Die Verwaltung wird beauftragt, durch den Bereich Erinnerungskultur am Todesort Halim Deners im Bereich des Steintors eine Informationstafel einzurichten, die sich auf wissenschaftlicher Grundlage mit den Umständen des Todes Halim Deners befasst. Diese Tafel soll bis zum 30. Todestag Halim Deners im Juni 2024 errichtet werden.

Bei der Vorbereitung der Infotafel sollen die Polizeidirektion Hannover und Vertreter*innen der kurdischen Community in Hannover einbezogen werden.

Halim Dener wurde nur 16 Jahre alt und seine Biografie steht stellvertretend für die Vielzahl von Flucht- und Verfolgungsgeschichten kurdisch stämmiger Türk*innen in den frühen 1990er Jahren. Zum Todeszeitpunkt war er erst seit wenigen Wochen in Deutschland; geflüchtet aus der Provinz Bingöl im Südosten der Türkei.

Die Umstände des Todes Halim Deners werden bis heute kontrovers diskutiert und polarisieren die Stadt immer noch: Für die Einen ist er Opfer von Polizeigewalt und Märtyrer für den kurdischen Freiheitskampf, für die Anderen wiederum ist Dener ein Terrorist. Das Bemühen um ein öffentliches Gedenken und kollektives Erinnern an Halim Dener ist umstritten. Eine Antwort, wie mit dem Erinnerungskonflikt um Halim Dener umzugehen ist, hat Hannover noch nicht gefunden; sie kann nur in Zusammenarbeit mit der Polizeidirektion und Vertreter*innen der kurdischen Community gefunden werden. Eine Informationstafel, die auf eine wissenschaftliche Grundlage baut, bietet einen Ort und Aufklärung für den weiteren Diskurs.