Drucksache Nr. 0532/2014:
Einführung eines Energiemanagement-Systems für städtische Gebäude

Informationen:

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0532/2014 (Originalvorlage)

Beratungsverlauf:

Inhalt der Drucksache:

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Landeshauptstadt HannoverBeschlussdrucksache-ZeichenBeschlussdrucksache
In den Ausschuss für Arbeitsmarkt-, Wirtschafts- und Liegenschaftsangelegenheiten
In den Ausschuss für Haushalt Finanzen und Rechnungsprüfung
In den Verwaltungsausschuss
In die Ratsversammlung
 
Nr.
Anzahl der Anlagen
Zu TOP
 
0532/2014
1
 

Einführung eines Energiemanagement-Systems für städtische Gebäude

Antrag,

1. dem vorgelegten „Konzept zur Einführung eines Energiemanagement-Systems“
2. der Beschaffung eines Energiecontrolling-Systems mit Kosten in Höhe von 390.000 €

zuzustimmen

Berücksichtigung von Gender-Aspekten

Das Thema Gender-Mainstreaming spielt in diesem Zusammenhang keine Rolle.

Begründung des Antrages
In ihrem Klimaschutzprogramm (Drs. 1688/2008) und als Mitglied im Klimabündnis hat sich die Landeshauptstadt Hannover das Ziel gesetzt, den CO2-Ausstoß bis 2020 um 40 Prozent und bis 2030 um weitere 10 Prozent zu senken (jeweils im Vergleich zu 1990). Durch einen Ratsbeschluss vom 14.01.2013 wurde die Verwaltung daher beauftragt, „ein Konzept zur Einführung eines Energiemanagementsystems für alle städtischen Gebäude vorzulegen“. Ein wesentliches Anliegen ist dabei „die zentrale Messung und Steuerung aller energetischen Verbraucher“, um unnötige Verbräuche schnell zu erkennen und so gezielt Energie, Kosten und CO2-Emissionen einzusparen.

Kostentabelle

Darstellung der zu erwartenden finanziellen Auswirkungen in Euro:
Teilfinanzhaushalt 19 - Investitionstätigkeit
Investitionsmaßnahme 11118809
BHKW, Optimierung Heizzentralen
EinzahlungenAuszahlungen
Zuwendungen für Investitionstätigkeit 0,00 €
Beiträge u.ä. Entgelte für Investitionstätigkeit 0,00 €
Veräußerung von Sachvermögen 0,00 €
Veräußerung von Finanzvermögensanlagen 0,00 €
Sonstige Investitionstätigkeit 95.000,00 €
  
  
  
Erwerb von Grundstücken und Gebäuden 0,00 €
Baumaßnahmen 0,00 €
Erwerb von bewegl. Sachvermögen 390.000,00 €
Erwerb von Finanzvermögensanlagen 0,00 €
Zuwendungen für Investitionstätigkeit 0,00 €
Sonstige Investitionstätigkeit 0,00 €
  
Saldo Investitionstätigkeit -295.000,00 €
0,00 €

Teilergebnishaushalt 19 - Investitionstätigkeit
Produkt 11118
Gebäudemanagement
Angaben pro Jahr
Ordentliche ErträgeOrdentliche Aufwendungen
Zuwendungen und allg. Umlagen 0,00 €
Sonstige Transfererträge 0,00 €
Öffentlichrechtl. Entgelte 0,00 €
Privatrechtl. Entgelte 0,00 €
Kostenerstattungen 0,00 €
Auflösung Sonderposten (anteilige Zuwendungen) 0,00 €
Sonstige ordentl. Erträge 0,00 €
  
Außerordentliche Erträge 0,00 €
  
Erträge aus internen Leistungsbeziehungen 0,00 €
Personalaufwendungen 0,00 €
Sach- und Dienstleistungen 20.816,00 €
Abschreibungen 83.953,00 €
Zinsen o.ä. (TH 99) 9.063,00 €
Transferaufwendungen 0,00 €
Sonstige ordentliche Aufwendungen 0,00 €
  
Saldo ordentliches Ergebnis -113.832,00 €
Außerordentliche Aufwendungen 0,00 €
Saldo außerordentliches Ergebnis 0,00 €
Aufwendungen aus internen Leistungsbeziehungen 0,00 €
Saldo aus internen Leistungsbeziehungen 0,00 €
Saldo gesamt -113.832,00 €
Ziel ist es, nach der vollständigen Einführung des Erfassungssystems ab 2017 ca. 1 % der Energiekosten einzusparen (ca. 200.000 €). Dieser Einsparung stehen durchschnittlich laufende Kosten von ca. 114.000 € gegenüber.

Finanzierung
Die Finanzierung erfolgt im Rahmen des Finanzplans des Teilhaushalts Gebäudemanagement. Der Investitionsbetrag in Höhe von 390.000 € ist wie folgt etatisiert.: 200.000 € im Teilfinanzhaushalt 2014, 100.000 € im Teilfinanzhaushalt 2015 und 90.000 € im Teilfinanzhaushalt 2016.
Ein Zuwendungsbescheid von proKlimafonds in Höhe von 95.000 € wurde erteilt.

Konzept

Das Energiecontrolling ist die Basis des Energiemanagements. Für alle Liegenschaften müssen die Energieverbrauchsdaten und -kosten systematisch und in kurzen Zeitintervallen (möglichst täglich) erfasst werden. Nur so kann zeitnah auf Verbrauchsveränderungen mit geeigneten Maßnahmen reagiert werden. Die erfassten Daten bilden die Grundlage für Energie- und Umweltberichte.

Eine manuelle Zählerablesung (durch Hausmeister oder Nutzer) ist nach den vorliegenden Erfahrungen lediglich monatlich realisierbar, scheitert aber in der Praxis häufig am Alltagsgeschäft. Daher ist geplant, ein automatisiertes Erfassungssystem einzuführen, das es ermöglicht, die Zählerdaten einer beliebigen Anzahl von Gebäuden täglich abzufragen und darzustellen. Im ersten Schritt sollen die Zähler des Energieversorgers mit Datenschnittstellen ausgestattet und in das Erfassungssystem eingebunden werden. In einem zweiten Schritt werden in den Liegenschaften verbrauchsrelevante Unterzähler nachgerüstet. Die Zählerstände werden an einen Datenlogger übertragen, dort gespeichert und täglich an die Auswertungs-Software übermittelt. In diesem Programm werden auch die Tarife der Verbrauchsstellen hinterlegt, so dass eine Kostenberechnung erfolgen kann.

Durch eine systematische Auswertung der Zählerdaten werden der laufende Verbrauch analysiert und Fehler oder Besonderheiten sofort erkannt. Beim Überschreiten individuell festgelegter Grenzwerte erhalten die zuständigen Mitarbeiter per Email automatisch eine Alarmmeldung. Aus den Erkenntnissen der Auswertung und Analyse können zeitnah geeignete Steuerungsmaßnahmen für jedes einzelne Objekt entwickelt werden. So lässt sich z.B. ein Wasserrohrbruch zeitnah feststellen und der Schaden begrenzen. Auch notwendige Optimierungen bei Heizungsanlagen können so zeitnah erkannt und gesteuert werden.

Aus den erfassten Daten werden künftig Kennzahlen gebildet (z.B. kWh pro m² Fläche oder pro Mitarbeiter). So lässt sich darstellen, wie sich der Verbrauch entwickelt, wenn sich bestimmte Faktoren ändern. Auch der Vergleich von Liegenschaften mit ähnlicher Nutzung ist damit möglich.

Durch das geplante automatisierte Erfassungssystem können künftig sowohl die Mitarbeiter des Energiemanagements wie auch die Nutzer der Gebäude (Hausmeister, Mitarbeiter, Lehrer, Schüler) die Verbrauchsentwicklung „ihrer“ Gebäude direkt verfolgen. Eine entsprechende Software ermöglicht den einfachen Zugriff auf die Verbrauchsdaten von jedem Arbeitsplatzrechner mit Intranetanschluss. Dies fördert die Sensibilisierung für die Auswirkungen des eigenen Handelns auf den Energieverbrauch.

In der Anlage 1 ist das Gesamtkonzept zum Energiemanagement beigefügt.

Zeitschiene
Es ist geplant, bis Ende 2014 die ersten Gebäude mit Zählern mit einer Datenschnittstelle nachzurüsten, sodass der Verbrauch für 20% der Energiekosten erfasst wird. Ausgewählt werden für diesen ersten Schritt Gebäude mit hohen Verbrauchwerten und damit großem Optimierungspotential.
19 .3
Hannover / 04.03.2014