Drucksache Nr. 0005/2019:
Sportbündnis FarbenSpiel

Informationen:

verwandte Drucksachen:

0005/2019 (Originalvorlage)
 > 1. Neufassung der Originalvorlage

Beratungsverlauf:

Inhalt der Drucksache:

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Landeshauptstadt HannoverBeschlussdrucksache-ZeichenBeschlussdrucksache
In den Sportausschuss
In den Gleichstellungsausschuss
In den Ausschuss für Integration, Europa und Internationale Kooperation (Internationaler Ausschuss)
In den Organisations- und Personalausschuss
In den Verwaltungsausschuss
In die Ratsversammlung
 
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0005/2019
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Sportbündnis FarbenSpiel

Antrag,

zum Beitritt der Landeshauptstadt Hannover zum Sportbündnis FarbenSpiel.

Berücksichtigung von Gender-Aspekten

Der Beitritt zum Sportbündnis FarbenSpiel hat selbst Themen zu Gender und Gleichstellung der Geschlechter zum Inhalt.

Kostentabelle

Es entstehen keine finanziellen Auswirkungen.

Begründung des Antrages

Das Sportbündnis FarbenSpiel ist ein Zusammenschluss von Vereinen, Verbänden, Veranstaltern, Organisationen und weiteren Institutionen in der Stadt und der Region Hannover, die sich gegen Homo- und Transphobie im Sport einsetzen.

Ziel des Sportbündnisses ist der Einsatz für mehr Respekt und Akzeptanz von sexueller und geschlechtlicher Vielfalt im Sport. Die Unterstützer*innen des Bündnisses sind darin einig, dass Feindlichkeit gegenüber schwulen, lesbischen, bisexuellen, sowie transgeschlechtlichen, intersexuellen – kurz: allen queeren – Menschen (LSBTIQ) in ihren Einrichtungen kein Raum gegeben werden soll.

Innerhalb der teilnehmenden Vereine und Institutionen werden Diskriminierung, Ausgrenzung, Beleidigung und Mobbing nicht nur nicht toleriert, sondern diesen wird aktiv entgegengewirkt. Angriffe dieser oder ähnlicher Art gegen Menschen stellen einen Angriff auf die Grundwerte unserer Gesellschaft dar. Aufgrund der sexuellen oder geschlechtlichen Identität darf kein Mensch benachteiligt werden.
Alle Unterstützer*innen des Bündnisses engagieren sich im Rahmen eines Bekenntnisses für eine offene und vielfältige demokratische Gesellschaft für die Anerkennung und den Respekt gegenüber LSBTIQ.

Das Sportbündnis entstand aus der Initiative des Runden Tisches für sexuelle und geschlechtliche Vielfalt der Landeshauptstadt Hannover. Dieser setzt sich unter der Geschäftsführung der Verwaltung seit 2002 für die Belange der queeren Community der LHH ein. Der schwul-lesbische Sportverein SLS Leinebagger e.V. hat das Bündnis 2018 gemeinsam mit dem Lesben- und Schwulenverband (LSVD) Niedersachen-Bremen e.V. und dem Zentrum für Hochschulsport der Leibniz Universität Hannover ins Leben gerufen und weitet das Bündnis jetzt auf weitere Partner*innen aus. Die Stabstelle der Beauftragten für sexuelle und geschlechtliche Vielfalt der Landeshauptstadt Hannover hat den Prozess der Gründung als Moderatorin begleitet. Vor dem Hintergrund dessen, dass die Beauftragten bereits seit Jahren das Thema Homophobie im Sport begleiten und mit dem Respekt-Spiel gegen Homophobie im Sport 2012, 2014 und 2016 - und Themenabenden im Gaypeoplezelt zum Schützenfest 2015 und 2016 - bereits erste Erfolge erarbeiteten, war dies auch sinnvoll.

Jeder Verein und jede Institution in Hannover, der oder die sich dem Ehrenkodex des Bündnisses verpflichtet, kann am Sportbündnis mitwirken. Jede teilnehmende Institution entscheidet dabei selbst, in welcher Form sie innerhalb der eigenen Organisation diese Ziele umsetzt. Diese Umsetzung kann beispielsweise mit der Organisation von Veranstaltungen zum Thema erfolgen, die Aufnahme von Grundsätzen in die Vereinsstatuten oder anderen Vorkehrungen zur Unterstützung von LSBTIQ und gegen Diskriminierung. Innerhalb des Bündnisses entsteht so ein Netzwerk der guten Ideen, die untereinander ausgetauscht werden und Kooperationen entstehen lassen.

Die beste Umsetzung des Bündnisgedankens wird jährlich mit einem Preis ausgezeichnet. Außerdem soll einmal im Jahr eine große Sportveranstaltung unter gemeinsamer Flagge organisiert werden.

Der Beitritt wird von der Verwaltung der Landeshauptstadt befürwortet.
Das Motto des Leitbildes der Landeshauptstadt Hannover ist „Vielfalt ist unsere Stärke“. Schwule, lesbische, bisexuelle, transgeschlechtliche und intersexuelle Menschen sind ein Teil dieser Vielfalt und fester Bestandteil der Stadtgesellschaft.

Die Stadtverwaltung setzt sich für Inklusion und Teilhabe vielfältiger Lebensweisen ein. Sie arbeitet aktiv in vielen Bereichen des täglichen Lebens für Offenheit und Akzeptanz aller Menschen.

Sportliche Aktivitäten beschäftigen einen großen Teil der Bevölkerung. Sei es durch die eigene Ausübung der favorisierten Sportart oder das Interesse für die verschiedenen Arten von Leistungssport. Der Sport bringt viele Menschen zusammen und ist deshalb eine wichtige Plattform für Integration und Inklusion, für Offenheit und Akzeptanz.



Es hat sich gezeigt, dass es trotz einiger Initiativen gerade im Bereich der Homophobie noch viel Handlungsbedarf besteht. So verbergen beispielsweise männliche homosexuelle Profisportler, von denen es statistisch Hunderte geben müsste, aus Angst vor Diskriminierungen ihre sexuelle Identität.

Mit dem Beitritt des Sportbündnisses zeigt die Landeshauptstadt Hannover einmal mehr, dass sie gegen Abwertung, Ausgrenzung und Diskriminierung in jeglicher Form und in allen Lebensbereichen entgegenwirkt.
Dez. III 
Hannover / 02.01.2019