Antrag Nr. 0277/2018:
Antrag der Fraktionen der SPD, Bündnis 90/Die Grünen und der FDP zu Maßnahmen zur Erhöhung der Sicherheit des Radverkehrs und zur Förderung von gewerblicher Fahrradnutzung

Inhalt der Drucksache:

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Antrag der Fraktionen der SPD, Bündnis 90/Die Grünen und der FDP zu Maßnahmen zur Erhöhung der Sicherheit des Radverkehrs und zur Förderung von gewerblicher Fahrradnutzung

Antrag

zu beschließen:
Die Verwaltung wird beauftragt, zur weiteren Förderung des Radverkehrs in der Landeshauptstadt Hannover folgende Maßnahmen umzusetzen:
- Alle Fahrradschutzstreifen, Radfahrstreifen und die Radverkehrsführungen über Straßenkreuzungen und Straßeneinmündungen werden schnellstmöglich im gesamten Stadtgebiet in roter Farbe und mit mehr Radverkehrspiktogrammen markiert – Priorität haben dabei die Kreuzungen.

- Wenn es die baulichen Dimensionen des Verkehrsraumes ermöglichen, ist der Anlage von getrennten Radverkehrsanlagen vor Fahrradschutzstreifen der Vorzug zu geben. Dementsprechend wird insbesondere an allen Hauptverkehrsstraßen bei Um- und Neubauten die Einrichtung eigenständiger Radverkehrsanlagen geprüft und möglichst umgesetzt.

- Bei Um- und Neubauten von Kreuzungen, insbesondere bei Querungen von Hauptverkehrsstraßen, werden wenn möglich klare Sichtbeziehungen für den Radverkehr nach den Empfehlungen für den Radverkehr (ERA) geschaffen, um Abbiegeunfälle zu verhindern.


- Kreuzungen sind bei Um- und Neubauten, insbesondere bei Querungen von Hauptverkehrsstraßen, so zu gestalten, dass RadfahrerInnen diese in einer Ampelphase queren können. Bei bestehenden Kreuzungen sind die Ampelschaltungen entsprechend zu überprüfen und ggf. anzupassen.

- Das Netz der Fahrradstraßen im Stadtgebiet wird weiter verdichtet. Insbesondere auf Hauptradverkehrsrouten abseits von Hauptverkehrsstraßen werden weitere Fahrradstraßen angelegt. Die Verwaltung legt im Stadtentwicklungs- und Bauausschuss dar, durch welche Maßnahmen die Verkehrssicherheit von Einmündungen in bzw. Querungen von Fahrradstraßen erhöht werden kann.

- Sukzessive werden die Hauptrouten des Radverkehrs bei anstehenden Neu- und Umbauten für die Nutzung von Lastenrädern und Fahrradanhängern fit gemacht. Dabei wird insbesondere dem höheren Platzbedarf in Kurvenbereichen, Durchfahrten (z.B. zwischen Pollern) und auf Aufstellflächen Rechnung getragen.

- Die Stadtverwaltung setzt sich zum Ziel, den Anteil des Radverkehrs am innerstädtischen gewerblichen Verkehr bis 2025 deutlich zu steigern.

Begründung

Die Landeshauptstadt Hannover fördert bereits seit langem erfolgreich den Radverkehr im Rahmen der Entwicklung einer vielfältigen Verkehrsinfrastruktur für Hannover. Seit sich die Stadt mit dem Leitbild Radverkehr (2008) und dem Masterplan Mobilität (2011) zum Ziel gesetzt hat, den Radverkehrsanteil am Verkehrsaufkommen in Hannover bis 2025 auf 25 % zu steigern, ist der Anteil des Radverkehrs bis heute bereits auf 20 % angestiegen. Zur weiteren Radverkehrsförderung wurde zudem vom Rat der Landeshauptstadt zum Haushaltsplan 2016 das Radaktionsprogramms 2016/2017 „Lust auf Fahrrad“ beschlossen und mit Sach- und Investitionsmitteln sowie einer zusätzlichen Personalstelle ausgestattet.

Angesichts der aktuell bestehenden Luftqualitäts- Platz- und Stauprobleme in Hannover reichen die bisherigen Fortschritte beim Ausbau des Radverkehrs jedoch nicht mehr aus. Um diese Verkehrsprobleme nachhaltig zu lösen, müssen daher dringend weitere Maßnahmen zum Förderung des Radverkehrs ergriffen werden.

Durch die Verbesserungen in der Radverkehrsinfrastruktur soll die Verkehrssicherheit für RadfahrerInnen, insbesondere auch für Schulkinder, weiter verbessert werden.


Christine Kastning Silvia Klingenburg-Pülm Wilfried H. Engelke
Fraktionsvorsitzende Stellv. Fraktionsvorsitzende Fraktionsvorsitzender