Informationsdrucksache Nr. 0376/2020:
Fachtag "Kinderschutz an hannoverschen Ganztagsgrundschulen"

Informationen:

verwandte Drucksachen:

0376/2020 (Originalvorlage)

Beratungsverlauf:

Nachrichtlich:

  • Stadtbezirksräte 01 - 13

Inhalt der Drucksache:

Bitte beachten Sie, dass der folgende Text eventuell medienbedingte Formatabweichungen aufweisen kann. Eine formatgetreue Abbildung des Inhalts finden Sie in der Anlage "Druckversion.pdf".
Landeshauptstadt HannoverInformationsdrucksache-ZeichenInformationsdrucksache
In den Schul- und Bildungsausschuss
In den Jugendhilfeausschuss
In den Ausschuss für Integration, Europa und Internationale Kooperation (Internationaler Ausschuss)
In den Gleichstellungsausschuss
An die Stadtbezirksräte 01 - 13 (zur Kenntnis)
 
Nr.
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0376/2020
1
 
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Fachtag "Kinderschutz an hannoverschen Ganztagsgrundschulen"

Mit dieser Drucksache informiert die Verwaltung über den Fachtag „Kinderschutz an hannoverschen Ganztagsgrundschulen“, der am Freitag, den 22.11.2019 im Sprengel Museum Hannover durchgeführt wurde.

Berücksichtigung von Gender-Aspekten

Das Ganztagsangebot in den Grundschulen richtet sich generell an beide Geschlechter. Sowohl der bedarfsgerechte Ausbau der Ganztagsschulen, als auch die Qualitätsentwicklung von Bildungsangeboten in Ganztagsschulen sind Möglichkeiten zur Verbesserung der Bildungsgerechtigkeit von Kindern und der Vereinbarkeit von Familie und Beruf für Mütter und Väter.
















Intention und inhaltlicher Rahmen des Fachtages

Vor dem Hintergrund der pädagogischen Handreichung „Ganztagsgrundschulen – Qualität gemeinsam weiterentwickeln und ausbauen“ (DS 0723/2019) und einer Vielzahl von Gesprächen, die in den Schulen im Ganztagsgrundschulkontext geführt wurden, haben die Fachbereiche Schule und Jugend und Familie diese Veranstaltung konzipiert. Die Mitarbeiter*innen des Fachbereichs Jugend und Familie aus den Sachgebieten „Koordinierungsstelle Kinderschutz und Frühe Hilfen“ und „Schulsozialarbeit“ sowie des Kommunalen Sozialdienstes nahmen in diesem Rahmen aufgrund ihrer fachlichen Expertise eine zentrale Rolle ein. Bei der Vorbereitung des Fachtags standen folgende Aspekte und Fragestellungen im Fokus:

  • Sicherheit in Verfahrensfragen / Fragen des Datenschutzes / Juristische Einordnung / Wer „hat den Hut auf“ im Kinderschutz? / Welche wichtigen institutionellen Akteur*innen im Kinderschutz gibt es in Hannover und was sind deren Aufgaben?
  • Welche Qualifikation braucht es im Umgang mit Gefährdungseinschätzungen? / Wen braucht es dafür im System Schule? / Welche fachlichen Ressourcen gibt es im System Schule? / Wie können die Akteur*innen zusammenkommen und im Kinderschutz interagieren?


Zielsetzungen des Fachtages
  • Vermittlung zentraler Informationen zum Thema „Kinderschutz“, u. a. zur Kooperationsvereinbarung zur „Zusammenarbeit im Kinderschutz" und zur gleichnamigen Broschüre zur Kooperation zwischen den Grundschulen und dem Fachbereich Jugend und Familie/KSD
  • Fragen und Problemstellungen zur Zusammenarbeit im Kinderschutz zwischen den verschiedenen Vor-Ort-Akteur*innen
  • Angebot zur Entwicklung tragfähiger Kommunikationsstrukturen und Verfahrensweisen im Kinderschutz, z. B. mittels Entwicklung schulstandortbezogener Kinderschutzkonzepte
Zielgruppen und Teilnehmer*innenkreis des Fachtages
  • Ganztagsgrundschulleitungen
  • Koordinationskräfte der Ganztagsgrundschul-Kooperationspartner*innen
  • Schulsozialarbeiter*innen des Kommunalen Sozialdienstes der Landeshauptstadt Hannover (KSD)
  • Dienststellenleitungen des KSD
  • Dezernat für Soziale Arbeit in Schulischer Verantwortung (Landesschulbehörde Niedersachsen)
  • an hannoverschen Ganztagsgrundschulen tätige Sozialarbeiter*innen der Landesschulbehörde Niedersachsen

Teilnehmer*innen an der Podiumsdiskussion „Warum brauchen Schulen Schutzkonzepte?“

  • Frau Föhr (Moderation)
  • Prof. Dr. Bathke, Hochschule Landshut
  • Frau Dulias, KSD-Dienststellenleitung
  • Frau Bartoszak, KSD, Koordinierungsstelle Kinderschutz und Frühe Hilfen
  • Herr Post, Schulleitung Grundschule Fuhsestraße
  • Herr Beckmann, Dezernet für Soziale Arbeit in Schulischer Verantwortung (Nds. Landesschulbehörde)

Ablauf des Fachtags

Die grafische Dokumentation des Fachtags spiegelt die verschiedenen im fachlichen Diskurs angesprochenen Facetten zum Themenfeld Kinderschutz an hannoverschen Ganztagsgrundschulen“ wider (siehe Anlage 1: „Graphic-Recording“- Grafische Dokumentation des Fachtages).

Inhaltlich wurde der Fachtag mit einem Vortrag von Frau Professorin Dr. phil. Sigrid A. Bathke von der Hochschule Landshut über die „Rechtlichen Grundlagen des Kinderschutzes in der Schule“ eröffnet.

In Ihrem Vortrag verdeutlichte sie, dass für den Schutz von Kindern interdisziplinäre Verantwortungsgemeinschaften notwendig sind, die aufgrund unterschiedlicher Aufgabenschwerpunkte zunächst auch der Verständigung auf eine gemeinsame Sprache bedürfen. Verlässliche Verfahrensabläufe sind für den Kinderschutz unerlässlich. Die gesetzliche Verpflichtung zur Zusammenarbeit im Kinderschutz ist im Gesetz zur Kooperation und Information im Kinderschutz im Rahmen des Bundeskinderschutzgesetzes formuliert (siehe Anlage 2).

Frau Bartoszak, OE 51.25/Koordinierungsstelle Kinderschutz und Frühe Hilfen, Frau Dulias, OE 51.22/KSD-Dienststellenleitung, Herr Wotte, OE 51.24/Schulsozialarbeit erläuterten in ihrem Referat das Kinderschutzkonzept der Landeshauptstadt Hannover. In diesem Zusammenhang wurde auf Praxisfragen zur Kooperationsvereinbarung „Zusammenarbeit im Kinderschutz" zwischen den Grundschulen und dem Fachbereich Jugend und Familie/KSD eingegangen. Hierzu liegt auch eine gleichnamige Broschüre vor, die den an den Schulen tätigen Akteur*innen zur Verfügung steht (siehe Anlagen 3 und 4).

Eine aktive Pause bot ausreichend Zeit für den informellen Austausch. Unterstützt wurde dieser Austausch durch entsprechend sensibilisierende und zur Mitarbeit animierende „Arbeits“-Stationen an Meta-Plänen, die von Expert*innen begleitet wurden (Siehe Anlage 5).

Zudem standen den Teilnehmenden Ansprechpartner*innen vieler Institutionen und Einrichtungen zur Verfügung, die an ihren Ständen zu ihren Arbeitsschwerpunkten zum Kinderschutz und Kindeswohl informierten. Vertreten waren die Vereine Violetta e.V., das Mädchenhaus Hannover e.V., das Männerbüro Hannover e.V., Mannigfaltig e.V., der Kommunale Sozialdienst, die Koordinierungsstelle Kinderschutz und Frühe Hilfen, die Jugend und Erziehungsberatung der Landeshauptstadt Hannover sowie die Schulpsychologische Beratung der Niedersächsischen Landesschulbehörde.


Fazit

Die gute Resonanz auf die Veranstaltung – insgesamt nahmen etwa 140 Personen an der Veranstaltung teil - machte deutlich, dass das Thema Kinderschutz als wichtiges Querschnittsthema wahrgenommen wird, in das alle wesentlichen Professionen und Partner*innen in der Ganztagsgrundschule einbezogen werden müssen.

Ganztagsgrundschulen, die unter Berücksichtigung der gesetzlichen Grundlagen und entsprechender Orientierungshilfen, schulinterne Kommunikations- und Verfahrensabläufe abstimmen und regeln möchten, können unterstützend vom Fachbereich Jugend und Familie und vom Fachbereich Schule beraten werden.

Kostentabelle

Es entstehen keine finanziellen Auswirkungen.

40.12 
Hannover / 12.02.2020