Informationsdrucksache Nr. 0176/2005:
Umweltbezogene Nachhaltigkeitsindikatoren für Hannover - ein Praxisbericht Heft 40 der Schriftreihe kommunaler Umweltschutz

Inhalt der Drucksache:

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0176/2005
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Umweltbezogene Nachhaltigkeitsindikatoren für Hannover - ein Praxisbericht Heft 40 der Schriftreihe kommunaler Umweltschutz

Informationsdrucksache

Mit Hilfe von Indikatoren sollen entsprechend dem Kapitel 40 der Agenda 21 national und international Entwicklungsprozesse daraufhin überprüft werden, ob sie dem Ziel der nachhaltigen Entwicklung gerecht werden. Im „Hannover-Aufruf“ auf der Hannover Konferenz 2000 kommt den Indikatoren ein besonderer Stellenwert zu. Dort verpflichten sich 250 Bürgermeisterinnen und Bürgermeister aus ganz Europa „…lokale Nachhaltigkeitsindikatoren einzuführen, entsprechend derer wir Ziele vereinbaren, den Fortschritt überwachen und über Erfolge berichten können.“ Indikatoren sind auch ein wichtiges Instrumentarium, um auf der Grundlage der Ziele der Aalborg+10-Commitments (2004), denen die Landeshauptstadt am 11.6.2004 beigetreten ist, den Fortschritt im Hinblick auf das Erreichen der Zukunftsbeständigkeitsziele für Hannover zu bewerten.

Umweltbezogene Nachhaltigkeitsindikatoren sind Instrumente zur Messung der Umweltentwicklung der Landeshauptstadt Hannover. Sie sollen zur Prioritätensetzung beitragen, die erreichten Ziele der Agenda 21 aufzeigen, über gemeinsame Kernindikatoren die Vergleichbarkeit mit anderen Kommunen ermöglichen (Benchmarking) und insbesondere als Ergänzung der bisherigen Umweltberichterstattung zur Verbesserung der Information und Kommunikation mit der Öffentlichkeit beitragen.

Im Rahmen des Projektes Cities 21 haben in einer vom Fachbereich Umwelt und Stadtgrün, Bereich Umweltschutz, federführend betreuten Arbeitsgruppe Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Verwaltung, Nichtregierungsorganisationen, Stadtwerke Hannover AG, Bürgerbüro Stadtentwicklung, Wissenschaft und Forschung ein System von Nachhaltigkeitsindikatoren für umweltbezogene Handlungsbereiche entwickelt. Nach der Vorstellung in den Fachausschüssen (vgl. Info. Drs. 117/99, 1577/2000, 2873/2000 und 1114/2002) sollten die Ergebnisse zusammen mit ersten Praxiserfahrungen in ausführlicherer Form in einer Broschüre der Schriftenreihe kommunaler Umweltschutz auch anderen Interessierten aus Öffentlichkeit, Verwaltung, Politik und der Wissenschaft, Agenda 21-Akteuren und insbesondere anderen Kommunen als Anregung für ihre eigenen Arbeiten mit Indikatoren vorgestellt werden.

Der vorliegende Praxisbericht gibt einen Überblick über die derzeitige Indikatorendiskussion, zeigt die Funktionen von und Anforderungen an Umweltindikatoren auf, stellt die Ergebnisse des Projektes Cities 21 zur Erarbeitung, Auswahl und Bewertung von umweltbezogenen Nachhaltigkeitsindikatoren sowie das methodische Gerüst für ein kommunales Indikatorensystem dar. Darüber hinaus werden die umweltbezogenen Nachhaltigkeitsindikatoren zu den Handlungsbereichen Energie und Klimaschutz, Mobilität und Verkehr, Luft und Lärm, Boden und Flächennutzung, Naturschutz, Landwirtschaft und Naherholung, Wasser, Abwasser und Oberflächengewässer sowie Abfall vorgestellt. Beispiele aus dem Umweltbericht 2002 und dem Umweltbarometer zeigen die Bedeutung der Indikatoren für die Umweltberichterstattung auf. Auch über die Teilnahme an Wettbewerben, Vergleichsringen und Breitentests konnten die Indikatoren auf ihre Praxisrelevanz überprüft und an bundeseinheitliche Indikatorensysteme angepasst werden.

Für das Umweltdezernat bzw. den Fachbereich Umwelt und Stadtgrün ist die Indikatorenentwicklung als Projekt hiermit abgeschlossen und die Umweltindikatoren werden zukünftig im "Alltag" eingesetzt (Umweltberichterstattung, Öko-Audit-System, u. ä.). Innerhalb der Umweltverwaltung wird angestrebt, zukünftig Prioritätenentscheidungen verstärkt unter Zuhilfenahme des Umweltindikatorensystems, auch im interkommunalen Vergleich, zu arbeiten. Wieweit die Umweltindikatoren auch für politische Entscheidungsprozesse benutzt werden, wird die Ratsarbeit der nächsten Jahre zeigen.

Berücksichtigung von Gender-Aspekten

Das entwickelte Indikatorensystem wurde ausschließlich umweltbezogen und nicht geschlechterdifferenziert ausgewählt. Die Indikatoren und deren Datengrundlagen sind auf alle Bevölkerungsgruppen gleichermaßen anwendbar.

Kostentabelle

Es entstehen keine finanziellen Auswirkungen.

VII /OE 67.10
Hannover / 24.01.2005