Antrag Nr. 0414/2006:
Änderungsantrag der SPD-Fraktion und Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN zu Drucks. Nr. 2339/2005, Straßenbenennungen im Stadtteil Vahrenheide

Informationen:

verwandte Drucksachen:

0414/2006 (Originalvorlage)
2339/2005 (Ursprungsvorlage)

Beratungsverlauf:

Antragsteller(in):

SPD-Fraktion und Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

Inhalt der Drucksache:

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Änderungsantrag der SPD-Fraktion und Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN zu Drucks. Nr. 2339/2005, Straßenbenennungen im Stadtteil Vahrenheide

Antrag,

zu beschließen:

Der von der Verwaltung vorgelegte Antrag wird in seinen Punkten 2 und 3 wie folgt geändert:

1. Die neue Stichstraße, die von der Straße Holzwiesen her das neue Baugebiet, den Spielpark und die VASA-Gebäude erschließt, erhält den Namen
Lotte-Lemke-Straße.

2. Die Straßenverbindung, welche von der Plauener Straße in östlicher Richtung abgeht und bis zur Straße Holzwiesen führt, erhält den Namen
Petra-Kelly-Straße.

Begründung


Entgegen dem mehrheitlichen Votum des Bezirksrates Bothfeld-Vahrenheide, diese Straßen gemäß der Umgebung nach Ostdeutschen Städten zu benennen, soll hier der Ratsbeschluss vom 09.12.1999 umgesetzt werden. Danach sind bei Straßenneu- und – um -benennungen verstärkt weibliche Persönlichkeiten zu berücksichtigen. Auch in bestehenden „Benennungsgruppen“ sind Benennungen nach Frauen möglich.

Lotte Lemke, geb. 28.01.1903, gest. 19.04.1988. Nach der Ausbildung an der Wohlfahrtsschule der deutschen Hochschule für Politik in Berlin war sie als Hauptfürsorgerin in einem brandenburgischen Landkreis tätig. 1929 kam Lotte Lemke nach Berlin und erhielt die Geschäftsführung des Hauptausschusses der AWO. 1933 wurde der Verband von den Nationalsozialisten zerschlagen. Lotte Lemke gründete mit anderen eine Widerstandsgruppe. Sie beteiligte sich nach dem Krieg an dem Wiederaufbau der AWO. Lotte Lemke folgte dem Ruf von Kurt Schumacher nach Hannover, um die AWO aus dem Nichts heraus wieder als bedeutendes Hilfswerk aufzubauen. 1953 wurde sie zur stellv. AWO-Vorsitzenden gewählt. Von 1965 bis 1971 war sie Vorsitzende des Verbandes, seit 1971 Ehrenvorsitzende. Von der 1. Stunde gehörte sie dem Kuratorium des von Elly Heuss-Knapp gegründeten Deutschen Müttergenesungswerkes an und erwarb sich als Vorstandsmitglied des 1961 gegründeten Kuratoriums Deutsche Altershilfe bleibende Verdienste. Ihre Tatkraft und ihr Einsatz für Mitmenschen, die unter Verfolgung gelitten haben und für Gruppen, die am
Rande der Wohlstandsgesellschaft stehen, haben die AWO geprägt und immer motiviert. Viele soziale Einrichtungen in der AWO tragen heute ihren Namen.


Petra Kelly, geb. 29.11.1947, gest. 01.10.1992. Politikerin, zunächst SPD-Mitglied, schließlich Gründungsmitglied der Partei DIE GRÜNEN, Einsatz für Menschenrechte und Umweltschutz, aktives Mitglied im Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU), 1979 Mitglied des Bundesvorstandes der BBU, 1982 mit dem Alternativen Friedensnobelpreis ausgezeichnet, Bundestagsabgeordnete 1983 – 1990, bundesweit bekannte Persönlichkeit.





Klaus Huneke Lothar Schlieckau
Fraktionsvorsitzender Fraktionsvorsitzender