Sehr geehrte Damen und Herren,
zu unserer diesjährigen Bildungskonferenz „Schulraum der Zukunft: Klassenzimmer adé?“ lade ich Sie herzlich ein.
Wo, wie, wann, mit wem und in welcher Umgebung werden Schüler*innen zukünftig lernen? Wird der Schulraum zum Entfaltungsraum, der Kompetenzen und Talente fördert? Welchen Einfluss hat die Digitalisierung nicht nur auf das Lernen an sich, sondern auch auf die Gestaltung der Lernumgebung? Wie sollen und wollen wir unsere Schulen auch räumlich zukunftsfähig gestalten? Diese und viele weitere Fragen bewegen derzeit alle, die sich mit der Entwicklung, dem Bau und der Gestaltung von Schulen befassen.
Wir möchten Ihnen mögliche Anforderungen und gelungene Beispiele zukunftsfähiger Bildungsbauten im Rahmen der Bildungskonferenz vorstellen und diskutieren. Dazu haben wir drei fachlich kundige Referent*innen eingeladen, die insbesondere auch auf die Anforderungen einer zunehmend vielfältigeren Schüler*innenschaft und der kontinuierlichen Weiterentwicklung von Unterricht, Organisation und Personal auf die Schulbauplanung eingehen. Wir möchten mit Ihnen gemeinsam einen Blick auf Fragen, Antworten und Perspektiven in diesem Bereich werfen und freuen uns auf eine rege Teilnahme.
In diesem Sinne, herzliche Grüße
Rita Maria Rzyski, Stadträtin
Stadträtin, Familie, Jugend und Bildung

9:00 Uhr |
Come together Eintreffen der Gäste, Zeit für Gespräche, warme und kalte Getränke |
9:15 Uhr |
Ausstellungseröffnung Moderne Schulausstattung und Schulmaterial |
10:00 Uhr |
Begrüßung und Eröffnungsgespräch Es begrüßt Prof. Dr. Gabriela Jaskulla Schlaglicht von Stadträtin Rita Maria Rzyski, Dezernentin für Bildung, Jugend und Familie der Landeshauptstadt Hannover kurzes Eröffnungsgespräch von Prof. Dr. Gabriela Jaskulla mit Stadträtin Rita Maria Rzyski |
10:30 Uhr |
Impuls 1 am Vormittag Die Zukunft von Schule erfinden Thesen zum innovativen Umgang mit Bildungsteilhabe Prof. Dr. Isabell M. Welpe, TU München (Liveschaltung) |
11:15 Uhr |
Zwischenspiel 1 Zeit für Fragen, Antworten und Statements |
11:30 Uhr |
Impuls 2 am Vormittag Pädagogische Grundlagen der Schulbauplanung Dr. Otto Seydel, Otto Seydel Institut für Schulentwicklung |
12:15 Uhr |
Zwischenspiel 2 Zeit für Fragen, Antworten und Statements |
12:30 Uhr |
Mittagspause |
13:30 Uhr | Entrée Lars Ruppel, Deutscher Meister im Poetry Slam 2014 |
13:45 Uhr |
Impuls am Nachmittag Skandinavische Perspektive - |
14:30 Uhr |
Zwischenspiel 3 Zeit für Fragen, Antworten und Statements |
14:45 Uhr |
Wortwechsel Diskussion und Bilanz Stadträtin Rita Maria RzyskiDr. Otto Seydel Julian Weyer Architektin Christiane Kraatz, Vizepräsidentin Architektenkammer Niedersachsen Moderation: Prof. Dr. Gabriela Jaskulla |
15:15 Uhr |
Poetic Recording Lars Ruppel |
15:30 Uhr |
Verabschiedung Stadträtin Rita Maria Rzyski |
15:35 Uhr |
Ende der Bildungskonferenz |


Prof. Dr. Isabell M. Welpe ist seit 2009 Inhaberin des Lehrstuhls für Strategie und Organisation an der Technischen Universität München und seit 2014 Wissenschaftliche Leiterin des Bayerischen Staatsinstituts für Hochschulforschung und Hochschulplanung (IHF). 2017 wurde sie unter die 40 führenden HR-Persönlichkeiten gewählt (Auszeichnung der Zeitschrift Personalmagazin). Die Expertise von Professor Welpe umfasst die digitale Transformation von Unternehmen, die Auswirkungen von digitalen Technologien auf Wirtschaft und Organisationen sowie die Zukunft von Führung und Arbeits-/Organisationsgestaltung.
Der Schulbau des vergangenen Jahrhunderts hatte es im Blick auf das Thema „Ruhe“ und „Konzentration“ vergleichsweise einfach: Die „Old School“ war bestimmt durch ein einziges Standardsetting, das innerhalb klarer Grenzen stattfand, die den Unterricht sowohl konkret räumlich als auch durch die geltenden Interaktionsregeln „abgeschlossen“ haben. Die raumrelevanten Regeln hatten vorgesehen, dass alle Schülerinnen und Schüler der Klasse gemeinsam, in einem vollständig geschlossenen und vergleichsweise engen Raum, im Prinzip still auf ihrer stationären Schulbank, jederzeit in direkter Lehrersicht verharrten. Der äußere Rahmen des Unterrichts sollte (zumindest theoretisch ...) ein hohes Maß an Störungsfreiheit und die notwendige Fokussierung auf den Lerngegenstand unterstützen. - Die Forderung für das vor uns liegende 21. Jahrhundert Selbstständigkeit und Agilität heißt Kreativität, Kritisches Denken, Kollaboration und Kommunikation in nahezu allen Arbeitsfeldern (Fadel et al. 2017). Dafür sind die Regeln und Räume der „alten“ Schule eher wenig geeignet. Denn heute sollen die Schülerinnen und Schüler
- sich teilweise allein, teilweise in Kleingruppen, teilweise zu „Mini-Instruktionen“ für eine Teilgruppe mit dem Lehrer zusammenfinden,
- sich in unterschiedlichen Bereichen eines Raumes oder in unterschiedlichen Räumen aufhalten oder sich sogar bewegen,
- gleichzeitig – mehr oder weniger lautstark – Gespräche an mehreren Orten im gleichen Raum führen
- dabei vom Lehrer nicht mehr alle jederzeit gesehen und gehört werden.

Dr. Otto Seydel war 26 Jahre als Lehrer und Mitglied der Schulleitung in der Schule Schloss Salem tätig. 2001 gründete er das selbstständige Institut für Schulentwicklung (Überlingen). Er war in diesem Rahmen maßgeblich beteiligt u.a. beim Aufbau des reformpädagogischen Arbeitskreises „Blick über den Zaun“, bei der Entwicklung des Deutschen Schulpreises der Robert Bosch Stiftung und vom Land Bremen betraut mit der Leitung der dortigen externen Schulinspektion. Seit 2010 wurden die Aktivitäten des Instituts fokussiert auf das Themenfeld Schulbau. Auf der Basis europaweiter Recherchen wurde die öffentlich zugängliche Internetdatenbank „Lernräume“ der Montag Stiftung (Bonn) aufgebaut, in der das gesamte Spektrum moderner Schulbaukonzepte in Praxisbeispielen dokumentiert wurde. Otto Seydel ist Coautor des Grundlagenwerks der Montag Stiftung „Schulen planen und bauen“. Für das aktuelle Projekt www.schulbauopensource.de der Stiftung war er verantwortlich für die pädagogischen Texte. Dr. Otto Seydel ist Mitglied des Expertenteams der Stiftung, die vielfältige konzeptionelle Vorgaben für die pädagogische Entwicklung des Schulbaus bereitgestellt hat. Arbeitsschwerpunkt sind heute Beratungsprojekte von Schulbauvorhaben in der „Phase Null“ an der Schnittstelle zwischen Architektur und Pädagogik. Im Sommer 2023 erscheint sein neues Buch „Anforderungen an ein Schulgebäude. Lernräume – Arbeitsräume -Lebensräume“ (www.schulentwicklung-net.de)

Julian Weyer wurde 1969 in Berlin geboren und lebt seit 1975 in Dänemark. Er studierte an der Aarhus School of Architecture und schloss sein Studium 1994 als Architect MAA ab. Neben seiner Lehrtätigkeit an der Aarhus School of Architecture arbeitete er als freier Architekt und bei C.F. Møller Architects, bevor er dort 2007 Partner wird. Neben umfangreichen Erfahrungen in den Bereichen Architektur, Landschaftsarchitektur und Städteplanung, kann Julian Weyer zahlreiche Wettbewerbspreise und preisgekrönte Entwürfe vorweisen. Er arbeitet weltweit an Bauprojekten, hauptsächlich aber in Dänemark, Deutschland und Großbritannien. Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf der Schaffung integrierter und innovativer Lösungen, bei denen städtische Räume, Landschaften und Gebäude mit sozialer und ökologischer Nachhaltigkeit einhergehen. Julian Weyer hält weltweit Vorträge und ist Autor zahlreicher Publikationen und Bücher. Seine bisherigen Auszeichnungen sind u.a. der European Architecture Award, der Iconic Award, der International Architecture Award, der Civic Trust Award, der RIBA International Award, der Aarhus Municipality Architecture Award, der Residential of the Year WAN AWARD, der Commercial of the Year WAN AWARD, der Worldwide Brick Award und der Danish Academy Council Prize.