Drucksache Nr. 0088/2005:
Fortsetzung der Grunderneuerung der Königstraße (2. BA) und des Emmichplatzes

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Beratungsverlauf:

Inhalt der Drucksache:

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0088/2005
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Fortsetzung der Grunderneuerung der Königstraße (2. BA) und des Emmichplatzes

Antrag,

der Grunderneuerung der Königstraße zwischen Berliner Allee und Emmichplatz (2. Bauabschnitt) sowie des Straßenbereiches des Emmichplatzes zwischen Königstraße und Schiffgraben, wie in Anlage 1 dargestellt, der Mittelfreigabe und dem Baubeginn für die Maßnahme zuzustimmen.

Finanzielle Auswirkungen

Haushaltsstelle 2.6300.950000.7-019 500.000,- € Haushaltsansatz 2005
Haushaltsstelle 2.6300.950000.7-019 250.000,- € Haushaltsrest aus 2004
Bezeichnung Königstraße/Tiefbau

Die Gesamtkosten für die Grunderneuerung der Königstraße betragen 1.500.000,- €.
Für den 1. Bauabschnitt werden nur ca. 750.000,- € benötigt, so dass aus dem Haushaltsansatz 2004 noch ein Haushaltsrest von ca. 250.000,- € für die Fortsetzung der Grunderneuerung übertragen wird. Die für die Fortsetzung benötigten Mittel von ebenfalls 750.000 € stehen in Form des Haushaltsansatzes 2005 mit 500.000,- € und des Haushaltsrestes von 250.000,- € zur Verfügung.

Der Ausbau der Gleise in der Königstraße und am Emmichplatz sowie die Wiederher-
stellung der Flächen als Straße wird durch die Infrastrukturgesellschaft finanziert. Die Kosten für diese Maßnahme betragen ca. 247.000,- € und sind nicht in den o.g. Kosten enthalten.

Bei der Maßnahme ist die Straßenausbaubeitragssatzung anzuwenden. Die Straße wird als Straße eingestuft, die überwiegend dem Durchgangsverkehr dient.



Berücksichtigung von Gender-Aspekten

Genderspezifische Belange wurden bei der geplanten Maßnahme besonders beachtet. Im Rahmen der Planung der Gesamtmaßnahme wurde im Vorfeld der Realisierung des ersten Bauabschnittes ein Workshop zu genderspezifischen Fragen durchgeführt und die Planung hinsichtlich genderspezifischer Fragen erörtert. Die Ergebnisse sind in die Planung sowohl des ersten als auch des zweiten Bauabschnittes eingeflossen.

Kostentabelle

Darstellung der zu erwartenden finanziellen Auswirkungen:
Investitionenin €bei der Hsh-Stelle
(im Budget Nr.)/
Wipl-Position
Verwaltungs-
haushalt;
auchInvestitions-
folgekosten
in € p.a.bei der Hsh-Stelle
(im Budget Nr.)/
Wipl-Position
EinnahmenEinnahmen
Finanzierungsanteile von Dritten337.500,00 €Betriebseinnahmen0,00 €
sonstige Einnahmen0,00 €Finanzeinnahmen von Dritten0,00 €
Einnahmen insgesamt337.500,00 € Einnahmen insgesamt0,00 € 
AusgabenAusgaben
Erwerbsaufwand0,00 €Personalausgaben0,00 €
Hoch-, Tiefbau bzw. Sanierung750.000,00 €2.6300.950000.7-019Sachausgaben0,00 €
Einrichtungsaufwand0,00 €Zuwendungen0,00 €
Investitionszuschuss an Dritte0,00 €Kalkulatorische Kosten33.000,00 €Einzelplan 9
Ausgaben insgesamt750.000,00 € Ausgaben insgesamt33.000,00 € 
Finanzierungssaldo-412.500,00 € Überschuss / Zuschuss-33.000,00 € 
Die Gesamtkosten betragen ca. 750.000,- €. Die Mittel stehen unter der Haushaltsstelle 2.6300.950000.7-019 zur Verfügung.

Begründung des Antrages

1. Ausgangslage

Die Königstraße befindet sich schon seit Jahren auf gesamter Länge in einem sehr schlechten Zustand und soll insgesamt erneuert werden. Der Abschnitt zwischen Thielen-
platz und Berliner Allee einschließlich des Kreuzungsbereiches wurde 2004 erneuert. Der zweite Abschnitt zwischen Berliner Allee und Emmichplatz soll 2005 im Anschluss folgen. Dieser Abschnitt soll genauso gestaltet werden wie der erste Abschnitt. Im Rahmen dieser Baumaßnahme ist geplant, ebenfalls den Straßenbereich des Emmichplatzes zu erneuern.

Auch im zweiten Bauabschnitt weist die Straße am Rand des Gleiskörpers der alten Zoostrecke sowie in der angrenzenden Fahrbahnfläche erhebliche Schäden auf. In den letzten Jahren wurden diese Bereiche durch z.T. sehr umfangreiche Unterhaltungsarbeiten in einem verkehrssicheren Zustand gehalten. Gleiches gilt für die Knotenpunkte Emmichplatz / Königstraße und Emmichplatz / Schiffgraben sowie die Straße im Bereich des Emmichplatzes. Die Erhaltung der Straße im Rahmen der Straßenunterhaltung ist unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten nicht mehr zu vertreten.



Darüber hinaus wird der Ausbau der Stadtbahngleise von der Infrastrukturgesellschaft ebenfalls zeitnah gewünscht. Als Baulastträger für den Gleisbereich entstehen zur Zeit Unterhaltungsaufwendungen für die Infrastrukturgesellschaft, die diese nicht mehr tragen möchte.

Die Kosten für den Ausbau der Gleise und die Wiederherstellung der Straße im Bereich der Gleise sowie den Rückbau der ehemaligen Stadtbahnhaltestelle Emmichplatz werden von der Infrastrukturgesellschaft getragen und kommen bei gleichzeitiger Ausführung des Gleisausbaus mit der Grunderneuerung der Straße der Gesamtmaßnahme zugute.

Bedingt durch die zahlreichen Fahrbahnschäden und die Pflasterung im Bereich der Gleise kommt es in der Königstraße zu starkem verkehrsbedingten Lärm, der die Königstraße als Einkaufsstraße unattraktiv macht. Für den Radverkehr ist die Königstraße aufgrund des Gleiskörpers und der schlechten Fahrbahnoberfläche nur schlecht nutzbar.

Auch die Nebenanlagen der Königstraße befinden sich in einem schlechten Zustand. Die bituminöse Befestigung weist zahlreiche Schadstellen auf und trägt durch ihr abgenutztes Erscheinungsbild nicht dazu bei, die Königstraße für Fußgänger attraktiv erscheinen zu lassen. Im Bereich der Bäume ist die Oberfläche aufgrund der zu kleinen Baumscheiben teilweise durch Wurzelaufbrüche beschädigt.

Mit der Grunderneuerung der Straße wird der öffentliche Raum in der Königstraße attraktiv gestaltet und ist so ein wichtiger Beitrag zur Revitalisierung der Königstraße. Durch die Aufwertung des öffentlichen Raums werden die Rahmenbedingungen für die Entwicklung der Königstraße auch im zweiten Bauabschnitt deutlich verbessert.


2. Beschreibung des Vorhabens

Im Rahmen der Grunderneuerung der Straße und durch das Entfallen der Gleise wird der Querschnitt der Straße neu aufgeteilt. Die Königstraße erhält eine 7,50 m breite, bituminös befestigte Fahrbahn. Durch den neuen, glatten Fahrbahnbelag wird sich der Verkehrslärm erheblich reduzieren. Beidseitig der Fahrbahn wird ein durchgehender 2,0 m breiter Längsparkstreifen angeordnet. Die Möglichkeiten für die Anordnung von Stellplätzen in der Königstraße werden optimal ausgenutzt. Unterbrochen wird der Längsparkstreifen nur durch die Einmündung der Bernstraße sowie die Grundstückszufahrten.

Die Bushaltestellen werden an gleicher Stelle wie jetzt als Fahrbahnrandhaltestelle behindertengerecht hergestellt. Im Bereich der Haltestellen können haltende Busse überholt werden.

Die Einmündung der Bernstraße wird im Gehwegbereich aufgepflastert und bis an den Fahrbahnrand vorgezogen. Durch diese Maßnahme werden die Sichtverhältnisse für Kraftfahrer, die aus der Bernstraße in die Königstraße einfahren wollen, deutlich verbessert. Ein illegales Beparken der Eckausrundungen, wie zur Zeit, wird so verhindert.




Durch das Vorziehen der Fahrbahnränder im Bereich der Straßeneinmündung und der Grundstückszufahrten werden darüber hinaus die Querungsmöglichkeiten für Fußgänger verbessert. Durch die vorgesehenen Absenkungen zur Fahrbahn sind diese Querungs-
stellen auch für Mobilitätsbehinderte und Mütter mit Kinderwagen sowie ältere Menschen gut nutzbar. Gleichzeitig wird durch den durchlaufenden, nicht mehr von Straßenein-
mündungen optisch unterbrochenen Gehweg und eine zusätzliche Gehwegbeleuchtung der Boulevardcharakter der Königstraße betont. Die Gehwege werden mit diagonal verlegten Betonplatten 40/40 cm befestigt.

Um mittelfristig Wurzelaufbrüche im Gehwegbereich zu verhindern, werden die Baum-
scheiben wie im ersten Bauabschnitt gegenüber dem derzeitigen Zustand vergrößert. Die Flächen zwischen den Baumscheiben werden mit Kleinpflaster befestigt. Die Baum-
scheiben erhalten eine mit dem Gehwegbelag bündige Einfassung. Es ist vorgesehen, die Baumscheiben zu bepflanzen. Vor den Gebäuden ist ebenfalls ein ca. 60 cm breiter Kleinpflasterstreifen vorgesehen, um die zahlreichen Lichtschächte sauber einfassen und vorhandene Höhensprünge zwischen den einzelnen Hauseingängen und Zufahrten gestalterisch und bautechnisch besser kompensieren zu können. Radwege lassen sich in den Querschnitt zwischen Berliner Allee und Hohenzollernstraße nicht integrieren. Zur Verbesserung der Verhältnisse für den Radverkehr, der auf der Fahrbahn geführt wird, ist, wie im ersten Bauabschnitt, ein Schutzstreifen für Radfahrer am Fahrbahnrand vorgesehen.

Im Bereich des Emmichplatzes zwischen Königstraße und Schiffgraben werden für jede Fahrtrichtung drei Fahrstreifen à 3,0 m Breite angeboten. Es sollen je Fahrtrichtung zwei Rechtsabbiegespuren sowie eine Linksabbiegespur angeboten werden. Damit wird zu-
künftig am Emmichplatz ein Linksabbiegen in die Königstraße möglich. Über die Linksab-
biegespuren wird der Busverkehr Richtung Zoo abgewickelt. Die Richtungsfahrbahnen am Emmichplatz werden mittig durch einen mit Bäumen bepflanzten Grünstreifen getrennt.

Auf der stadteinwärtigen Seite des Emmichplatzes wird vor den anliegenden Gebäuden ein Längsparkstreifen auf kompletter Länge mit Unterbrechungen durch zwei Grundstücks-
zufahrten angeboten. Beidseitig der Straße ist ein Radweg von je 1,80 m Breite vorgesehen. Auf der stadteinwärtigen Seite des Emmichplatzes ist vor den Gebäuden darüber hinaus ein Gehweg von 2,80 m Breite geplant. Rad- und Gehweg liegen hier hinter der Parknische abgesetzt von der Fahrbahn auf gleichem Niveau. Ein Gehweg auf der Seite der Musikhochschule wird nicht angeboten, da die fußläufige Wegeverbindung über die angrenzende Platzfläche vor der Musikhochschule sichergestellt wird. Die Platzfläche bleibt erhalten und wird im Rahmen dieser Maßnahme nicht umgestaltet.

Um den Verkehrsfluss auf dem Straßenzug Fritz-Behrens-Allee / Schiffgraben zu verbessern, wird im Rahmen der Maßnahme eine kurze Rechtsabbiegespur von der Fritz-Behrens-Allee in Richtung Emmichplatz eingerichtet. Um die Leistungsfähigkeit des Knotens Schiffgraben / Emmichplatz zu optimieren und die Verhältnisse für Fußgänger zu verbessern, ist im Zuge der Fußgängerquerung des Schiffgrabens eine Mittelinsel vorgesehen. Leider müssen dadurch die zur Zeit provisorisch in der ehemaligen Rechtsabbiegespur in Richtung Scharnhorststraße eingerichteten Stellplätze entfallen.

Die Königstraße erhält zwischen Berliner Allee und Hohenzollernstraße neben der Fahrbahnbeleuchtung eine zusätzliche Beleuchtung der Gehwege analog zur Beleuchtung der Theaterstraße. Dadurch soll der Boulevardcharakter der Straße betont und der Gehweg für Fußgänger hell und freundlich gestaltet werden.



Im Rahmen der Vorplanung der Königstraße wurde der Entwurf bereits mit den Anliegern in einer Veranstaltung im Haus des Handels diskutiert und von diesen positiv aufgenommen. Zu genderspezifischen Fragen wurde ein Workshop durchgeführt. Auch dort wurde der Entwurf positiv bewertet. Anregungen aus beiden Veranstaltungen sind in den Entwurf eingeflossen.


3. UVP
Durch die Grunderneuerung der Königstraße zwischen Berliner Allee und Emmichplatz wird die technische und städtebauliche Qualität sowie die Aufenthaltsfunktion der Straße verbessert. An den prinzipiellen Verhältnissen aus ökologischer Sicht wird nichts verändert. Geringfügige Verbesserungen der ökologischen Verhältnisse ergeben sich durch die mit der Vergrößerung der Baumscheiben einhergehenden Entsiegelungen von Flächen und die mit der Grunderneuerung der Straße verbundene Lärmreduzierung.


4. Bauzeit / Bauablauf
Mit einer Baudurchführung soll im Frühjahr 2005 begonnen werden. Vorab wird der Leitungsbau durchgeführt. Über die Baumaßnahme, den Bauablauf und die Bauzeiten im Detail sowie mögliche Ansprechpartner während der Bauzeit erhalten die Anlieger rechtzeitig vor Baubeginn eine Anliegerinformation.
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Hannover / 12.01.2005