Drucksache Nr. 0637/2025:
StadtGemeinschaftsHaus Nord als Beitrag der Stadtbibliothek zum HSK XI

Informationen:

Beratungsverlauf:

Inhalt der Drucksache:

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Landeshauptstadt HannoverBeschlussdrucksache-ZeichenBeschlussdrucksache
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0637/2025
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StadtGemeinschaftsHaus Nord als Beitrag der Stadtbibliothek zum HSK XI

Antrag,

die Transformation der Räumlichkeiten der Stadtbibliothek Nordstadt in ein StadtGemeinschaftsHaus Nord (Gestaltungstitel) und die damit verbundene Reduzierung des Budgets der Stadtbibliothek um 95.000 Euro als abschließenden Beitrag zum Haushaltskonsolidierungsprogramm XI zu beschließen. Der darüber hinaus zu erbringende Differenzbetrag zu den im Rahmen des HSK XI beschlossenen 170.000 Euro in Höhe von 75.000 Euro wird aus den Teilhaushalten des Dezernats VII gedeckt.

Berücksichtigung von Gender-Aspekten

Die Maßnahme betrifft alle Geschlechter gleichermaßen.

Ergebnis der Klimawirkungsprüfung

Das Ergebnis der Klimawirkungsprüfung wird als neutral/positiv bewertet. Der mit den erforderlichen Umbaumaßnahmen und der Einrichtung einer Bibliothekplus verbundene Herstellungsprozess erfordert den Ausstoß von Treibhausgasen. Der laufende Betrieb von neuen elektrischen Anlagen verbraucht zusätzliche Energie. Positiv wirkt sich aus, dass räumliche Ressourcen von mehreren Parteien gleichzeitig und länger genutzt werden. Im Vergleich zum Ressourcenverbrauch und Ausstoß von Treibhausgasen durch drei jeweils separate Mietobjekte wird ein tendenziell positiver Effekt erwartet.

Kostentabelle

Darstellung der zu erwartenden finanziellen Auswirkungen in Euro:
Teilfinanzhaushalt 42 - Investitionstätigkeit
Investitionsmaßnahme I.27201.901.2
Stadtbibliothek sonstige Maßnahmen
EinzahlungenAuszahlungen
Zuwendungen für Investitionstätigkeit €0.00
Beiträge u.ä. Entgelte für Investitionstätigkeit €0.00
Veräußerung von Sachvermögen €0.00
Veräußerung von Finanzvermögensanlagen €0.00
Sonstige Investitionstätigkeit €0.00
  
  
  
Erwerb von Grundstücken und Gebäuden €0.00
Baumaßnahmen €15,000.00
Erwerb von bewegl. Sachvermögen €45,000.00
Erwerb von Finanzvermögensanlagen €0.00
Zuwendungen für Investitionstätigkeit €0.00
Sonstige Investitionstätigkeit €0.00
  
Saldo Investitionstätigkeit (€60,000.00)
€0.00

Teilergebnishaushalt 42 - Investitionstätigkeit
Produkt 27201
Stadtbibliothek
Angaben pro Jahr
Ordentliche ErträgeOrdentliche Aufwendungen
Zuwendungen und allg. Umlagen €0.00
Sonstige Transfererträge €0.00
Öffentlichrechtl. Entgelte €0.00
Privatrechtl. Entgelte €39,000.00
Kostenerstattungen €0.00
Auflösung Sonderposten (anteilige Zuwendungen) €0.00
Sonstige ordentl. Erträge €0.00
  
Außerordentliche Erträge €0.00
  
Erträge aus internen Leistungsbeziehungen €0.00
Personalaufwendungen (€62,000.00)
Sach- und Dienstleistungen €22,000.00
Abschreibungen €0.00
Zinsen o.ä. (TH 99) €0.00
Transferaufwendungen €0.00
Sonstige ordentliche Aufwendungen €0.00
  
Saldo ordentliches Ergebnis €79,000.00
Außerordentliche Aufwendungen €0.00
Saldo außerordentliches Ergebnis €0.00
Aufwendungen aus internen Leistungsbeziehungen (€16,000.00)
Saldo aus internen Leistungsbeziehungen €16,000.00
Saldo gesamt €95,000.00
Erläuterungen zum Teilfinanzhaushalt
  • Pos. Baumaßnahmen: Zur Unterstützung der unterschiedlichen und teilweisen parallelen Nutzungen wird eine transparente Trennwand aufgestellt (geschätzte Kosten 15.000 Euro).
  • Pos. Erwerb von beweglichem Sachvermögen: Mittel zur Einrichtung der Bibliothekplus (technische Zugangssteuerung, geschätzte Kosten 30.000 Euro) und für erforderliche Anpassungen der Ausstattung (geschätzte Kosten 15.000 Euro) von insgesamt 45.000 Euro werden durch Umschichtung und Priorisierung der bereits veranschlagten Mittel im Teilfinanzhaushalt 42 bereitgestellt.


Erläuterungen zum Teilergebnishaushalt
  • Pos. Privatrechtliche Entgelte: Beitrag der AWO an den Raumkosten mit 39.000 Euro p.a..
  • Pos. Personalaufwendungen: Minderausgaben durch Wegfall einer Vollzeitstelle, TVöD EG 07, Kosten 62.000 Euro p.a..
  • Pos. Sach- und Dienstleistungen: Es werden Mehrausgaben i.H.v. 25.000 Euro für einen Wachdienst (12 Std./Woche) und i.H.v. 5.000 Euro für die laufenden Kosten der Öffnung ohne Personal (Bibliothekplus), insgesamt 30.000 Euro erwartet. Demgegenüber werden Minderausgaben von 8.000 Euro beim Medienetat veranschlagt. Im Ergebnis stehen Mehrausgaben von 22.000 Euro.
  • Pos. Aufwendungen aus internen Leistungsbeziehungen: Die Kosten der Bibliotheksräume werden vom Fachbereich Gebäudemanagement bezahlt und auf die Nutzer*innen bzw. den Teilhaushalt umgelegt. Diese Umlage reduziert sich im Teilhaushalt 42 durch die Beteiligung des Fachbereichs Senioren um 16.000 Euro.

Begründung des Antrages

Das Haushaltskonsolidierungsprogramm XI (HSK XI) stellt die Stadtbibliothek vor große Herausforderungen. Mit dem Bibliotheksentwicklungsplan (Beschlussdrucksache 0206/2024) wurde die Schließung von zwei Stadtbibliotheken vorgeschlagen. Die Drucksache wurde nicht beschlossen.

Die Stadtbibliothek beschreitet gemeinsam mit den Kooperationspartner*innen Fachbereich Senioren und AWO einen neuen Weg, um einen signifikanten Beitrag zum HSK XI zu leisten. Die Räumlichkeiten der Stadtbibliothek Nordstadt werden ab 2026 in das StadtGemeinschaftsHaus Nord (Gestaltungstitel) umgewandelt. Die Fläche wird zwischen den Nutzer*innen aufgeteilt und vielfältig genutzt.


Der Fachbereich Senioren wird sein Stadtbezirksbüro in der Schulenburger Landstraße 20 in das StadtGemeinschaftsHaus im Jahr 2025 integrieren, soweit bis zur Kündigungsfrist, 30.06.25, der politische Beschluss entsprechend der Beschlussdrucksache gefasst ist und die Räume in der Schulenburger Landstraße 20 zuvor fristgemäß gekündigt werden konnten. Das StadtGemeinschaftsHaus bietet die Möglichkeit, Synergien durch Kooperation zu schaffen und in einem offenen Konzept diverseste Teilhabemöglichkeiten für ältere Menschen anzubieten, die auch generationenverbindende Wirkung haben (offene Sprechstunden für Digitales, projektbezogenes ehrenamtliches Engagement der Babyboomer-Generation, interkulturelle intergenerationelle Angebote, gemeinsam mit Akteur*innen der Zivilgesellschaft). Ein barrierefreier Zugang in die obere Etage wird durch den Einbau eines Aufzugs erreicht. Die Kosten in Höhe von rund 44.000 Euro werden vom Eigentümer, der Zusatzversogungskasse (ZVK) vorfinanziert. Zum Ausgleich setzt sich der Fachbereich Senioren dafür ein, die Kosten für den Einbau eines Aufzugs durch die Einwerbung von Drittmittel zu reduzieren. Der Restbetrag wird von den Nutzer*innen aus vorhandenen Haushaltsmitteln gedeckt.

Die AWO Region Hannover e.V. betreibt seit mehr als 25 Jahren eine Begegnungsstätte für die interkulturelle Seniorenarbeit in der Nordstadt. Die AWO ist dringend auf neue Räumlichkeiten angewiesen, weil sie auf aufgrund von Umbaumaßnahmen in eine Behelfswohnung ausweichen musste. Mit dem Raumangebot in der Bibliothek kann die Arbeit intensiviert und die interkulturellen Angebote in der Nordstand für Senioren erweitert werden. Die AWO beteiligt sich an den Kosten für die Räumlichkeiten in einem Umfang von 39.000 Euro. Die AWO prüft, Kosten für einen Wachdienst bis zu 10.000 Euro zu übernehmen, um die Sicherheit der ehrenamtlichen Leitungen gerade in der jetzigen Zeit zu gewährleisten.

Den Menschen im Stadtteil wird weiter ein umfangreiches bibliothekarisches Angebot zur Verfügung stehen. Im engagierten Austausch mit der Bürgerinitiative „Bücher für alle" haben die internen und externen Akteur*innen, die Personalvertretung und die Beschäftigten eine innovative Kooperationsform entwickelt. Das ausführliche Konzept des StadtGemeinschaftsHaus Nord ist dieser Drucksache als Anlage beigefügt.

Mit der Nutzungsveränderung wird der Teilhaushalt 42 um 95.000 Euro jährlich ab 2026 entlastet. Das Angebot der Stadtbibliothek wird reduziert und ermöglicht die Einsparung einer Planstelle (Entgeltgruppe 07 TVöD/VKA). Der Medienbestand wird verkleinert und der Medienetat ab 2026 um 8.000 Euro reduziert. Die laufenden Kosten der Räumlichkeiten werden zwischen den Nutzer*innen aufgeteilt und der Teilhaushalt 42 um 55.000 Euro entlastet. Den Mehreinnahmen und Minderausgaben stehen zusätzliche Ausgaben entgegen, die den Einspareffekt mindern.

Ein Vorschlag aus der Bürgerinneninitiative sieht vor, dass interessierte Leser*innen einen freiwilligen Beitrag (z. B. 12 Euro im Jahr) leisten. Diese Mehreinnahmen werden bewusst nicht mit den HSK-Vorgaben verrechnet – sie sind nicht verbindlich kalkulierbar; sie sollen für bibliotheksspezifische Projekte eingesetzt werden.

Die Herausforderungen der Haushaltskonsolidierung haben den Anstoß gegeben für eine neue Art der Zusammenarbeit verschiedener Akteur*innen und Bürger*innen im Stadtbezirk. Im Rahmen von Maßnahmen zur Einwohner*innenbeteiligung sind Informationsveranstaltungen ebenso vorgesehen wie Partner*innen- und Projektcastings, zudem sollen Workshops zur Umgestaltung und zur Evaluation stattfinden – weitere Themen und Formate können sich im Prozess ergeben. Die Stadtbibliothek Hannover bleibt den Menschen im Stadtteil als vertrauter Anlaufpunkt erhalten. Gleichzeitig wird der attraktive Standort im Zentrum der Nordstadt durch neue Angebote der AWO und des Fachbereichs Senioren bereichert.


Beschlussdrucksache 0206/2024
42.0 
Hannover / Mar 17, 2025