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Antrag der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen + Volt + PiratenparteiModellprojekt zum klimagerechten und sozialen Mehrfamilienhausbau im KfW/EH-40-Standard
Antrag
zu beschließen:
Die Verwaltung wird beauftragt, in Zusammenarbeit mit hanova Wohnen ein Pilotprojekt zum Mehrfamilienhausbau im KfW/EH-40 bzw. aktuell BEG (Bundesförderung für effiziente Gebäude) -40-Standard im Bereich des geförderten Wohnungsbaus, unter Einbeziehung der Reduzierung der „Grauen Energie“, durch ressourcenschonendes und serielles Bauen umzusetzen und durch einen geeigneten Partner wissenschaftlich begleiten zu lassen. Den Ratsgremien sollen Vorschläge unterbreitet werden, wie die Landeshauptstadt Hannover ein solches Projekt unterstützen kann, beispielsweise durch die Bereitstellung eines städtischen Grundstücks sowie durch eine anteilige Zweckbindung der im Rahmen des Haushalts 2023/2024 beschlossenen Kapitalerhöhung für hanova Wohnen.
Über den Projektfortschritt soll den zuständigen Ratsgremien regelmäßig, mindestens jedoch halbjährlich berichtet werden. In einem Abschlussbericht soll insbesondere ein Kostenvergleich zu einem vergleichbaren im KfW/EH-55-Standard errichteten Gebäude gezogen werden. Dabei sollen neben den Investitionskosten auch die zu erwartenden Kalt- und Warmmieten verglichen werden. Bei der Darstellung der Warmmiete sollen die Kosten verschiedener klimaneutraler Heizarten berücksichtigt werden.
Begründung
Auf dem Weg zur Klimaneutralität im Gebäudesektor ist neben einer klimaneutralen Heizung auch die Energieeffizienz ein wichtiger Baustein. Im Hinblick auf das Ziel der Klimaneutralität bis 2035 muss insbesondere der Neubau schon heute klimaneutral sein. Eine Option mit großem Energiespar-Potenzial ist die Anwendung möglichst hoher Energiestandards im Mehrfamilienhausbau. Ein gegen höhere Energiestandards regelmäßig ins Feld geführte Argument liegt in den höheren Baukosten, die durch deren Anwendung entstehen würden. Gleichzeitig senken höhere Energiestandards die Heizkosten, insbesondere im Bereich des sozialen Wohnungsbaus. Ein weiterer wichtiger Baustein zur Klimaneutralität im Wohnungsbau ist die Reduzierung der sog. „grauen Energie“, d.h. der Energie die für den Bau eines Mehrfamilienhauses aufgewendet wird, durch den Einsatz nachhaltiger Bauweisen und –materialien. Wobei durch die Verwendung von Elementen des seriellen Bauens, z.B. eine Modulbauweise, ein klimaneutraler Mehrfamilienhausbau im sozialen Wohnungsbau kostengünstiger realisiert werden kann. Um hier ein regionales Beispiel mit wissenschaftlicher Begleitung zu liefern, soll ein Pilotprojekt durch die städtische Tochter hanova Wohnen umgesetzt werden.