Drucksache Nr. 0591/2020 N1:
Kommunale Förderung des Angebotes Schul-KITT/Sucht -

Inhalt der Drucksache:

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Landeshauptstadt HannoverBeschlussdrucksache-ZeichenBeschlussdrucksache
In den Sozialausschuss
In den Jugendhilfeausschuss
In den Verwaltungsausschuss
An den Schul- und Bildungsausschuss (zur Kenntnis)
 
Nr.
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Zu TOP
1. Neufassung
0591/2020 N1
1
 
BITTE AUFBEWAHREN - wird nicht noch einmal versandt

Kommunale Förderung des Angebotes Schul-KITT/Sucht -

Antrag,

unter dem Vorbehalt der entsprechenden Bewilligung von Mitteln des GKV-Bündnis für Gesundheit und vorbehaltlich der Bereitstellung der erforderlichen Mittel im Haushalt 2021/2022 zu beschließen, das Angebot KITT - Kinder aus suchtbelasteten Familien über einen Zeitraum von drei Jahren mit jährlich 6.000€ zu fördern.

Berücksichtigung von Gender-Aspekten

Das Angebot gilt für Frauen und Männer gleichermaßen.

Kostentabelle

Darstellung der zu erwartenden finanziellen Auswirkungen in Euro:
Teilfinanzhaushalt  - Investitionstätigkeit
Bezeichnung
EinzahlungenAuszahlungen
Zuwendungen für Investitionstätigkeit 0,00 €
Beiträge u.ä. Entgelte für Investitionstätigkeit 0,00 €
Veräußerung von Sachvermögen 0,00 €
Veräußerung von Finanzvermögensanlagen 0,00 €
Sonstige Investitionstätigkeit 0,00 €
  
  
  
Erwerb von Grundstücken und Gebäuden 0,00 €
Baumaßnahmen 0,00 €
Erwerb von bewegl. Sachvermögen 0,00 €
Erwerb von Finanzvermögensanlagen 0,00 €
Zuwendungen für Investitionstätigkeit 0,00 €
Sonstige Investitionstätigkeit 0,00 €
  
Saldo Investitionstätigkeit 0,00 €
0,00 €

Teilergebnishaushalt 50 - Investitionstätigkeit
Produkt 41401
Drogenhilfe
Angaben pro Jahr
Ordentliche ErträgeOrdentliche Aufwendungen
Zuwendungen und allg. Umlagen 0,00 €
Sonstige Transfererträge 0,00 €
Öffentlichrechtl. Entgelte 0,00 €
Privatrechtl. Entgelte 0,00 €
Kostenerstattungen 0,00 €
Auflösung Sonderposten (anteilige Zuwendungen) 0,00 €
Sonstige ordentl. Erträge 0,00 €
  
Außerordentliche Erträge 0,00 €
  
Erträge aus internen Leistungsbeziehungen 0,00 €
Personalaufwendungen 0,00 €
Sach- und Dienstleistungen 0,00 €
Abschreibungen 0,00 €
Zinsen o.ä. (TH 99) 0,00 €
Transferaufwendungen 6.000,00 €
Sonstige ordentliche Aufwendungen 0,00 €
  
Saldo ordentliches Ergebnis -6.000,00 €
Außerordentliche Aufwendungen 0,00 €
Saldo außerordentliches Ergebnis 0,00 €
Aufwendungen aus internen Leistungsbeziehungen 0,00 €
Saldo aus internen Leistungsbeziehungen 0,00 €
Saldo gesamt -6.000,00 €

Begründung des Antrages

Laut Sucht- und Drogenbericht 2019 lebt ungefähr jedes sechste Kind in einer Familie mit mindestens einem suchtbelasteten Elternteil. Dies bedeutet, dass etwa 14.000 Kinder in der Stadt Hannover davon betroffen sind.
Seit August 2018 wurde aus Mitteln einer Erbschaft das Projekt „KITT- Kinder aus suchtbelasteten Familien“ in der Fachstelle Sucht und Suchtprävention des Diakonischen Werkes begonnen. Konzeptionell orientiert es sich an dem bundesweit entwickelten und evaluierten Konzept „Trampolin“ (www.projekt-trampolin.de/ ). Neben einem Elterncafé treffen sich deren Kinder zu mehreren Veranstaltungen. Dort sollen sie einen Austausch und Kontakt zu Gleichaltrigen erleben, die in einer ähnlichen Situation leben. Zusätzlich werden Handlungsstrategien für Krisensituationen besprochen, sowie ein kindgerechtes Verstehen der Bedeutung einer Suchterkrankung vermittelt. Diese finanziellen Mittel werden zur Mitte dieses Jahres erschöpft sein.

Das Angebot Schul-KITT/Sucht richtet sich nach dem § 20 Abs. 1 und 3 SGB V aus. Dieses Angebot ist grundsätzlich als Prävention zu verstehen und nicht als Krisenintervention bzw. Sanktion in Folge möglichen Fehlverhaltens der Schüler*innen. Bundesweite Schätzungen besagen, dass ungefähr jedes sechste Kind in einem Haushalt lebt, in dem mindestens ein Elternteil eine Suchterkrankung hat. Somit wären in Klassen mit 25 Schülern - statistisch gesehen - vier betroffene Kinder anzutreffen. Aus diesem Grund richtet sich dieses Angebot an Klassen der Jahrgangsstufen 7 und 8 aller weiterführenden Schulformen. Die konkreten Inhalte werden an den jeweiligen Schultyp angepasst.

Konzipiert und durchgeführt werden die Unterrichtseinheiten von der Fachstelle Sucht und Suchtprävention des Diakonischen Werkes, in Kooperation mit Studierenden der Hochschule Hannover und Mitgliedern der Selbsthilfegruppe des Blauen Kreuzes.

Um den Schüler*innen eine Einführung in das Thema „Sucht“ zu geben und ihnen im Sinne der Nachhaltigkeit im Verlauf des Schuljahres zur Verfügung zu stehen, werden die Lehrer*innen mit Hilfe einer Multiplikator*innenschulung dabei unterstützt, dieses Thema zielgruppenorientiert zu behandeln. Hierfür werden entsprechende Materialien zum Thema „Sucht“ erarbeitet und den Lehrkräften zur Verfügung gestellt.



Durch einen Förderantrag bei dem "GKV-Bündnis für Gesundheit" besteht die Möglichkeit, finanzielle Mittel für den Fortbestand und Ausbau dieses wichtigen Angebotes zu akquirieren. Voraussetzung ist die kommunale Selbstbeteiligung in Höhe von 20% der Gesamtkosten.
Konkret haben das Diakonische Werk und die Stadt einen gemeinsamen Förderantrag für drei Jahre gestellt. Die jährliche Fördersumme beläuft sich 30.000€. Dies bedeutet eine kommunale Gegenfinanzierung von jährlich 6.000€.
Dieser Beschluss gilt vorbehaltlich einer positiven Entscheidung durch die GKV.

Das inhaltliche Konzept dieses Angebotes ist in der aktualisierten, überarbeiteten Anlage zu entnehmen.
Dez. III 
Hannover / 12.05.2020