Drucksache Nr. 0472/2025:
Ausschreibung Kunstwettbewerb Prinzenstraße

Informationen:

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0472/2025 (Originalvorlage)

Beratungsverlauf:

Inhalt der Drucksache:

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Landeshauptstadt HannoverBeschlussdrucksache-ZeichenBeschlussdrucksache
In den Stadtbezirksrat Mitte
In den Kulturausschuss
In den Stadtentwicklungs- und Bauausschuss
In den Ausschuss für Haushalt, Finanzen, Rechnungsprüfung, Feuerwehr und öffentliche Ordnung
In den Verwaltungsausschuss
 
Nr.
Anzahl der Anlagen
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0472/2025
1 (Anlage)
 

Ausschreibung Kunstwettbewerb Prinzenstraße

Antrag,

der Durchführung eines 2-stufigen Kunstwettbewerbes für die Neugestaltung der Prinzenstraße als Bestandteil des Kulturdreiecks zuzustimmen

Berücksichtigung von Gender-Aspekten

Der Wettbewerb und seine Ergebnisse richten sich an Personen jeden Geschlechts. Die Berücksichtigung von Geschlechtergerechtigkeit im Sinne der Nachhaltigkeitsziele der UN (SDG 5) werden beim Juryentscheid und Umsetzung vorausgesetzt.

Ergebnis der Klimawirkungsprüfung

Es muss davon ausgegangen werden, dass bei der Umsetzung aller Projekte Energie aufgewendet werden wird, die ohne die Projekte nicht verbraucht werden würde. Die Umsetzung der Konzeption hat somit einen indirekten, geringfügig negativen Effekt auf das Klima. Nachhaltiger Konsum und Produktion im Sinne der Nachhaltigkeitsziele der UN wird in der Beplanung und Bewertung des Wettbewerbs ebenso berücksichtigt, wie bei der Umsetzung vorausgesetzt.

Kostentabelle

Darstellung der zu erwartenden finanziellen Auswirkungen in Euro:
Teilfinanzhaushalt 42 - Investitionstätigkeit
Investitionsmaßnahme I.27201.903.2
Kulturdreick Resilente Innenstadt
EinzahlungenAuszahlungen
Zuwendungen für Investitionstätigkeit €0.00
Beiträge u.ä. Entgelte für Investitionstätigkeit €0.00
Veräußerung von Sachvermögen €0.00
Veräußerung von Finanzvermögensanlagen €0.00
Sonstige Investitionstätigkeit €0.00
  
  
  
Erwerb von Grundstücken und Gebäuden €0.00
Baumaßnahmen €0.00
Erwerb von bewegl. Sachvermögen €300,000.00
Erwerb von Finanzvermögensanlagen €0.00
Zuwendungen für Investitionstätigkeit €0.00
Sonstige Investitionstätigkeit €0.00
  
Saldo Investitionstätigkeit (€300,000.00)
€0.00

Teilergebnishaushalt 42 - Investitionstätigkeit
Produkt 27201
Stadtbibliothek
Angaben pro Jahr
Ordentliche ErträgeOrdentliche Aufwendungen
Zuwendungen und allg. Umlagen €0.00
Sonstige Transfererträge €0.00
Öffentlichrechtl. Entgelte €0.00
Privatrechtl. Entgelte €0.00
Kostenerstattungen €0.00
Auflösung Sonderposten (anteilige Zuwendungen) €0.00
Sonstige ordentl. Erträge €0.00
  
Außerordentliche Erträge €0.00
  
Erträge aus internen Leistungsbeziehungen €0.00
Personalaufwendungen €0.00
Sach- und Dienstleistungen €100,000.00
Abschreibungen €0.00
Zinsen o.ä. (TH 99) €0.00
Transferaufwendungen €0.00
Sonstige ordentliche Aufwendungen €0.00
  
Saldo ordentliches Ergebnis (€100,000.00)
Außerordentliche Aufwendungen €0.00
Saldo außerordentliches Ergebnis €0.00
Aufwendungen aus internen Leistungsbeziehungen €0.00
Saldo aus internen Leistungsbeziehungen €0.00
Saldo gesamt (€100,000.00)
Die Mittel sind im Haushalt angemeldet. Im Teilhaushalt 15 (Fachbereich Büro Oberbürgermeister) werden Fördergelder in einen Umfang von 160.000 Euro für diese Maßnahme vereinnahmt.

Begründung des Antrages

Bezugnehmend auf die Beschlussdrucksache 1443/2024 Klimagerechte und künstlerische Neugestaltung der Prinzenstraße als Bestandteil des Kulturdreiecks zwischen Thielenplatz und Schiffgraben, wird hiermit die Beschlussdrucksache zur Ausschreibung und Umsetzung eines Kunstwettbewerbes für den künstlerischen Anteil der Neugestaltung der Prinzenstraße eingebracht.

Ziel ist es, das in der Prinzenstraße Verbaute ästhetisch erlebbar zu machen und einen Anziehungsmagnet in der Stadt zu schaffen, der sich mit der Stadt der Zukunft auseinandersetzt.

Die blau-grüne Kulturpromenade im Kulturdreieck

Bezugnehmend auf die politischen Beschlüsse gem. BDS 1443/2024 zum gesamthaften Umbau der Prinzenstraße, erfolgt in diesem Schritt die in der vorhergenannten Drucksache noch folgende Beschlussdrucksache zur Ausschreibung des Kunstwettbewerbes im Rahmen des Umbaus der Prinzenstraße.

Die Prinzenstraße ist heute durch vielfältige Stadtbausteine geprägt: Es gibt Nachkriegsbauten, ungenutzte Straßenbahnschienen, wechselnde Beläge aus mehreren Nutzungsphasen, verstreute Parkplätze, durchgehend versiegelte Böden, kein Grün, übriggebliebene Masten der ehem. Oberleitungen. Derzeit erfährt die Straße eine Umgestaltung.


Der Zugang zum Schauspielhaus liegt nach hinten versetzt und beinahe versteckt von der Straße. Einzig zum Thielenplatz hin gibt es Leben in Form von Gastronomie und abwechslungsreichen Fassaden mit Erdgeschossnutzungen. Es gibt darüber hinaus keinerlei Aufenthaltsqualität. Die Prinzenstraße ist mehr Durchgangs- als Aufenthaltsort.
Zukünftig soll die Prinzenstraße zu einem überregional wahrgenommenen Vorzeigeobjekt für den klima- und menschengerechten Umbau unserer Innenstädte werden. Der fließende wie auch der ruhende Kraftfahrzeugverkehr werden durch den politisch beschlossenen Umbau ganz aus der Straße entfernt, abgesehen von notwendigen Zufahrten, Versorgungen und Anlieferungen für das Schauspiel. Die ästhetische Anmutung und auch die vielfältigen Nutzungsmöglichkeiten machen erfahrbar, dass, auch außerhalb bevorzugter Lagen, Klimawandelfolgenanpassung, Verkehrsberuhigung und Aufenthaltsqualität durch städtebauliche und künstlerische Zusammenarbeit gelingen können. Die Innenstadt der Zukunft hat das Potenzial, zumindest teilweise, wieder zu nicht kommerziellen, bewohnbaren Vierteln zurückzukehren.
Die Straße wird gemäß der beschlossenen Planung mit Bäumen und Versickerungsmulde begrünt und bietet verschiedene Zonen um sich niederzulassen, zu treffen oder zurückzuziehen. Der Vorrang gilt Fußgänger*innen und Radfahrenden, die durch gute Planung einander nicht stören. Unter der Straße ruht zukünftig eine leistungsfähige Zisterne, die Regenwasser lokal sammelt und in Trockenzeiten abgibt. Überschüssiges Wasser kann an einer „Wassertankstelle“ (a.d. Ecke Sophienstraße) entnommen und zur weiteren Bewässerung genutzt werden.
Kultur und künstlerische Auseinandersetzung mit dieser Transformation wird hier einen wertvollen Beitrag leisten. Eine ortsbezogene künstlerische Arbeit wird den Ort prägen und unverwechselbar machen.

Der Planungsansatz ist, alle zukunftsrelevanten Aspekte miteinander in Einklang zu bringen: Stadtgeschichte, Stadtgestaltung, Klimawandelanpassung, Verkehrswende und Kulturdreieck.

Internationaler Kunstwettbewerb:


Die künstlerische Arbeit auf der Prinzenstraße soll ortsbezogen sein und in ihrer Einladung zum Wettbewerb den interessierten Künstler*innen die größtmögliche Freiheit in der Entwicklung ihrer Ideen lassen.
Der Wettbewerb soll auf Kunst am Bau ausgerichtet sein. Die Prinzenstraße dient dabei als Gesamtbauwerk und wird als Bauprojekt definiert, welches sich vom Individualverkehr hin zu einer blaugrünen Kulturpromenade der Zukunft entwickelt und so eine neue Definition von Straße und öffentlichem Raum bietet. Den teilnehmenden Künstler*innen kommt dabei die Rolle zu, eine Erzählung der neugestalteten Prinzenstraße (vgl. BDS 1443/2024) zu erarbeiten, die die Stadt der Zukunft mit all ihren Herausforderungen widerspiegelt. Was an technischen und innovativen Neuerungen in der Straße verbaut wird, wird von der Kunst untersucht und in den sinnlichen Raum übersetzt und bringt den Besucher*innen so auf ästhetische Art näher, was die Straße einzigartig macht. Dabei soll die künstlerische Setzung eine durchlässige Membran kreieren, die den Übergang vom öffentlichen Raum der Straße in den halböffentlichen Raum des Schauspielhaues zurück zum öffentlichen Raum des Hofes des Künstlerhauses, hin zur Sophienstraße erzählt – Art is building the in-between. Hier soll sich die Identität des Kulturdreieckes deutlich zeigen.
Interpretiert werden soll die Neugestaltung der Prinzenstraße auf der gesamten Länge, wobei eine Fläche vor dem Schauspielhaus für die Umsetzung des Wettbewerbsergebnisses planerisch freigehalten ist (vgl. BDS 1443/2024, Anlage 2).

Es wird eine Ausschreibung geben, mit der eine Person / Agentur für die Organisation und Durchführung des Wettbewerbs gesucht wird. Dabei ist Erfahrung im Bereich von internationalen Kunstwettbewerben essentiell und unverzichtbar. Das Ergebnis des Wettbewerbs hängt maßgeblich vom Budget und der professionellen Organisation ab.


Die Durchführung des künstlerischen Wettbewerbs soll zweistufig verlaufen. In der ersten Stufe erfolgt ein offenes Bewerbungsverfahren in dem sich interessierte Künstler*innen mit ihren Referenzen (kein Konzept) bewerben können. Zusätzlich werden renommierte Künstler*innen, die für den Wettbewerb ein bestimmtes Renommee bringen, direkt angesprochen sich zu bewerben.
Die erste Stufe wird von einer Vorjury begleitet, die aus den Bewerbungen eine Anzahl an geeigneten Künstler*innen auswählt, ein Konzept für die 2. Phase abzugeben.
Für die 2. Stufe des Wettbewerbes wird eine hochkarätige, interdisziplinäre Jury zusammengestellt, die die eingereichten Konzepte begutachtet, bewertet und ein Gewinnerkonzept kürt. Die Jury soll sich aus Künstler*innen sowie Kunstexpert*innen, Leitungen renommierter Kunsthäuser und Verwaltungsmitarbeitenden zusammensetzen. Zusätzlich ergänzen Beisitzende in beratender Funktion die Jury, z.B. Verwaltung, Politik, Kulturinstitutionen der LHH..

Zeitplan:

April 2025 Ausschreibung Gesamtorganisation des Wettbewerbs

Ablauf des Wettbewerbs

Stufe 1

Juni 2025: Veröffentlichung der 1. Stufe des zweistufigen Wettbewerbs


(inkl. Veröffentlichung der Hauptjurymitglieder)
Ende Juli 2025: Einsendeschluss der Bewerbungsunterlagen als Referenzen,
Einreichung von max. 5 Projekte/Arbeiten
August 2025: Jurysitzung (Vorjury) für Auswertung der 1. Stufe

Stufe 2

September 2025: Vor Ort Termin mit Kolleg*innen des Baudezernates etc. für die Teilnehmer*innen der 2. Stufe für eine Begehung der Prinzenstraße
Oktober 2025: Einsendeschluss für die Unterlagen für die zweite Stufe (vollständiges Konzept für die Kunst auf der Prinzenstraße inkl. Idee und Realisierungsplan – ca. 10 Seiten)
November 2025: Hauptjurysitzung und Bekanntgabe der Gewinner*innen

Umsetzung
Ab 2026 Plan und Organisation der Umsetzung.
Bis Ende 2027 Bau des Objektes

Zur Info: Der Umbau der Prinzenstraße beginnt 2025 und endet Ende 2027. Der Bau der „Kunstwerke“ erfolgt mit dem Straßenbau Ende 2027.



Fördermittel

Für die Ausschreibungen stehen Fördermittel aus dem Förderprogramm „Resiliente Innenstädte" für den Umbau der Straße als auch für den künstlerischen Wettbewerb zur Verfügung.

Die Landeshauptstadt Hannover wurde im Förderprogramm „Resiliente Innenstädte" auf Grundlage der Strategie "Mitte verbindet" aufgenommen. Das Förderprogramm wird in der EU-Förderperiode 2021-2027 aus Mitteln des Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) finanziert und wurde auf Landesebene federführend durch das Ministerium für Bundes- und Europaangelegenheiten und Regionale Entwicklung (MB) entwickelt. Die Förderquote beträgt 40 %. Die Bewerbung wurde mit Drucksache Nr. 0931/2022 beschlossen. Eine Zuschusszusage vom Fördermittelgeber liegt bereits vor. Für jede Einzelmaßnahme besteht dennoch ein Antragserfordernis und die Überprüfung der Förderfähigkeit und -würdigkeit. Gefördert wird, vorbehaltlich der Genehmigung (eine Vorabstimmung mit der zuständigen NBank hat bereits stattgefunden), u.a. die bauliche Umgestaltung der Prinzenstraße oberhalb der Straße (u.a. Begrünung, Straßenbeläge).

42.0 
Hannover / Feb 27, 2025