Anfrage Nr. 0471/2006:
Anfrage der Gruppe WASG/Die Linke. zur Überschuldung der privaten Haushalte in der Landeshauptstadt Hannover

Inhalt der Drucksache:

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Anfrage der Gruppe WASG/Die Linke. zur Überschuldung der privaten Haushalte in der Landeshauptstadt Hannover

Anfrage

Laut HAZ vom 16.02.06 ist die Zahl der überschuldeten Haushalte in Deutschland auf den Rekordwert von mehr als 3,1 Millionen gestiegen. Jeder zwölfte Privathaushalt könne seinen Zahlungsverpflichtungen nicht mehr nachkommen, heißt es in dem am Mittwoch in Berlin vorgestellten "Schuldenreport 2006" von Verbraucherzentralen und Wohlfahrtsverbänden. Der Bundesverband der Verbraucherzentralen, Caritas, Diakonie und Rotes Kreuz stellen eine alarmierende Entwicklung bei der privaten Verschuldung in Deutschland fest. Seit dem ersten Schuldenreport 1993 habe sich die Zahl überschuldeter Haushalte mehr als verdoppelt und eine halbe Million Haushalte ist akut gefährdet in die Überschuldung abzurutschen. Nicht einmal jeder zehnte Betroffene habe einen Antrag auf Restschuldbefreiung gestellt und das 1999 eingeführte Verfahren zur Verbraucherinsolvenz genutzt das sich als zu bürokratisch und langwierig erwiesen habe. Gleichzeitig findet derzeit nur jeder achte Überschuldete Zugang zu einer der bundesweit knapp 1200 Schuldnerberatungen, wegen zu langer Wartezeiten. Grund sei deren unzureichende Finanzierung.

Wir fragen deshalb die Verwaltung.

1. Wie hoch ist die Anzahl der überschuldeten Haushalte und der akut gefährdeten Haushalte in der Landeshauptstadt Hannover?

2. Wie viele Schuldnerberatungen in der Landeshauptstadt Hannover gibt es und ist die Anzahl ausreichend?

3. Hat die Landeshauptstadt Hannover ein Konzept, um das abrutschen akut gefährdeter Haushalte in die Verschuldung zu verhindern?



D. Schmidt
Gruppenvorsitzender