zu beschließen,
1. mit der „Gut versorgt in…“ GmbH zum Zwecke der Nutzung und Etablierung der Senior*innen- und Gesundheits-App „Gut versorgt in Stadt und Region Hannover“ zu kooperieren
und
2. dass die „Gut versorgt in…“ GmbH zum Zwecke der Kund*innengewinnung Anschreiben an Unternehmen in der Stadt Hannover versendet, in denen auf die Kooperation zwischen der GmbH und der LHH hingewiesen und die App empfohlen wird.

Der achte Altersbericht der Bundesregierung verweist darauf, dass im Jahr 2018 47 % der Menschen ab 60 Jahren, die das Internet nutzen, Frauen waren. Gleichwohl lassen sich in den verschiedenen Altersgruppen durchaus Unterschiede beobachten. So sind bei den
70 – 79-jährigen 70 % der Männer aber nur 44 Prozent der Frauen online. Eine gezielte Ansprache dieses Personenkreises im Rahmen von Beratungen und Angeboten in den Stadtbezirken wird perspektivisch angestrebt.

Der Kommunale Seniorenservice arbeitet bereits seit Jahren daran, die digitale Kompetenz insbesondere älterer Senior*innen zu stärken. Das Angebot der Medien-und Techniklots*innen, die Senior*innen bei digitalen Fragen oder Problemen unterstützen, wird zu 70 % von Frauen in Anspruch genommen.

Darüber hinaus ist bekannt, dass der überwiegende Teil pflegender Angehöriger weiblich ist. Die App kann besonders für diesen Personenkreis eine Erleichterung bei der Suche z.B. nach unterstützenden (Pflege-)Leistungen oder Angeboten sein.

Es entstehen keine finanziellen Auswirkungen.

Grundsätzliches:

Die zunehmende Technisierung unserer Gesellschaft betrifft auch die Lebenswelt älterer Menschen. Digitale Lösungen sollen ältere Menschen unterstützen in Selbstbeständigkeit und Selbstbestimmung zu leben sowie am gesellschaftlichen Leben teilzuhaben. Nicht zuletzt zeigt auch die Corona-Pandemie, dass digitale Teilhabe zunehmend eine Voraussetzung für soziale Teilhabe wird.

Vor diesem Hintergrund haben sich Landeshauptstadt und Region Hannover seit einiger Zeit mit der Frage beschäftigt, welche Möglichkeiten es gibt, Senior*innen neben den klassischen Internetseiten auch eine App anzubieten, die die wesentlichen und für die Altersgruppe relevanten Informationen gebündelt und übersichtlich zur Verfügung stellt. Die Firma „Gut versorgt in…“ bietet hier mit einer bestehenden App-Grundstruktur und der Möglichkeit der Individualisierung für Städte und Regionen eine gute und für alle Beteiligten kostengünstige Möglichkeit.

Mit der App „Gut versorgt in Stadt und Region Hannover“ soll es gelingen, die Digitalisierung der Arbeit für, von und mit Senior*innen aktiv zu gestalten und damit zur Erfüllung der kommunalen Daseinsvorsorge beizutragen. Dabei ist insbesondere zu berücksichtigen, dass die Entwicklung einer eigenen App für Landeshauptstadt und Region vermutlich nicht nur einige Jahre dauern, sondern auch erheblichen finanziellen Aufwand bedeuten würde. Durch die Kooperation mit der „Gut versorgt in…“ GmbH und die dadurch für Senior*innen in Landeshauptstadt und Region zur Verfügung stehende App, bietet sich nicht nur eine kostengünstige Alternative, sondern vor allen Dingen auch eine schnelle Antwort auf die digitalen Bedarfe von Senior*innen und deren Angehörigen.

Die App:

Die App stellt ihren Nutzer*innen als Ratgeber- und Informationsportal in Kooperation mit dem jeweiligen Kreis oder der Stadt kostenlos alle notwendigen lokalen Informationen sowie Dienstleister*innen und Ansprechpartner*innen gebündelt zur Verfügung. Als Nutzer*innen sollten in diesem Zusammenhang aber nicht nur Senior*innen selber, sondern vor allen Dingen auch deren Angehörige gesehen werden. Die Inhalte, die die Nutzer*innen über die App abrufen können, werden individuell für die jeweiligen Städte bzw. Kreise abgesprochen und auf Besonderheiten und Bedürfnisse angepasst. In das Adressverzeichnis werden zudem alle lokalen Dienstleister*innen, die zu den Themenbereichen der App passen, mit Anschrift sowie Telefonnummer mit Anruffunktion aufgenommen. Dazu gehören neben z.B. Hilfsangeboten (Beratungsstellen, Selbsthilfegruppen), auch kommerzielle Anbieter*innen wie Apotheken, Physiotherapeut*innen oder Pflegedienste.

Der Aufbau der App gestaltet sich dabei sehr übersichtlich mit einer Unterteilung in acht verschiedene Rubriken:

Grundsätzlich pflegt die „Gut versorgt in…“ GmbH die Rubriken „Adressen“, „Rat und Info“ sowie „Aktiv im Alter“. Landeshauptstadt und Region Hannover erhalten einen eigenen Zugang und können eigene Beiträge einstellen und pflegen bzw. über Verlinkungen auf die jeweiligen Homepages (www.hannover.de und www.seniorenberatung-hannover.de) steuern.

Organisatorisches:

Vor der Einführung der App wird eine Arbeitsgruppe – bestehend aus Region, Regionskommunen, Landeshauptstadt sowie Vertreter*innen des Seniorenbeirates die notwendigen Individualisierungen gemeinsam mit der „Gut versorgt in…“ GmbH erarbeiten. Weiterhin ist geplant, die App und ihre Funktionen vor Einführung in den politischen Gremien von Stadt und Region vorzustellen, um gegebenenfalls weitere Anregungen aus den Gremien aufnehmen und einarbeiten zu können.

Finanzielles:

Dass die App für Nutzer*innen ebenso wie für Landeshauptstadt und Region Hannover kostenlos zur Verfügung gestellt werden kann, liegt an der Art der Finanzierung der App. Diese erfolgt über die kostenpflichtigen Premiumbeschreibungen der im Adressverzeichnis aufgenommenen Dienstleister*innen. Diese Dienstleister*innen wiederum werden mittels eines von Landeshauptstadt und Region Hannover unterzeichneten Empfehlungsschreibens kontaktiert und über die Kooperation der Partner*innen und den Nutzen der App informiert. Außerdem werden die Dienstleister*innen so darüber informiert, dass sie im Adressverzeichnis der App aufgenommen werden sollen.

Rechtliches:

Es besteht kein Auftrags- und / oder Vertragsverhältnis zwischen Landeshauptstadt und Region Hannover und der GmbH. Grundlage der Zusammenarbeit stellt lediglich eine Kooperationsvereinbarung dar. Die Kooperation besteht dabei im Wesentlichen aus der
Die GmbH stellt Landeshauptstadt und Region Hannover auch keine Dienstleistung zur Verfügung. Sie betreibt die App in eigener Verantwortung und ohne einen entsprechenden Auftrag von Landeshauptstadt und Region Hannover.

Erfahrungen:

Die Städte Düsseldorf, Duisburg und Oberhausen kooperieren bereits mit der „Gut versorgt in…“ GmbH. Der erfolgte Erfahrungsaustausch mit diesen Städten hat ergeben, dass die App neben einer sehr hohen Nutzer*innenfreundlichkeit in der Unterhaltung keine großen zeitlichen – und damit personellen – Ressourcen erfordert. Lediglich die Implementierung im Sinne der Individualisierung und der Übertragung vorhandener Inhalte (z.B. von den genannten Internetseiten) in die App, benötigen einen höheren Aufwand.

Da Region Hannover und Landeshauptstadt Hannover die App gemeinsam nutzen und betreiben wollen, wird den Gremien der Region Hannover / Landeshauptstadt Hannover eine gleichlautende Beschlussdrucksache vorgelegt.