Antrag Nr. 0164/2019:
Antrag der Gruppe LINKE & PIRATEN zu einer integrierenden Einrichtung für Zuwanderer aus Südosteuropa

Informationen:

verwandte Drucksachen:

0164/2019 (Originalvorlage)

Beratungsverlauf:

Antragsteller(in):

Gruppe LINKE & PIRATEN

Inhalt der Drucksache:

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Antrag der Gruppe LINKE & PIRATEN zu einer integrierenden Einrichtung für Zuwanderer aus Südosteuropa

Antrag

Die Verwaltung der Landeshauptstadt Hannover (LHH) wird beauftragt, in Gesprächen mit dem „Freundeskreis Burg & Weg“ die Frage zu klären, inwieweit dem Verein in Gründung das Areal Burgweg 5 (Liegenschaft und Gebäude der ehemaligen Paul-Dohrmann-Schule) zur Nutzung für eine integrierende Einrichtung längerfristig zur Verfügung gestellt werden kann.

Der Zweck dieser Einrichtung ist zunächst die Unterbringung, Versorgung und Betreuung von jugendlichen und erwachsenen Zuwanderinnen und Zuwanderern aus Südosteuropa. Im Weiteren soll für diese Menschen der Zugang zu Bildung, Schule, Ausbildung und Erwerbstätigkeit und die Übergänge zwischen den Lebensabschnitten ermöglicht bzw. erleichtert werden.

Zudem soll eine offene Begegnungsstätte entstehen und der kulturelle Austausch zwischen den Kulturen im Sinne eines guten Miteinanders gefördert werden.

Begründung

Vor einiger Zeit hat die Stadt beschlossen, die Obdachlosenunterkunft auf dem Gelände der ehemaligen Paul-Dohrmann-Schule im Burgweg 5 zu schließen und die dortigen Roma-Großfamilien (zeitweise waren es bis zu 125 Bewohnerinnen und Bewohner) auf mehrere Objekte zu verteilen, z.B. ehemalige oder dafür vorgesehene neu gebaute Flüchtlingsunterkünfte (vgl. auch Drucksache 0492/2018).

Der Freundeskreis Burg & Weg vollzieht derzeit die notwendigen Schritte zur Gründung eines (gemeinnützigen) Vereins und wird damit rechtsfähig. Die handelnden Personen sind Menschen, die seit geraumer Zeit mit den südosteuropäischen Bewohnerinnen und Bewohnern vor Ort, in Schule, Kindergarten, Projekten, verschiedensten Arbeitsgruppen, als Heimleitung der Liegenschaft, als Lehrkräfte, als Sozialarbeiterinnen und -arbeiter, als Therapeuten und Therapeutinnen und als verantwortlich Tätige in Bildungs-, Qualifizierungs- und vielfältigen Sozialeinrichtungen tätig sind. Sie besitzen insoweit profundes Wissen und Kompetenz zum Betrieb einer entsprechenden integrierenden Einrichtung.

Durch die Fortführung bzw. gezielte Erweiterung von verschiedensten Projekten auf dem Gelände Burgweg 5 können die bereits gewachsenen Strukturen in besonderer Weise gefördert bzw. sichergestellt werden.

In Kooperation mit Partnerorganisationen in Südosteuropa sollen auch Möglichkeiten geschaffen werden, Ursachen für Flucht und (Armuts-)Zuwanderung und sonstige soziale Gründe zu beseitigen.

Die hier unterstützten Menschen sollen sich damit auch eine Perspektive zur Rückkehr in ihr Heimatland erarbeiten, wenn sie dieses wünschen und das notwendige Rüstzeug dafür erwerben können und wollen. Soziale Kompetenzen und Qualifikationen sind dabei die Grundlage für erfolgreiche Kooperation und Entwicklung von persönlicher und gesellschaftlicher Perspektive.

Der Freundeskreis Burg & Weg hat eine Projektskizze erarbeitet (siehe Anlage). Eine Umsetzung würde das Thema der Kulturhauptstadt-Bewerbung „Nachbarschaft“, das selbstverständlich auch die südosteuropäischen Nachbarn einzubeziehen hat, in besonderer Weise einbeziehen.



Bruno Adam Wolf
stellv. Gruppenvorsitzender




Anlage: Projektskizze des Freundeskreises Burg & Weg