Drucksache Nr. 0459/2006:
Straßenbenennungen im Stadtteil Seelhorst

Inhalt der Drucksache:

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Landeshauptstadt HannoverBeschlussdrucksache-ZeichenBeschlussdrucksache
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In den Stadtentwicklungs- und Bauausschuss
In den Verwaltungsausschuss
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0459/2006
1
 

Straßenbenennungen im Stadtteil Seelhorst

Antrag,

folgende Straßenbenennungen im Bereich des Bebauungsplans Nr. 1666 zu beschließen:

1. Die von der Peiner Straße in Richtung Süden abgehende und nach Westen zur Straße Hoher Weg abknickende Haupterschließungsstraße erhält den Namen Hedwig-Bollhagen-Straße.

2. Die im nördlichen Bereich von der Haupterschließungsstraße abgehende Wohnstraße erhält den Namen Martel-Schwichtenberg-Straße.

3. Die im südlichen Bereich von der Haupterschließungsstraße abgehende Wohnstraße erhält den Namen Irmgard-Woldering-Straße.

(Kartenausschnitt siehe Anlage 1)

Berücksichtigung von Gender-Aspekten

Die Benennung von Straßen, Wegen und Plätzen dient vor allem der Ordnungsfunktion im Sinne der Orientierung innerhalb des Straßengeflechts. Mit der Benennung wird die eindeutige Zuordnung der geplanten Häuser im Neubaugebiet für alle Bürgerinnen und Bürger insbesondere in Notfällen sicher gestellt. Die Landeshauptstadt Hannover ist durch den Ratsbeschluss vom 09.12.1999, DsNr. 2810/99 -"Bei Straßenneubenennungen sollen verstärkt weibliche Persönlichkeiten berücksichtigt werden"- bestrebt, vorrangig Frauennamen bei Benennungen umzusetzen. Hier im Neubaugebiet bietet es sich daher an, die neuen Straßen einheitlich nach verdienten Hannoveranerinnen zu benennen.

Kostentabelle

Darstellung der zu erwartenden finanziellen Auswirkungen:
Investitionenin €bei der Hsh-Stelle
(im Budget Nr.)/
Wipl-Position
Verwaltungs-
haushalt;
auchInvestitions-
folgekosten
in € p.a.bei der Hsh-Stelle
(im Budget Nr.)/
Wipl-Position
EinnahmenEinnahmen
Finanzierungsanteile von Dritten0,00 €Betriebseinnahmen0,00 €
sonstige Einnahmen0,00 €Finanzeinnahmen von Dritten0,00 €
Einnahmen insgesamt0,00 € Einnahmen insgesamt0,00 € 
AusgabenAusgaben
Erwerbsaufwand0,00 €Personalausgaben2.175,00 €
Hoch-, Tiefbau bzw. Sanierung0,00 €Sachausgaben625,00 €
Einrichtungsaufwand0,00 €Zuwendungen0,00 €
Investitionszuschuss an Dritte0,00 €Kalkulatorische Kosten0,00 €
Ausgaben insgesamt0,00 € Ausgaben insgesamt2.800,00 € 
Finanzierungssaldo0,00 € Überschuss / Zuschuss-2.800,00 € 
Die Kosten für Straßenbenennungen sind als Durchschnittswerte zu betrachten.

Begründung des Antrages

Für die Erschließung des Neubaugebietes im Bereich des Bebauungsplans Nr. 1666 wird die eigenständige Benennung der neu entstehenden Straßen erforderlich. Dadurch soll ein leichtes und schnelles Auffinden der zukünftigen Anlieger, insbesondere in Notfällen, sicher gestellt werden. Da demnächst mit der Vermarktung der Grundstücke begonnen wird, wird die Benennung der Straßen erforderlich.


Hedwig Bollhagen, 10.11.1907 geboren und aufgewachsen in Hannover, interessierte sich schon als Kind für die Töpferei. Mit 17 Jahren begann sie ein Volontariat in einer Kunsttöpferei, wo sie das Handwerk erlernte. 1925 begann Hedwig Bollhagen ihr Studium an der staatlichen Keramischen Fachschule in Höhr im Westerwald. Ab 1927 arbeitet sie in verschiedenen Keramikwerkstätten als Entwerferin bzw. Leiterin bis sie sich 1934 selbstständig machte. Zusammen mit Heinrich Schild übernahm Hedwig Bollhagen die in Konkurs gegangenen Haël-Werkstätten in Marwitz bei Berlin. Die Werkstatt erzielte schon bald unter dem neuen Namen HB-Werkstätten für Keramik große Erfolge. Für ihre Arbeit erhielt Hedwig Bollhagen zahlreiche Medaillen, Ehrenurkunden und Preise. Während der DDR-Zeiten wurden die Werkstätten 1972 verstaatlicht. Seit 1992 werden sie unter der Bezeichnung HB-Werkstätten für Keramik GmbH geführt. Am 08.06.2001 ist Hedwig Bollhagen in Marwitz verstorben, sie wurde in Hannover beigesetzt.

Quellen: NP vom 16.04.1999; Hannoversches Biographisches Lexikon, Böttcher, Mlynek, Röhrbein, Thielen; Internetseiten: www.episteme-dienste.de/boll.html, www.piona.de/dokuppint/portrait/bollhag.htm


Martel Schwichtenberg (Justine Adele Martha Schwichtenberg), geboren am 05.06.1896 in Hannover, besuchte die Kunstgewerbeschule in Düsseldorf. Die Expressionistin prägte von 1916 bis 1945 das Aussehen der Keksschachteln und –dosen der Firma Bahlsen. Martel Schwichtenberg bekam als 20 jährige erste graphische Aufträge von Bahlsen und gestaltete neben den Verpackungen auch Anzeigen und Plakate. Fünf Jahre nach ihren ersten Arbeiten für Bahlsen bekam sie einen Anstellungsvertrag als Produktdesignerin. Sie entwickelte das TET-Zeichen sowie den Bahlsen-Schriftzug. Hieraus entstand das offizielle Bahlsen-Logo. 1933 wanderte Martel Schwichtenberg nach Südafrika aus, kam aber 1938 zurück nach Deutschland. Sie verstarb 1945 im badischen Sulzburg.

Quellen: HAZ vom 05.06.1996, NP vom 04.06.1996, Hannoversches Wochenblatt vom 12.06.1996


Irmgard Woldering, geboren am 26.02.1919 in Osnabrück, studierte Kunstgeschichte, Geschichte und Ägyptologie. Sie promovierte in München und war ab 1950 zunächst als Volontärin im hannoverschen Kestner-Museum tätig. 1952 erhielt sie eine Festanstellung als Leiterin der Ägyptischen Abteilung des Kestner-Museums. 1955 übernahm Irmgard Woldering für 14 Jahre die Leitung des Museums. Während dieser Zeit wurde das Museum erweitert und umgebaut. Von ihr initiierte Ausstellungen stellten Besucherrekorde auf. Ihre aufschlussreichen Vorträge und Führungen fanden große Beachtung. Irmgard Woldering veröffentlichte zahlreiche wissenschaftliche Publikationen. Sie verstarb am 24.04.1969 in Hannover.

Quellen: Der Heimatbote vom 27.02.1999; Hannoversches Biographisches Lexikon, Böttcher, Mlynek, Röhrbein, Thielen
62 .14 (alt) 61.21 (neu)
Hannover / 22.02.2006