Antrag Nr. 0102/2022:
Antrag von Ratsherrn Böning zu "Niedrigschwelliges Angebot zur Wohnungsvermittlung für Obdachlose vor Ort schaffen"

Informationen:

verwandte Drucksachen:

0102/2022 (Originalvorlage)

Beratungsverlauf:

Antragsteller(in):

Ratsherr Jens Böning

Inhalt der Drucksache:

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Antrag von Ratsherrn Böning zu "Niedrigschwelliges Angebot zur Wohnungsvermittlung für Obdachlose vor Ort schaffen"

Antrag

Der Rat möge beschließen:

Die Verwaltung wird aufgefordert, in Zusammenarbeit mit der städtischen Wohnungsbaugesellschaft "Hanova", obdachlosen Menschen eine unkomplizierte Möglichkeit zu bieten, sich um eine geeignete Wohnung zu bewerben.


Dabei sollen zuständige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Hanova (oder auch von einer anderen Wohnungsbaugesellschaft) z. B. bei der Essensausgabe der "Obdachlosenhilfe Hannover" auf dem Andreas-Hermes-Platz mit interessierten Obdachlosen ins Gespräch kommen, ggf. ein erstes Auswahlverfahren durchführen und dann vor Ort mit den Antragstellern die Bewerbungsbögen für die infrage kommende Wohnung ausfüllen.

Idealerweise sollte auch ein/e Sozialarbeiter/in mit vor Ort sein, um den interessierten Personen nach dem Auswahlverfahren die weiteren Schritte zur Antragstellung bei den zuständigen Ämtern aufzuzeigen.

Begründung

Die Zahl der obdachlosen Menschen, die in Hannover untergebracht werden oder andere entsprechende Hilfsangebote der Stadt annehmen müssen, ist in den letzten Jahren kontinuierlich angestiegen.
Die Stadt Hannover bietet an mehreren Standorten Notschlafstellen für Obdachlose Personen an.
Ziel der LHH ist es, dass der Verbleib in diesen Unterkünften so kurz wie möglich gehalten wird und im Anschluss der Bezug von Mietwohnraum möglich ist.
Hierbei unterstützen die in den Unterkünften eingesetzten Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter.

Sowohl in den dauerhaften Unterkünften, als auch in den beiden größten Notschlafstellen (Alter Flughafen und Wörthstraße) werden die Menschen von Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeitern betreut und beraten. Ein Problem jedoch ist die Tatsache, dass viele obdachlose Menschen diese Notschlafstellen meiden und lieber "Platte machen", da sie Angst vor einem Diebstahl ihrer wenigen Habseligkeiten haben und da Konflikte drohen aufgrund der Zusammenkunft von vielen Menschen mit unterschiedlichen sozialen Schwierigkeiten (Suchtkranke, psychische Erkrankungen...).


Folglich nimmt dieser Teil der Obdachlosen die in den Unterkünften angebotene Sozialarbeit oftmals auch gar nicht wahr.

Zusätzlich dazu besteht bei vielen obdachlosen Personen auch eine gewisse Hemmschwelle, andere Hilfsangebote der Stadt oder von caritativen Einrichtungen wahrzunehmen.

Anders sieht es bei den Angeboten zu den Essensausgaben (Obdachlosenhilfe Hannover, Bollerwagen-Cafe, Mecki-Laden) aus: Die Anzahl der Hilfesuchenden nimmt hier stetig zu.

Somit wäre es entsprechend einfach, diese Möglichkeit interessierten obdachlosen Personen vor Ort anzubieten, um sie dann möglichst zeitnah in eine eigene Wohnung zu vermitteln.