Gemeinsame Sitzung Ausschuss für Arbeitsmarkt- Wirtschafts- und Liegenschaftsangelegenheiten, Stadtentwicklungs- und Bauausschuss, Jugendhilfeausschuss, Kulturausschuss, Schulausschuss, Sportausschuss am 30.03.2009

Protokoll:

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Einladung (erschienen am 21.03.2009)
Protokoll (erschienen am 17.06.2009)
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Landeshauptstadt Hannover - - Datum 14.05.2009

NIEDERSCHRIFT

über die gemeinsame Sondersitzung des Ausschusses für Arbeitsmarkt-, Wirtschafts- und Liegenschaftsangelegenheiten, des Stadtentwicklungs- und Bauausschusses, des Jugendhilfeausschusses, des Kulturausschusses, des Schulausschusses und des Sportausschusses am Montag, 30. März 2009, Rathaus, Hodlersaal

Beginn 16.00 Uhr
Ende 17.00 Uhr

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Anwesend:

(verhindert waren)



Ausschuss für Arbeitsmarkt-, Wirtschafts- und Liegenschaftsangelegenheiten

Ratsherr Hellmann (CDU)
Ratsherr Hanske (SPD)
Ratsherr Borchers (SPD)
Ratsherr Emmelmann (CDU)
Beigeordneter Engelke (FDP)
Ratsherr Kirci (SPD)
Beigeordneter Klie (SPD)
(Ratsherr Lorenz) (CDU)
(Ratsherr Politze) (SPD)
Ratsherr Putzke (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
Ratsherr Seidel (CDU) für RH Lorenz
Ratsfrau Studier (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

Beratende Mitglieder:
(Herr Behncke)
(Herr Laske)
(Herr Rokahr)
Herr Schimke
(Herr Weinel)


Grundmandat:
Ratsherr Höntsch (DIE LINKE.)
(Ratsherr List) (Hannoversche Linke)
Ratsherr Nikoleit (Hannoversche Linke) für RH List

Stadtentwicklungs- und Bauausschuss

Ratsherr Seidel (CDU)
Ratsherr Blickwede (SPD)
(Ratsherr Dette) (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
Beigeordneter Engelke (FDP)
Ratsherr Hellmann (CDU)
Ratsherr Hermann (SPD)
Beigeordnete Kastning (SPD) für RH Müller
Beigeordneter Küßner (CDU)
Ratsherr Mineur (SPD)
(Ratsherr Müller) (SPD)
Ratsfrau Pluskota (SPD)
Ratsherr Putzke (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) für RH Dette
Ratsfrau Studier (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) für RF Westphely
(Ratsfrau Westphely) (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

Beratende Mitglieder:
(Herr Francke-Weltmann)
(Herr Dipl.-Ing. Kleine)
(Herr Kracke)
(Herr Dr. Stölting)
(Herr Weske)
(Herr Winter)

Grundmandat:
Ratsherr Förste (DIE LINKE.)
Ratsherr Nikoleit (Hannoversche Linke)

Jugendhilfeausschuss

Ratsfrau Schlienkamp (SPD)
(Ratsfrau Jakob) (CDU)
(Herr Albrecht)
Ratsherr Bindert (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
(Herr Bode)
(Frau Böhme)
Ratsherr Borchers (SPD) für RH Politze
Ratsfrau de Buhr (SPD)
Ratsfrau Lossin (SPD) für RF Tack
(Ratsherr Politze) (SPD)
Ratsherr Seidel (CDU) für RF Jakob
Ratsfrau Seitz (CDU) für RH Sommerkamp
(Ratsherr Sommerkamp) (CDU)
(Ratsfrau Tack) (SPD)
Herr Teuber



Ratsherr Dr. Tilsen (FDP)
Ratsfrau Wagemann (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
Herr Werkmeister
(Herr Witt)

Beratende Mitglieder:
(Frau Broßat-Warschun)
(Frau Dalluhn)
(Frau David)
(Frau Feise)
(Frau Hartleben-Baildon)
(Herr Honisch)
(Frau Klyk)
(Frau Kumkar)
(Herr Nolte)
(Herr Pappert)
(Herr Poss)
(Herr Richter)
(Frau Dr. Sekler)

Grundmandat:
Ratsherr Höntsch (DIE LINKE.)
(Ratsherr List) (Hannoversche Linke)
Ratsherr Nikoleit (Hannoversche Linke) für RH List


Kulturausschuss

Beigeordneter Schlieckau (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
Beigeordnete Bittner-Wolff (SPD)
(Ratsherr Bock) (SPD)
(Ratsherr Busse) (CDU)
Ratsfrau de Buhr (SPD) für RH Bock
(Ratsherr Kiaman) (CDU)
Ratsfrau Dr. Koch (SPD)
Ratsfrau Kramarek (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
Ratsherr Küßner (CDU) für RH Kiaman
Ratsfrau Kuznik (SPD)
Ratsfrau Nerenberg (SPD)
Ratsfrau Neubauer (CDU)
Ratsherr Dr. Tilsen (FDP)

Beratende Mitglieder:
(Bezirksratsherr Albrecht)
(Herr Bruns)
Frau Dirscherl
Frau Dr. Gafert
(Herr Prof. Dr. Terbuyken)

Grundmandat:
Ratsherr Höntsch (DIE LINKE.)
(Ratsherr List) (Hannoversche Linke)
Ratsherr Nikoleit (Hannoversche Linke) für RH List

Schulausschuss

(Ratsherr Degenhardt) (SPD)
Ratsfrau Frank (CDU)
Ratsherr Bindert (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
Ratsherr Blickwede (SPD)
Frau Braunholz
Ratsfrau de Buhr (SPD)
Frau Eichholz
(Frau Frauendorf-Gieske)
Beigeordneter Klie (SPD)
Ratsfrau Kramarek (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
(Herr Lochte)
Ratsherr Meyburg (FDP)
Ratsherr Mineur (SPD) für RH Degenhardt
(Herr Mokhtari)
Ratsfrau Nerenberg (SPD)
Ratsfrau Neubauer (CDU)
(Herr Post)
Ratsfrau Seitz (CDU)

Grundmandat:
Ratsherr Böning
Ratsherr Höntsch (DIE LINKE.)
Ratsherr Nikoleit (Hannoversche Linke)

Sportausschuss

(Ratsherr Politze) (SPD)
Beigeordneter Küßner (CDU)
Ratsherr Bergen (SPD)
Ratsherr Bindert (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
Ratsherr Borchers (SPD) für RH Politze
(Ratsherr Ebeling) (CDU)
Ratsherr Emmelmann (CDU) für RH Ebeling
Ratsfrau Handke (CDU)
Ratsherr Hermann (SPD)
Ratsherrr Löser (SPD)
Ratsherr Meyburg (FDP)
Ratsherr Rodenberg (SPD)
(Ratsfrau Wagemann) (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

Beratende Mitglieder:
(Herr Grämer)
(Herr Josch)
Herr Kohlstedt
Herr Majer
(Frau Pinnecke)
(Frau Wiede)

Grundmandat:
Ratsherr Förste (DIE LINKE.)
Ratsherr Nikoleit (Hannoversche Linke)

Verwaltung:
Erster Stadtrat Mönninghoff (Dez. V)
Stadträtin Drevermann (Dez. IV)
Stadtbaurat Bodemann (Dez. VI)
Frau de Cassan (23)
Herr Adam (19)
Frau Rudszuck (41.11)
Frau Martinsen (42.5)
Frau Rudolph (42.5)
Frau Jäger (42.4)
Frau Simpson (42.44)
Herr Pfirsching (42.03)
Herr Dassow (20.11)
Frau Klinschpahn-Beil (51.4)
Frau Mac-Lean (51.50)
Herr Körber (52.03)
Herr Bartels (23.022)

Tagesordnung:


I. Ö F F E N T L I C H E R T E I L

1. Konjunkturprogramm II
(Drucks. Nr. 0429/2009 mit 2 Anlagen)

1.1. Konjunkturprogramm II, hier: Anträge aus den Stadtbezirksräten
(Drucks. Nr. 0429/2009 E1 mit 5 Anlagen)

1.2. Änderungsantrag der CDU-Fraktion zur Drucks. Nr. 0429/2009 (Konjunkturprogramm II)
(Drucks. Nr. 0724/2009)

2. 1. Nachtragshaushaltssatzung 2009
(Drucks. Nr. 0385/2009 mit 3 Anlagen)


I. Ö F F E N T L I C H E R T E I L
Vorsitzender Ratsherr Hellmann eröffnete die Sitzung, begrüßte die Anwesenden und stellte die ordnungsgemäße Ladung sowie die Beschlussfähigkeit fest.

TOP 1.
Konjunkturprogramm II
(Drucks. Nr. 0429/2009 mit 2 Anlagen)

Herr Schimke stellte die Frage, welche Bewandtnis es habe, dass für die einzelnen Maßnahmen keine weiteren Einzelbeschlüsse vorgelegt werden sollten und was im Falle veränderter Kosten passiere, worauf Erster Stadtrat Mönninghoff erläuterte, dass aus Beschleunigungsgründen so verfahren werden müsse, da die Hälfte der Summe noch in diesem Jahr zu verbauen sei und Einzelbeschlüsse noch einmal durch alle Gremien müssten. Bei Kostenänderungen und eventuellen Streichungen von Maßnahmen werde den Gremien selbstverständlich eine neue Drucksache vorgelegt.

Ratsfrau Seitz bat um Mitteilung, ob an folgenden Punkten innerhalb der Förderprogramme gearbeitet worden sei:

- Einbeziehung von Sportplätzen beim Sportstättenbau
- Fördermittel für Hochwasserschutzmaßnahmen
- Breitbandverkabelung
- Altlasten (u.a. Kieselrotbestände)

Erster Stadtrat Mönninghoff erklärte, dass nicht gesondert Mittel für Sportplätze umgewidmet werden sollten. Bezüglich der Altlasten sei zu sagen, dass es Gespräche mit dem Land gebe, ob einzelne Altlastenprojekte förderfähig seien. Zum Thema Breitbandverkabelung könnten keine Angaben gemacht werden und zum Hochwasserschutz werde Stadtbaurat Bodemann berichten.

Stadtbaurat Bodemann führte aus, dass nach Angaben des Umweltministeriums nur Hochwasserschutzmaßnahmen im ländlichen Raum gefördert würden und nicht innerhalb des Stadtgebietes.

Auf Nachfrage von Ratsfrau Seitz betonte Erster Stadtrat Mönninghoff, dass versucht werde, so viel Geld wie möglich für Altlastenprojekte aus dem Topf einzusetzen. Dazu gebe es, wie gesagt, Gespräche mit dem Land, da es ja keinen Sinn mache, Anträge zu stellen, die sowieso abgelehnt werden würden. Bei den Sportanlagen sei der Schwerpunkt auf die Sanierung von Schulen gelegt worden.

Ratsherr Emmelmann warf die Frage auf, ob es in der Stadt bzw. in der Region noch Teilbereiche gebe, die nicht breitbandverkabelt seien und bei denen es Sinn mache, sich zu bewerben. Konkret gehe es um das EXPO-Gelände und die Frage, ob es Bereiche gebe, die nicht versorgt seien und wo die ansässigen Unternehmen keine Möglichkeit hätten, an Breitband zu kommen. Erster Stadtrat Mönninghoff wies darauf hin, dass es diesbezüglich noch keine Beschwerden gegeben habe, die Antwort werde aber nachgeliefert.

Erster Stadtrat Mönninghoff berichtete anschließend über die aktuellen Änderungen zum Konjunkturprogramm. Hierzu wird auf die Anlage 1 verwiesen.

Ratsherr Meyburg stellte die Frage, welche Schulen von der Kürzung bei den naturwissenschaftlichen Räumen betroffen seien, worauf Stadträtin Drevermann bemerkte, dass zwar eine Vorprüfung stattgefunden habe, eine Entscheidung aber erst dann getroffen werde, wenn die genaue Höhe der Mittel feststehe.

AAWL: Einstimmig
ABau: Einstimmig
AJHA: Einstimmig
AKultur: Einstimmig
ASchul: Einstimmig
ASport: Einstimmig


TOP 1.1.
Konjunkturprogramm II, hier: Anträge aus den Stadtbezirksräten
(Drucks. Nr. 0429/2009 E1 mit 5 Anlagen)

Erster Stadtrat Mönninghoff erläuterte die Ergänzungsdrucksache und wies darauf hin, dass die Verwaltung vorschlage, den ersten Antrag als erledigt zu betrachten, da der Inhalt auch in dem Verwaltungsvorschlag enthalten sei. Bei den drei anderen Anträgen werde Ablehnung vorgeschlagen.

AAWL: Einstimmig
ABau: Einstimmig
AJHA: Einstimmig
AKultur: Einstimmig
ASchul: Einstimmig
ASport: Einstimmig


TOP 1.2.
Änderungsantrag der CDU-Fraktion zur Drucks. Nr. 0429/2009 (Konjunkturprogramm II)
(Drucks. Nr. 0724/2009)

Ratsfrau Seitz stellte den Änderungsantrag vor und sagte zur Begründung, dass die Durchführung der Brandschutzmaßnahmen dazu führen würde, eine Gebäudesicherung für die nächsten Jahrzehnte zu schaffen und damit eine bauliche Veränderung nicht mehr möglich sei.

Erster Stadtrat Mönninghoff wies darauf hin, dass ohne die Durchführung von Brandschutzmaßnahmen der Pavillon innerhalb kurzer Zeit nicht mehr betrieben werden dürfe. Andere Konzepte und bauliche Veränderungen seien trotzdem möglich.

Beigeordnete Bittner-Wolff ergänzte, dass es eine klare politische Festlegung für den Standort des Pavillons sowie eine klare Beschlusslage für den Haushalt 2009 gebe, die besage, dass die Verwaltung zusammen mit dem Pavillon ein inhaltliches und ein Raumkonzept erarbeiten solle, wobei dieses in Zusammenhang mit den Brandschutzmaßnahmen stehen müsse.


Beigeordneter Engelke vertrat die Meinung, dass es zwar eine Beschlusslage gebe, diese aber in Zeiten einer wirtschaftlichen Krise anders betrachtet werden müsse. Der Raschplatzstandort müsse zwar gesichert werden, aber sollten die teuren Brandschutzmaßnahmen nicht mit einer baulichen Veränderung in Einklang zu bringen sein, dann habe man unter Umständen 1 Mio. € vergeudet. Es sei unklar, ob ohne die Mittel aus dem Konjunkturprogramm der Pavillon über kurz oder lang hätte geschlossen werden müssen und ob es nicht auch mit weniger als der angesetzten 1 Mio. € gegangen wäre. Da zwar einerseits der Standort gesichert werden müsse, aber andererseits die unklaren baulichen Folgen nach Durchführung der Brandschutzmaßnahmen nicht abzusehen seien, werde sich die FDP enthalten.

Stadträtin Drevermann erklärte, dass es intensive Gespräche mit der Bauordnung, der Feuerwehr und dem Pavillon gegeben habe, deren Ergebnis gewesen sei, dass ein umfangreicher Maßnahmenkatalog seitens der Feuerwehr erstellt worden sei. Um den Veranstaltungsort aufrechterhalten zu können, müsse eine nicht unerhebliche Summe investiert werde, was durch das Konjunkturprogramm möglich gemacht worden sei. Andernfalls hätte der Pavillon geschlossen oder Geld aus dem Haushalt bereitgestellt werden müssen.

Ratsfrau Seitz bemerkte, dass es bereits ein Konzept geben müsse, wenn die Verwaltung die Aussage treffe, dass die Brandschutzmaßnahmen keinem Konzept entgegenstehen würden – dann sei es verwunderlich, dass diese Konzepte noch nicht bekannt seien. Durch den Einsatz von 1 Mio. € werde den Betreibern die Möglichkeit genommen, in einem neuen Gebäude Veranstaltungen durchzuführen.

Stadtbaurat Bodemann betonte, dass es einen Bebauungsplan für das umliegende Gelände gebe, durch den eine optionale Bebauung vorbehalten werden solle, die die Einbeziehung der VHS und in der Nähe der Genossenschaftsbank eine privatnützige Bebauung vorsehe. Über den Pavillon gebe es darin keine Regelung. Die Durchführung der Brandschutzmaßnahmen stelle einen ordnungsgemäßen Weiterbetrieb des Pavillons sicher und dass weiterhin bauliche Veränderungen möglich seien, bedeute nicht, dass es bereits fertige Konzepte gebe. Der Pavillon selber arbeite intensiv an möglichen Konzepten, die mit den Brandschutzmaßnahmen vereinbar seien, die Verwaltung habe jedoch an möglichen Lösungen bisher noch nicht konzeptionell gearbeitet.

Beigeordneter Schlieckau unterstrich zunächst, dass das Programm zu begrüßen sei und es müsse das Ziel sein, die Zuweisung sachgerecht zu verteilen. Um die Maßnahmen zügig umsetzen zu können, sei es sinnvoll, nicht noch über einzelne HU-Bau-Drucksachen zu beschließen. Wenn der Bund innerhalb weniger Wochen eine Gesetzesänderung hinbekomme, müsse der Rat der Stadt auch in der Lage sein, die Zuweisungen so zu verwalten, dass innerhalb der gesetzten Frist von zwei Jahren diese auch in Schul- bzw. in andere Gebäude hineingingen. Ergänzend zum Thema Pavillon sei zu sagen, dass es ohne die bereitgestellten Mittel eine Drucksache zu Brandschutz hätte geben müssen – ähnlich wie beim Theater am Aegi. Es sei davon auszugehen, dass die Verwaltung zusammen mit dem Pavillon ein Konzept entwickle, dass die 1 Mio. € für den Brandschutz integriere und nicht zum Fenster hinauswerfe. Die CDU werde sicherlich auch keine Lösung dafür haben, wie ein Pavillonneubau mit Kosten von etwa 20 bis 25 Mio. € zu finanzieren sei. Eine Sanierung werde auch zusätzlich Geld kosten und man müsse sich 2010/2011 darüber unterhalten, welche zusätzlichen Maßnahmen durchzuführen seien. Die kulturelle Nutzung an diesem Standort müsse weitergeführt werden und dürfe nicht durch einen mehrjährigen Neubau unterbrochen werden.



Ratsherr Busse erwiderte, dass zu befürchten sei, dass überhaupt nichts passiere. Jetzt werde gekleckert und 1 Mio. € für den Brandschutz investiert und anschließend werde weiter Stückwerk betrieben wie in den letzten Jahrzehnten bereits. Die CDU habe im Moment für den Pavillon ebenso wenig ein Konzept wie die anderen Ratsparteien, aber gerade deshalb sei es grob fahrlässig, in diese ungeklärte Lage 1 Mio. € hineinzustecken.

Es sei äußerst verwunderlich, dass man von der desolaten Situation des Pavillons bereits Jahrzehnte wisse und ausgerechnet jetzt vor dem Hintergrund der politischen Situation es für notwendig erachtet werde, etwas zu unternehmen.

Erster Stadtrat Mönninghoff betonte, dass die Brandschutzmaßnahmen in keinem Zusammenhang mit dem Konjunkturprogramm ständen – vielmehr seien die Erfordernisse und Einschätzungen in den letzten Monaten gereift und es müsse unbedingt gehandelt werden.

Stadträtin Drevermann hob hervor, dass die Feuerwehr ein guter Partner sei, der dabei helfe, mit Augenmaß an Projekte heranzugehen und im Falle des Pavillons habe das bedeutet, dass jetzt der Zeitpunkt gekommen sei, die Beratung der Feuerwehr mit den Erfordernissen des Pavillons zusammenzufügen und dafür die Mittel des Konjunkturprogramms zu nutzen.

Ratsherr Emmelmann stellte die Frage, wie sich die Summe von 1 Mio. € im Detail zusammensetze, da die Höhe für die Durchführung von Brandschutzmaßnahmen nicht unerheblich sei. Des Weiteren sei zum Gesamtpaket zu fragen, wer die Kosten ermittelt habe, wie sie ermittelt worden seien und was passiere, wenn die Maßnahmen teurer als geplant würden.

Herr Adam erklärte, dass die bisherigen Kosten Schätzkosten seien, denen noch keine konkrete Kalkulation zugrunde liege. Der Pavillon müsse unverzüglich abgearbeitet werden, wobei der größte Teil auf die Errichtung einer Brandmeldeanlage entfalle und zusätzlich Brandabschnitte gebildet und Brandschutzklappen eingebaut werden müssten.

Ratsfrau Seitz wies darauf hin, dass in der Vorlage des Landes stehe, dass es sich um zusätzliche Maßnahmen handeln müsse, was im Falle des Pavillons nicht zutreffen könne, da die Brandschutzmaßnahmen unbedingt durchzuführen seien. Herr Adam machte deutlich dass es sich bei der Maßnahme am Pavillon um eine zusätzliche handele, da sie vorher nicht veranschlagt worden und somit für das Konjunkturprogramm geeignet sei.

Ratsherr Busse merkte an, dass die Neustrukturierung des Pavillons sehr umfassend und grundlegend sein müsse, was bedeute, dass die Investitionen für die Brandschutzmaßnahmen Geldverschwendung seien, da sie im Zuge der Veränderungen als hinfällig betrachtet werden müssten.

Ratsherr Borchers führte aus, dass hier eine Drucksache mit Profil vorliege und ganz im Sinne des Gesetzgebers sei, da Bildung im Vordergrund stehe und sich das Programm nicht in Einzelmaßnahmen verliere. Die Diskussion über den Pavillon sei sowohl in Form als auch in Ausmaß völlig unangemessen und nur Rot-Grün habe ein klares Bekenntnis zu dem Standort abgegeben und sei dabei schon viel weiter als die CDU. Es sei wichtig, die Brandschutzmaßnahmen durchzuführen und eine Sanierung im Bestand vorzunehmen. Ein Abriss und anschließender Neubau sei aus wirtschaftlichen Gründen völlig unrealistisch.

Beigeordnete Kastning gab zu bedenken, dass die Durchführung von Brandschutzmaßnahmen auf jeden Fall keine unnütze Ausgabe sei und dieses mit wahrscheinlich auch von den Besuchern des Pavillons aus Gründen des Fortbestehend und der Sicherheit so gesehen werde.

Beigeordnete Bittner-Wolff erläuterte, dass die Debatte über den Pavillon und mögliche alternative Standorte bereits seit zwei Jahren laufe und derzeit zusammen mit der Bürgerinitiative an einem Konzept zu den Räumlichkeiten und der zukünftigen Nutzung gearbeitet werde. Die Ergebnisse müssten anschließend von der Verwaltung geprüft und politisch bewertet werden. Die Verwaltung werde gefragt, ob die Mittel für den Brandschutz tatsächlich nicht in den Sand gesetzt würden, weil es vielleicht nach Ablauf des Konjunkturprogramms in zwei Jahren andere Planungen gebe, worauf Erster Stadtrat Mönninghoff erwiderte, dass dies gewährleistet sei, wenn es ein Sanierungskonzept gebe – nicht jedoch im Falle eines Neubaus.

Beigeordneter Engelke merkte an, dass heute ein besonderer Tag sei, da sechs Ausschüsse und diverse Dezernenten anwesend seien und über ein Programm in Höhe von 20 Mio. € entschieden werden könne, was von der Verwaltung gut und zügig vorbereitet worden sei. Es sei zu hoffen, dass die neue Dienstanweisung des Oberbürgermeisters so umgesetzt werde, dass Aufträge schnell und an Betriebe in Stadt und Region vergeben werden könnten.

Ratsfrau Seitz wies darauf hin, dass die CDU mit dem Programm sehr zufrieden sei und das bereits früh gesagt habe. Zum Thema Pavillon sei zu sagen, dass es seitens der CDU sehr wohl Ideen gebe und Rot-Grün zwei Jahre gebraucht habe, um ein angebliches Konzept zu erstellen, was nicht einmal schriftlich vorliege.

Ratsherr Busse bezog sich auf die Aussage von Beigeordneter Bittner-Wolff und erklärte, dass Rot-Grün anscheinend nicht die aktuellen Wünsche der Bürgerinitiative kenne, die einen Abriss eines Drittels des Gebäudes und anschließenden mehrgeschossigen Neubau beinhalteten, was bedeute, dass das Geld für den Brandschutz tatsächlich in den Sand gesetzt werde.

Beigeordneter Schlieckau erklärte, dass die erwähnten Planungen laut Architekturbüro ca. 20 Mio. € kosten würden, was zumindest in den kommenden zwei Jahren der Haushalt nicht hergebe. Es müsse eine Lösung gefunden werden, die der Bürgerinitiative die Möglichkeit weiterer Aktivitäten an diesem Ort einräume und finanziell trotzdem machbar seien. Die Brandschutzmaßnahmen seien unbedingt notwendig, um den Betrieb des Pavillons in den nächsten zwei Jahren aufrecht zu erhalten. Insofern sei Rot-Grün die Konzeptentwicklung durchaus bekannt und werde wirtschaftlich realistisch beurteilt. Es müsse das Signal kommen, dass das Geld aus dem Konjunkturprogramm vernünftig, einheitlich und zielgerichtet verwendet werde.

AAWL: 3 Stimmen dafür, 7 Stimmen dagegen, 1 Enthaltung
ABau: 3 Stimmen dafür, 7 Stimmen dagegen, 1 Enthaltung
AJHA: 3 Stimmen dafür, 5 Stimmen dagegen, 2 Enthaltungen
AKultur: 3 Stimmen dafür, 7 Stimmen dagegen, 1 Enthaltung
ASchul: 3 Stimmen dafür, 8 Stimmen dagegen, 2 Enthaltungen
ASport: Mehrheitlich abgelehnt


TOP 2.
1. Nachtragshaushaltssatzung 2009
(Drucks. Nr. 0385/2009 mit 3 Anlagen)

AAWL: Einstimmig
ABau: Einstimmig
AJHA: Einstimmig
AKultur: Einstimmig
ASchul: Einstimmig
ASport: Einstimmig

Vorsitzender Ratsherr Hellmann schloss die Sitzung um 17.00 Uhr.



gez. Mönninghoff gez. Bartels