Informationsdrucksache Nr. 0457/2017:
Konzept für eine klimaneutrale Stadtverwaltung 2050

Informationen:

Inhalt der Drucksache:

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Landeshauptstadt HannoverInformationsdrucksache-ZeichenInformationsdrucksache
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In den Ausschuss für Arbeitsmarkt-, Wirtschafts- und Liegenschaftsangelegenheiten
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0457/2017
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Konzept für eine klimaneutrale Stadtverwaltung 2050

Die Verwaltung der Landeshauptstadt Hannover hat mit dem vorliegenden Konzept (Anlage 1) für eine nahezu klimaneutrale Stadtverwaltung 2050 überprüft, in wie weit die Ziele des Masterplan „100% für den Klimaschutz“ für die Stadtverwaltung erreicht werden können. In dem Konzept werden die Potenziale zur Reduktion des Energieverbrauchs, zur besseren Effizienz der eingesetzten Energie sowie zum Ausbau der erneuerbaren Energien darstellt.

Grundlage ist der Ratsbeschluss zum „Masterplan Stadt und Region Hannover | 100% für den Klimaschutz“, der mit Drucksache 0613/2014 im Mai 2014 erfolgte. Teil des Beschlusses ist die Erarbeitung eines Konzeptes für eine klimaneutrale Stadtverwaltung bis 2050. Die Zielsetzungen des Masterplans, bis spätestens 2050 gegenüber 1990 die Treibhausgas-Emissionen um 95% und den Endenergiebedarf um 50% zu reduzieren, werden übernommen.

Die Stadtverwaltung unterstreicht mit den Aktivitäten im eigenen Einflussbereich die Wichtigkeit des Themas Klimaschutz und kommt ihrer Vorbildfunktion nach, alle relevanten Möglichkeiten zur Energieeinsparung, zur regenerativen Energieproduktion und CO2-Reduzierung in ihrem direkten Wirkungskreis auszuschöpfen.

Zusammenfassung Konzept

In den Jahren 2015/16 hat eine verwaltungsinterne Arbeitsgruppe ein Konzept für eine nahezu klimaneutrale Stadtverwaltung 2050 erarbeitet.

Mit einer dezidierten Ermittlung der Energieverbrauchsdaten und der Unterstützung eines erfahrenen externen Instituts wurde ein Zielszenario auf der Grundlage von konkreten Maßnahmen für das Konzept entwickelt.

In den Handlungsfeldern städtische Liegenschaften, Anlagen und Mobilität können demnach in den Jahren 2015-2050 allein mit dem heutigen Wissen und den sich abzeichnenden technischen Entwicklungen und Tendenzen 81% CO2-Emissionen und 39% Endenergie eingespart werden.

Nicht eingerechnet sind hier aufgrund der unterschiedlichen Datenbasis die Einsparungen, die bereits seit dem Jahr 1990 im Rahmen von Gebäudesanierungen und nichtinvestiven Energieeinsparprogrammen erzielt wurden. So hat die Verwaltung im Umweltbericht 2008 für den Zeitraum 1990 bis 2007 bereits über Einsparungen der Stadtverwaltung beim Heizenergieverbrauch in Höhe von 30% und beim Stromverbrauch von 9% berichtet.

Die größten Endenergieeinsparungen sind im Bereich der städtischen Liegenschaften, besonders durch die energetische Sanierung zu erreichen, dies bedeutet die Ertüchtigung der Gebäudehülle und der Gebäudetechnik sowie die Ausstattung mit hocheffizienten Geräten. Weitere Potentiale liegen in einem konsequenten Energiemanagement und der Fortführung der Programme zum umweltbewussten Verbraucherverhalten in Schulen, Kindertagesstätten und Verwaltungsgebäuden.

Sichtbar wird die Energieeinsparung auf Hannovers Straßen durch die vollständige Umrüstung der Straßenbeleuchtung und Ampelanlagen auf LED bis 2045.

In 2050 kann die Hälfte (51%) des städtischen Energieverbrauchs durch erneuerbare Energie gedeckt werden, wenn alle aus heutiger Sicht möglichen Potenziale ausgeschöpft werden. Dafür werden zukünftig vermehrt Wärmepumpen und technisch innovative BHKW zum Einsatz kommen und die Nutzung regenerativer Energien wie Biogas wird moderat ausgebaut. Die regenerative Stromerzeugung aus Photovoltaik wird um ein Vielfaches erhöht werden durch die weitestgehende Ausnutzung geeigneter Flächen auf und an städtischen Gebäuden.

Zur Erreichung der Ziele ist die konsequente Umsetzung von laufenden sowie zusätzlichen innovativen Maßnahmen erforderlich. Dies kann zu höheren Investitionen führen. Es ist jedoch davon auszugehen, dass umweltfreundliche Techniken sich mittelfristig zum Standard entwickeln.

Die Verwaltung plant alle 5 Jahre über den Stand der Zielerreichung zu berichten.

Eine vollständig klimaneutrale Stadtverwaltung ist mit dem heutigen Stand des Wissens noch nicht erreichbar bzw. nicht abzubilden, da nur die lokal erzeugten erneuerbaren Energien in die Berechnungen einbezogen wurden. Es ist davon auszugehen, dass in den Folgejahren weitere Entwicklungen zu einer Veränderung der Maßnahmen führen und gleichfalls neue Potenziale bis 2050 abgebildet werden können, da die getroffenen Annahmen wie Bevölkerungsentwicklung, Bautätigkeit, technische, rechtliche, politische und gesellschaftliche Standards einem stetigen Wandel unterliegen.

Berücksichtigung von Gender-Aspekten

Bei dem Konzept für eine klimaneutrale Stadtverwaltung 2050 handelt es sich um ein Strategiepapier. Männer und Frauen sind von der Umsetzung daraus resultierender Maßnahmen gleichermaßen betroffen.

Kostentabelle

Es entstehen infolge des Konzeptes für eine nahezu klimaneutrale Stadtverwaltung 2050 keine unmittelbaren finanziellen Auswirkungen. Bei konkreter Planung und Umsetzung von Maßnahmen werden die finanziellen Auswirkungen in den jeweiligen Beschlussdrucksachen dargestellt. Die Umsetzung erfolgt im Rahmen der zur Verfügung stehenden Mittel.

67.11 
Hannover / 21.02.2017