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der Mittelfreigabe von 885.000 € und dem Baubeginn zur Grundinstandsetzung der Straßenbrücke Anderter Straße, wie in der Begründung dargestellt, zuzustimmen.
- Anhörungsrecht des Stadtbezirksrates gemäß §94 Abs. 1 NKomVG
- Entscheidungsrecht des Verwaltungsausschusses gemäß § 76 Abs. 2 NKomVG
Finanzielle Auswirkungen:
Kostenstelle: 66320541
Bezeichnung: Gemeinstraßen, Brückenunterhaltung
Anteiliger Ansatz 2022: 885.000 €
Ausgangslage
Die Brücke überführt den Verkehr der Anderter Straße über 2 Gleise der Güterstrecke der DB (Anlage 1). Die Anderter Straße als Landesstraße 382 bindet den überörtlichen Verkehr kommend von der A7 und B65 an die Gewerbegebiete nördlich der Bahnstrecke und an den Stadtteil Misburg an. Sie bildet die Hauptverbindung der Stadtteile Anderten und Misburg. Die Anderter Straße als Landesstraße 382 ist eine Hauptverkehrsstraße mit einer Verkehrsbelastung von rund 17.000 KFZ/24h bei einem hohen Schwerverkehrsanteil.
Die Brücke wurde in den Jahren 1939-40 erbaut. Es handelt sich um eine Einfeldbrücke mit einem Überbau bestehend aus Stahlträgern in Beton. Das südliche Widerlager ist als unbewehrte Schwergewichtswand ausgebildet. Das nördliche Widerlager besteht aus Stahlbeton.
Im Bereich beider Nebenanlagen werden am Bauwerk Leitungen in Kabelkanälen geführt. Das Bauwerk hat eine Stützweite von 12,0 m. Die Überbaubreite zwischen den Brüstungen beträgt 14,40 m. Der Brückenquerschnitt besitzt eine Fahrbahn mit zwei Fahrstreifen und eine Nebenanlage für Geh- und Radverkehr je Fahrtrichtung. Im Zuge der Sanierung sollen die Geh- und Radverkehrsanlagen zu Lasten der Fahrbahn verbreitert werden. Die Brücke befindet sich außerhalb des Planungsraumes für eine mögliche Umgehung Anderten.
Brückennachrechnung
Grundsätzlich erfolgt vor Grundinstandsetzungen von größeren Brücken älteren Baujahres eine statische Nachrechnung, um die Wirtschaftlichkeit und Dauerhaftigkeit einer Instandsetzung zu beurteilen.
Im Jahre 2017 wurde im ersten Schritt der Überbau der Brücke nachgerechnet. Es konnte eine ausreichende Tragfähigkeit (Brückenklasse 60 to) und Nutzungsdauer (150 Jahre) nachgewiesen werden.
Im zweiten Schritt erfolgte die Nachrechnung der Unterbauten. Auch hier konnte eine ausreichende Tragfähigkeit (Brückenklasse 60 to) ermittelt werden.
Um eine dauerhafte Lastabtragung zu sichern, wurden konstruktive Anpassungen an den Widerlagerköpfen empfohlen und von einem Prüfingenieur bestätigt. Dieses ist in der nachfolgend beschriebenen Sanierungsmaßnahme berücksichtigt.
Grundinstandsetzung
Im Zuge der Brückennachrechnung erfolgten zudem Bauwerksuntersuchungen und detaillierte Schadensfeststellungen an den Über- und Unterbauten (Anlage 2). Aus der Nachrechnung und den Untersuchungen ergibt sich der gesamte Umfang der im Folgenden beschriebenen Grundinstandsetzung:
- Der Überbau benötigt eine neue Abdichtung zum dauerhaften Schutz des Tragsystems. Weiterhin sind Betoninstandsetzungen, teilweise ein flächiger Betonaustausch, an den Brüstungswänden des Überbaues erforderlich.
- Die Unterbaunachrechnung ergab, wie oben beschrieben, lokale konstruktive Defizite, die im Zuge der hier beschriebenen Grundinstandsetzung behoben werden. Hierzu werden zur Lastweiterleitung der horizontalen Überbaulasten auf die Unterbauten ergänzende Betonauflager auf die Widerlagerköpfe aufbetoniert.
- An den Unterbauten, speziell am nördlichen Widerlager, liegen Schäden an der Bewehrung und am Beton vor. Das nördliche Widerlager benötigt aufgrund von schädigenden Chloriden im Beton einen großflächigen Betonaustausch mit Bewehrungsergänzungen. Diese Arbeiten, die im Gleisbereich stattfinden werden, werden im Zuge von Bahnsperrpausen erfolgen.
Die Gesamtkosten für die Sanierung des Bauwerkes belaufen sich auf ca. 885.000 €.
Bauablauf
Die Instandsetzung des Überbaues erfolgt halbseitig in zwei Bauabschnitten, damit der Verkehr auf der Brücke in beide Fahrtrichtungen geführt werden kann. Dazu wird der Straßenverkehr über eine Baustellenampel mit integriertem Busbeschleuniger wechselseitig über die Brücke geführt.
Die Instandsetzung der nördlichen Widerlagerwand erfolgt innerhalb von Sperrpausen der DB.
Die Bauzeit ist für Anfang Juli bis Ende Oktober 2022 vorgesehen.