine Fahrbahnbreite von 7 m reduziert. Diese Fahrbahnbreite ist für das vorhandene Verkehrsaufkommen aus-
reichend und ermöglicht auch das Überholen von in zweiter Reihe haltenden Lieferfahr-
zeugen etc. Auch der Radverkehr kann bei dieser Fahrbahnbreite problemlos auf der Fahrbahn abgewickelt werden. Die Fahrbahn wird wie im Bestand bituminös befestigt.

Um beurteilen zu können, ob der Knotenpunkt Karmarschstraße Osterstraße umgestaltet werden kann, wurde eine Verkehrserhebung durchgeführt. Die darauf basierende Leistungs-
fähigkeitsuntersuchung ergab, dass der Knotenpunkt umgestaltet werden kann.

Auf die Linksabbiegespur von der Karmarschstraße in die Marktstraße kann verzichtet werden. Dies ist aufgrund der geringen Anzahl von Abbiegern möglich. Damit wird auch die Mittelinsel in diesem Bereich entbehrlich, da die Straße in einem Zug überquert werden kann. Durch diese Maßnahmen kann der Querschnitt der Karmarschstraße im Bereich des Knotenpunktes von insgesamt ca. 16 m Breite auf 9,50 m Breite reduziert werden. Die so gewonnenen Flächen werden in erster Linie dem heute sehr schmalen Gehweg vor der Buchhandlung Decius zugeschlagen. Die neue Ausbildung der Einmündung nimmt Bezug auf den weiteren Verlauf der Karmarschstraße.

Am Fahrbahnrand sind wie heute Längsparknischen vorgesehen. Durch die Aufpflasterung der Fahrbahn im Bereich von Sport Scheck und die Umgestaltung der Einmündung Schmiedestraße verringert sich die Anzahl der Stellplätze geringfügig. Die Parknischen werden mit Kupferschlackenpflaster befestigt.

Ungefähr in der Mitte des umzubauenden Straßenabschnittes werden die Längsparknischen unterbrochen und die Gehwege bis an den Fahrbahnrand vorgezogen, um so die Querung der Fahrbahn für Fußgänger zu optimieren.

Das Abstellen von Fahrrädern wird im gesamten Plangebiet neu organisiert. Die vorhandenen Fahrradbügel werden zunächst entfernt und dann durch Gruppen von Fahrradbügeln in den Randbereichen des Platzes außerhalb der Laufwege der Fußgänger und der Fahrwege des Lieferverkehrs neu angeordnet. Aufgrund des hohen Bedarfs wird versucht, die Anzahl der Fahrradbügel insgesamt zu halten und ggf. zu erhöhen.

Durch die Verringerung der Fahrbahnbreite können die Seitenräume verbreitert werden. Auf diese Weise wird die Nutzungsqualität der Gehwege erhöht. Die Gehwege werden funktional gegliedert. Sie erhalten vor den Geschäften wie bereits im nördlichen Teil Läufer aus geschliffenen Betonplatten im Format 40/40 cm (Modell Ernst-August – Platz). Zur Einfassung der Lichtschächte und der Fassadenversprünge wird auch hier zwischen der Plattenfläche und den Fassaden ein Granitkleinpflasterstreifen vorgesehen.

Zwischen der Läuferfläche und den Parknischen wird eine Multifunktionsfläche vorgesehen, in der Ausstattungselemente wie Beleuchtungsmasten, Bänke, neu angeordnete Fahrrad-
bügel aber auch Außenbewirtschaftungsflächen etc. untergebracht werden sollen. Durch diese funktionale Gliederung der Gehwegflächen wird das Nebeneinander verschiedener Nutzungen wie Flanierzonen, Auslagen, Außenbewirtschaftung, Bänke, Pflanzkübel, etc. gestalterisch geordnet und aufgewertet. Die Multifunktionsfläche wird mit Betonplatten 20/20 cm mit einer wassergestrahlten Oberfläche befestigt.

Auf der Ostseite der Straße sind kleinkronige Bäume vorgesehen, die in Baumscheiben im Multifunktionsstreifen gepflanzt werden sollen. Auf der Westseite der Straße sind aufgrund von im Untergrund verlegter Leitungen keine Bäume möglich. Hier soll versucht werden, gemeinsam mit den Kaufleuten ansprechend gestaltete und bepflanzte Pflanzkübel aufzu-
stellen. Auch die Ausstattung mit hochwertigen Bänken, die über das übliche Maß hinaus-
gehen, soll (ähnlich wie in der Bahnhofstraße erfolgreich praktiziert) über Sponsoring erfol-
gen. Die Initiativen haben ein grundsätzliches Interesse signalisiert. Durch diese Maß-
nahmen kann eine hochwertige und unverwechselbare Adresse für den Straßenzug geschaffen werden.

Die Karmarschstraße erhält eine neue Fußwegbeleuchtung. Hier sind doppelseitige Mastansatzleuchten wie in der Bahnhofstraße vorgesehen.

Der Entwurf ist in Anlage 2 dargestellt.


Osterstraße:

Die Osterstraße soll ebenfalls im Bereich zwischen Karmarschstraße und Senior-Blumen-
berg-Gang umgestaltet werden. Auf der Ostseite endet die Umgestaltung bereits an der Baringstraße.

Im Rahmen der Aufwertungsmaßnahmen sollen auch in der Osterstraße die Gehwege verbreitert werden und mit höherwertigem Material neu gestaltet werden. Gestalterisch ist eine Anlehnung an die hochwertigen Gehwege in der Königstraße vorgesehen.

Da im Abschnitt zwischen Karmarschstraße und Röselerstraße die Osterstraße bereits vor einigen Jahren umgebaut wurde, bleibt hier die Fahrbahn bis zur Einmündung Windmühlen-
straße weitestgehend erhalten. Hier wird nur auf der Ostseite der Fahrbahn der Gehweg geringfügig verbreitert. Wesentliche Maßnahme ist in diesem Abschnitt die Umwandlung der Schrägparknischen in Längsparknischen und der Austausch der Gehwegbeläge. Durch diese Maßnahmen wird die Nutzbarkeit der Nebenanlagen gegenüber heute deutlich verbessert und wie in der Karmarschstraße ein Multifunktionsstreifen eingerichtet.

Die vorhandenen Fahrradabstellanlagen werden auch hier entfernt und durch kleinere Anlagen außerhalb der Laufwege der Fußgänger angeordnet. Aufgrund des erheblichen Bedarfs wird auch hier versucht, die Anzahl der Fahrradbügel insgesamt zu erhöhen.

Im Abschnitt Röselerstraße bis Baringstraße/Senior-Blumenberg-Gang hat die Osterstraße heute eine Fahrbahnbreite von bis zu ca. 12,80 m. Der Gehweg auf der Westseite der Osterstraße hat heute nur eine Breite von ca. 2,80 m. Der Belag des Gehweges auf der Westseite ist alt und in Teilbereichen abgängig. Auf der Ostseite wurde der Gehweg vor einigen Jahren bereits erneuert.

In diesem Abschnitt der Osterstraße soll die Fahrbahnbreite wie in der Karmarschstraße auf 7 m reduziert werden. Die frei werdenden Flächen werden in erster Linie dem Gehweg auf der Westseite der Straße zugeschlagen, um auch hier eine repräsentative Gehwegfläche zu schaffen, die Kunden zum Flanieren animieren und den Bereich als Einzelhandelsstandort aufwerten soll.





Auf beiden Seiten der Fahrbahn der Osterstraße sind auch im Abschnitt zwischen Röseler-
straße und Senior-Blumenberg-Gang Längsparknischen vorgesehen. Unterbrochen werden die Längsparknischen zukünftig durch Bäume, die den Straßenraum gliedern und freund-
licher gestalten sollen. Durch die Baumpflanzungen und die Anordnung von Fahrradbügeln (s. u.) wird zwar die Anzahl der Stellplätze reduziert, was jedoch in Abwägung mit dem gestalterischen Gewinn und den zahlreichen in unmittelbarer Nachbarschaft vorhandenen Stellplätzen in Parkhäusern vertretbar ist.

Die Gehwege werden auch in diesem Bereich funktional gegliedert. Sie erhalten wie in der Königstraße vor den Geschäften Läufer aus diagonal verlegten Betonplatten im Format 40/40 cm. Zur Einfassung der Lichtschächte und der Fassadenversprünge wird auch hier zwischen der Plattenfläche und den Fassaden ein Granitkleinpflasterstreifen vorgesehen. Zwischen der Plattenfläche und den Parknischen wird ebenfalls Kleinpflaster verlegt.

Kleinere Fahrradabstellanlagen (jeweils 5 –6 Bügel) sollen in diesem Abschnitt entlang der Osterstraße in Parknischen angeordnet werden, um so einerseits die Laufbeziehungen nicht durch abgestellte Fahrräder oder Fahrradbügel zu verstellen, andererseits aber für Rad fahrende Kunden Abstellmöglichkeiten zu schaffen, die zentral liegen und gut erreichbar sind. Auf diese Weise wird das Thema Parken für Fahrräder und für Kfz auf zusammen-
hängenden Flächen zusammengefasst, die auch gestalterisch als solche in Erscheinung treten. In diesem Bereich sollten auch Stellplätze für Motorräder untergebracht werden.

Die Beleuchtung orientiert sich an dem für Fußgängerzonen bewährten System. Die Gehwege werden zusätzlich mit Mastaufsatzleuchten („Citylight“ wie bereits in der nördlichen Osterstraße vorhanden) ausgestattet.

Der Entwurf ist in Anlage 3 dargestellt.

Bei allen drei Umgestaltungsmaßnahmen kommt die Straßenausbaubeitragssatzung zur Anwendung.


Multimediaworkshop

Der Platz der Weltausstellung wird durch die vorgeschlagene Gestaltung einen deutlichen Bezug zur Weltausstellung herstellen. Um einen noch stärkeren Bezug zum Motto der EXPO 2000 “Mensch, Natur, Technik“ herzustellen und um das Thema Weltausstellung nicht nur als ein Thema der Vergangenheit zu behandeln, soll über eine multimediale Inszenierung ein zeitgemäßer Beitrag geleistet werden. Hannover kann sich als Stadt der Weltausstellung einreihen in eine Kette weiterer Städte, die weltweit heute und in Zukunft Weltausstellungen austragen werden.

Die Verwaltung erarbeitet z. Zt. ein Konzept, wie in Zusammenarbeit mit externen Fach-
leuten und Institutionen aus Multimedia und Kunstdisziplinen eine zeitgemäße, ggf. inter-
aktive Inszenierung stattfinden könnte.

Dies soll jedoch losgelöst von dem engen zeitlichen Rahmen der baulichen Maßnahme, die mit dieser Drucksache beschlossen werden soll, geschehen.






3. UVP

Die geplanten Baumaßnahmen führen zu keiner Verschlechterung der bestehenden Umweltverhältnisse sondern tragen vielmehr dazu bei, die städtebauliche Qualität der Straße und der unmittelbaren Umgebung zu stärken. Negative Beeinträchtigungen des Naturhaushaltes gehen von den Maßnahmen nicht aus.


4. Bauzeit / Bauablauf

Die Baumaßnahmen zur Umgestaltung von Platz der Weltausstellung, Karmarschstraße und Osterstraße sollen in zwei zeitlichen Abschnitten durchgeführt werden. Im ersten Abschnitt sind von Juli 2007 bis Mitte November 2007 Leitungsbaumaßnahmen vorgesehen. Während des Weihnachtsgeschäfts 2007 sind keine Bauarbeiten geplant. Mit den Straßenbau-
maßnahmen soll dann Anfang 2008 begonnen werden, sofern die Witterung dies zulässt. Der Abschluss der Bauarbeiten ist für August 2008 vorgesehen.
66.2 
Hannover / 12.03.2007