Sitzung Sportausschuss am 09.03.2009

Protokoll:

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Einladung (erschienen am 05.03.2009)
Protokoll (erschienen am 28.05.2010)
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Landeshauptstadt Hannover Datum 24.07.2009

NIEDERSCHRIFT

21. Sitzung des Sportausschusses am Montag, 9. März 2009,
Rathaus, Hodlersaal

Beginn 16:00 Uhr
Ende 17:30 Uhr

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Anwesend:

(verhindert waren)

Ratsherr Politze (SPD)
Beigeordneter Küßner (CDU)
Ratsherr Bergen (SPD)
Ratsherr Bindert (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
(Ratsherr Ebeling) (CDU)
Ratsfrau Handke (CDU)
Ratsherr Hermann (SPD)
Ratsherr Kiaman (CDU)
Ratsherr Löser (SPD)
Ratsherr Meyburg (FDP)
Ratsherr Rodenberg (SPD)
(Ratsfrau Wagemann) (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

Beratende Mitglieder:
(Herr Grämer)
Herr Josch
(Herr Kohlstedt)
Herr Majer
Frau Pinnecke
Frau Wiede

Grundmandat:
Ratsherr Förste (DIE LINKE.)
Ratsherr Nikoleit (Hannoversche Linke)

Verwaltung:
Herr Timaeus
Frau Dr. Vollmer-Schubert
Herr Sonnenberg
Herr Schaefer
Herr Körber
Herr Utgenannt
Frau Senger


Presse:
Frau Falke (HAZ)
Frau Balkau (NP)
Herr Puskepeleitis (Bild)

Tagesordnung:


I. Ö F F E N T L I C H E R T E I L

1. EINWOHNER- und EINWOHNERINNENFRAGESTUNDE

2. Genehmigung der Niederschrift über die Sitzung am 08.12.2008

3. A N H Ö R U N G gem. § 35 der Geschäftsordnung des Rates zum THEMA:
'Zukunft des Spitzensports in der Landeshauptstadt Hannover'
Eingeladen sind: LandesSportBund Niedersachsen e. V.
Stadtsportbund Hannover e. V.
Initiative Leistungssport ILS 08 Hannover GmbH

4. Lärmimmissionen bei öffentlichen Veranstaltungen in Hannover
(Informationsdrucks. Nr. 0491/2009 mit 1 Anlage)

5. Sanierung der Sporthalle 1 des Schulzentrums Misburg und der Sporthalle der Grundschule Wendlandstrasse in einem kombinierten Planungs-, Bau- und Finanzierungsmodell (Öffentlich-Private Partnerschaft, kurz ÖPP), hier: Aufhebung des Vergabeverfahrens (Informationsdrucks. Nr. 0065/2009)

6. 2. Leistungs- und Finanzbericht des Fachbereiches Sport und Eventmanagement (Informationsdrucks. Nr. 0397/2009 mit 2 Anlagen)

7. Förderung von Jugendprojekten im Sport
(Informationsdrucks. Nr. 0393/2009 mit 1 Anlage)

8. Neue Handlungsfelder Städtepartnerschaften
(Informationsdrucks. Nr. 0331/2009 mit 2 Anlagen)

9. Sportentwicklungsprogramm; Sachstandsbericht

10. Betrieb des Naturbades Hainholz (Drucks. Nr. 0526/2009 mit 2 Anlagen)

11. Bericht des Dezernenten

11.1. 3. Tagung für Toleranz im Fußball
11.2. Messung der Zeit am Maschsee





I. Ö F F E N T L I C H E R T E I L

Ratsherr Politze eröffnete die 21. Sitzung des Sportausschusses begrüßte die Anwesenden. Er stellte die ordnungsgemäße Einladung und Beschlussfähigkeit fest.

Ratsherr Meyburg kritisierte, dass die Drucksache zu Tagesordnungspunkt 4 erst so spät versandt wurde, dass er sie erst heute erhalten habe. Ähnlich sehe es mit der Drucksache zu Tagesordnungspunkt 10, Betrieb eines Naturbades, aus. Dieses seien aus seiner Sicht beides sehr wichtige Themen, mit denen man sich ausführlich auseinandersetzen sollte, deshalb sei es schade, dass es keine Vorbereitungszeit gebe. Es wäre auch schön gewesen, wenn die Stadtteilgenossenschaft Hainholz ihr Gesamtkonzept vorgestellt hätte. Er spiele deshalb mit dem Gedanken, die Drucksache in die Fraktionen zu ziehen.

Ratsherr Bindert schloss sich seinem Vorgänger an und teilte mit, dass auch ihn die Unterlagen erst am Freitag erreicht hätten und die Bezirksräte sie noch gar nicht erhalten hätten, sondern erst heute per Mail von ihm, Sprecher, informiert worden seien. Außerdem teilte er mit, dass Ratsfrau Wagemann gar keine Einladung zu dieser Sitzung bekommen habe und deshalb heute auch nicht anwesend sei. Er plädierte dafür, die Drucksachen heute zu beraten und nicht in die Fraktionen zu ziehen.

Herr Timaeus erklärte, dass die Drucksache zum Lärmschutz, die ja nur eine Informationsdrucksache sei, zwischenzeitlich allen Ratsmitgliedern und allen Bezirksratsmitgliedern zugeschickt worden sei. Er schlug vor die Drucksache in der nächsten Sitzung wieder auf die Tagesordnung zu setzen und dann könnten auch Fragen beantwortet werden. Er erläuterte, dass die Lärminitiativen schon seit einiger Zeit darauf gedrungen haben das Gutachten ausgehändigt zu bekommen, man wollte es aber erst aushändigen, wenn die Drucksache auch der Politik vorliege. Deshalb habe man es am Freitag – zeitgleich - versandt.

Ratsherr Meyburg fragte, ob die Drucksache noch einmal farbig übersandt werden könnten, weil die Schwarz-Weiß-Ausdrucke nur schwer zu erkennen seien.

Beigeordneter Küßner sagte, dass die Drucksache zum Thema Lärm eine Informationsdrucksache sei, die man jederzeit wieder diskutieren könne. Wichtig sei, dass man die Informationen bekommen habe.
Zu Tagesordnungspunkt 10, Betrieb eines Naturbades Hainholz, erklärte er, dass er Verständnis dafür habe, dass diese Drucksache heute auch beraten werde. Die Saison gehe im Mai wieder los und im April werde durch die Ferien keine Sportausschusssitzung stattfinden. Er denke, dass man über diese Drucksache heute beschließen sollte, auch weil nur noch ein möglicher Betreiber bereitstehe. Man sollte einem Neustart nicht im Wege stehen.

Herr Timaeus entschuldigte sich, dass die Drucksache so spät vorgelegt worden sei. Er erklärte, dass Ziel sei am 01.05. zu eröffnen. Allen Anwesenden sei bekannt, dass es schwierig sei hier zu einer einvernehmlichen Lösung zu kommen, es waren viele Gespräche erforderlich, um zu diesem Punkt zu gelangen. Die Zündhölzer haben bereits im Sportausschuss vorgetragen, es sei auch beschlossen worden, dass sie eine Genossenschaft gründen können. Bisher habe man über netto 20.000 € gesprochen, so dass die nun genannten Summen von 30.000 € als Beihilfe und 10.000 € Gebühr für die Vermietung neu seien. Mit dem Vorstand der Genossenschaft habe man sich geeinigt, der Bezirksrat trage die Entscheidung mit und beide Fraktionsvorsitzenden der großen Fraktionen tragen dort mit Verantwortung. Das Bad wird zum 01.05.2009 betriebsbereit sein und man möchte gerne die Ratssitzung in diesem Monat erreichen, weil sonst eine Übergabe zum 01.05.2009 nicht gewährleistet werden könne. Er, Sprecher, bat darum diese Drucksache nicht in die Fraktionen zu ziehen.

Ratsherr Bergen bat darum die Drucksache zum Lärmschutz in der nächsten Sitzung noch einmal auf die Tagesordnung zu setzen und dann sollte auch ein sachkundiger Vortrag erfolgen.


TOP 1.
EINWOHNER- und EINWOHNERINNENFRAGESTUNDE

Es wurden keine Fragen gestellt.


TOP 2.
Genehmigung der Niederschrift über die Sitzung am 08.12.2008

Die Niederschrift wurde genehmigt.


TOP 3.
A N H Ö R U N G gem. § 35 der Geschäftsordnung des Rates zum THEMA:
'Zukunft des Spitzensports in der Landeshauptstadt Hannover'
Eingeladen sind: LandesSportBund Niedersachsen e. V.
Stadtsportbund Hannover e. V.
Initiative Leistungssport ILS 08 Hannover GmbH


Ratsherr Politze begrüßte Herrn Reinhard Rawe vom Landessportbund, Frau Rita Girschikofsky vom Stadtsportbund und die Herren Klaus Kirchheim und Andreas Seibert von der Initiative Leistungssport.

Herr Rawe (Landessportbund Niedersachsen e. V.) erklärte, dass der Spitzensport hohe Priorität habe und man ein Projekt zur Förderung des Spitzensports auf den Weg gebracht habe. Man habe erreichen können, dass in den letzten Jahren vermehrt Bundesstützpunkte und Bundesstützpunkte Nachwuchs nach Niedersachsen und speziell auch nach Hannover verlegt worden seien. Er erinnerte in diesem Zusammenhang an die Resolution des Rates zum Bundesstützpunkt Schwimmen.
In Hannover am und im Sportleistungszentrum habe man fünf Bundesstützpunkte. Dies seien die Zentren für die einzelnen Bundesverbände in denen die einzelnen Kaderathleten zusammengeholt und trainiert werden. Mit der Zusammenführung von Sportleistungszentrum, sportmedizinischer Versorgung und der Anlagen im Sportpark inklusive des Landessportbundes verfüge man über eine einzigartige Anlage.
Er selbst sei seit über 25 Jahren beim Landessportbund tätig und kenne fast alle größeren Sportanlagen in Deutschland und diese Anlage in Hannover sei eine der herausragenden Anlagen im gesamten deutschen Spitzensport. Mit dem Neubau des Internates und einer Halle werde man einen weiteren Meilenstein setzen können.
Gleichwohl müsse man feststellen, dass der Spitzensport für das Stadtmarketing nicht genutzt werde. Andere deutsche Städte die Olympiastützpunkte haben, weisen darauf hin, Hannover verzichtet aber darauf. Hannover verzichtet sogar bei der Beschilderung auf einen Hinweis zum Olympiastützpunkt. Diese hervorragende Einrichtung, eine von 20 in Deutschland, werde in Hannover praktisch nicht wahrgenommen. Die Befragung im Rahmen des Sportentwicklungsplanes habe ergeben, dass eine große Anzahl Hannoveranerinnen und Hannoveraner sportbegeistert sei. Dies mache deutlich, dass Sport für die Stadt sehr viel mehr sein könnte. Zu der Frage ob Hannover eine Sportstadt, eine Spitzensportstadt sei, erklärte er, dass es hier nach seiner Auffassung erheblichen Nachholbedarf gebe.
Es gebe eine aktuelle Studie des Hamburgischen Weltwirtschaftsinstituts aus dem Jahr 2008 in der fünfzehn deutsche Großstädte miteinander verglichen worden seien, Hannover habe Platz 11 erreicht. Verglichen wurden Sportevents, Infrastruktur, Profisport und Breitensport. Dieses Ergebnis mache deutlich, dass Hannover im Vergleich zu anderen Städten vergleichbarer Größe den Sport und die Möglichkeiten des Sports nur eingeschränkt nutzt. Leipzig, Cottbus, Frankfurt/O. und Potsdam, alles Städte in denen ebenfalls Olympiastützpunkte vorhanden seien, stellen die Sportanlagen für den Spitzensport vollständig kostenfrei bereit. Bei der Beschäftigung von Trainern, bei Zuschüssen für Reisekosten oder besondere unterstützende Maßnahmen für leistungssporttreibende Vereine, stelle Hannover längst nicht das zur Verfügung, das andere Städte zur Verfügung stellen, die den Sport stärker im Fokus haben.
Für die weitere Entwicklung des Sports seien weitere Aus- und Anbaumaßnahmen erforderlich; dies betreffe die Kunstturnhalle, die Judohalle aber auch andere Freianlagen.
Kritisch an alle gerichtet müsse man darauf hinweisen, dass die Leistungssportstrukturen bei den Vereinen in Hannover vielfach auch nicht so seien, wie man sie gerne haben möchte. Man habe zu wenig Erstligisten, zu wenig Finanzkraft, viel zu wenig hauptberufliche Vereinstrainer. Man brauche insgesamt eine verbesserte Situation. Das fange bei Studienplätzen an und gehe über Arbeitsplätze, Ausbildungsplätze bis hin zu den Anlagen, die er, Sprecher, bereits erwähnt habe. Die strukturellen Probleme seien in Hannover deutlich größer als in anderen Städten, durch unzureichende Sponsoringaktivitäten und auch zu wenig Unterstützung aus der Wirtschaft. Das was die Stadt Hannover an finanziellen Möglichkeiten zur Förderung des Spitzensports zur Verfügung stelle, sei nicht mehr als der berühmte „Tropfen auf den heißen Stein“. Für eine Weiterentwicklung des Spitzensports in Hannover und darüber hinaus müssten Konsequenzen gezogen werden. Hannover habe Strahlkraft für den Sport insgesamt. Durch die Bundesstützpunkte und den Olympiastützpunkt in Hannover kämen Kinder und Jugendliche aus dem ganzen Land nach Hannover, um hier zu trainieren. Das Internatsprojekt sei deshalb ein Leuchtturmprojekt für den Sport, der zu 100 % vom Landessportbund finanziert werde. Die energetische Sanierung des Sportleistungszentrums sei eine sinnvolle und absolut notwendige Maßnahme und es müssten weitere Schritte folgen. Seine Anregung bzw. Bitte wäre das was Sport für eine Stadt sein könne, auch im Stadtmarketing entsprechend zu berücksichtigen.
Sein Fazit laute, dass in den vergangenen Jahren durchaus einiges erreicht worden sei, bei den Vereinen und bei der Stadt sehe der Landessportbund aber noch Entwicklungspotential. Der privaten Initiative Leistungssport müsse man Respekt und Anerkennung zollen. Dies sollte zu einer Gemeinschaftsaktion aller am Spitzensport in Hannover Interessierten werden.
Wenn man für den Spitzensport in Hannover und darüber hinaus nicht mehr tue als aktuell, werde sich die negative Spirale, die man bei den Olympischen Spielen in Peking erlebt habe, weiter fortsetzen. Diese Spirale gehe seit mehreren olympischen Spielen immer weiter abwärts und werde laut einer Analyse des Deutschen Olympischen Sportbundes seine Talfahrt fortsetzen. Im Vergleich mit Frankreich, Großbritannien, Australien und anderen Ländern seien dort deutlich höhere Aktivitäten in den letzten Jahren entfaltet worden, die sich auch entsprechend in Erfolgen widerspiegelten. Der Olympiastützpunkt sei eine systemrelevante Einheit und bedürfe einer besonderen Unterstützung. Wenn man sich die Konkurrenzsituation betrachte, mit der man sich aktuell auseinandersetzen müsse, konkurriere man mit Hamburg. Dort würden erhebliche Millionensummen zur Verfügung gestellt, von der Wirtschaft aber auch vom Senat. Weiter stehe man in Konkurrenz zu den Städten Frankfurt, Stuttgart und dem Ruhrgebiet. In einer vergleichbaren Situation – so habe er heute in der Zeitung gelesen – befinde sich auch die Messe. Andere Standorte rüsten entsprechend auf. Er würde sich Initiativen zur Verbesserung des Spitzen- und Hochleistungssports in Hannover wünschen, der Sport hätte es dringend nötig.

Herr Kirchheim (Initiative Leistungssport ILS 08 Hannover GmbH) erklärte, zur Motivation zur Gründung dieser Initiative, dass die ILS festgestellt habe, dass die Leistungssportler in Deutschland überdurchschnittlich erfolgreich seien, bis ungefähr zum 20./21. Lebensjahr, also bis zu dem Zeitpunkt zu dem sie sich die Frage stellen, ob sie ihren Beruf oder ihren Sport weiter betreiben wollen. Leider sei das in vielen Fällen ein Entweder-oder. Auf der anderen Seite habe man festgestellt, dass Sport nicht nur interessant und gesund sei, sondern auch etwas, das Deutschland insgesamt weiterbringen könne.
Er erinnerte in diesem Zusammenhang an die Fußball-Weltmeisterschaft, die einen Ruck durch das Volk und die Volkswirtschaft habe gehen lassen und einiges bewegt habe. Man spreche also von einem gesellschaftlich und wirtschaftlich sehr wichtigen Faktor.
Die ILS habe sich zum Ziel gesetzt, ein Netzwerk aus Wirtschaftsunternehmen auf die Beine zu stellen, um Vereine und Verbände zu unterstützen, insbesondere bei den Bemühungen sportfreundliche Arbeitsplätze zu schaffen. An dieser Stelle gehe es darum, dem Sportler das Entweder-oder zu nehmen und ihm das Sowohl-als-auch zu ermöglichen. Das heiße, dass der betreffende Sportler einer geregelten Arbeit nachgehen könne, sich also eine Karriere für das Leben nach dem Sport erarbeiten könne und dennoch die Möglichkeit habe dem Leistungssport nachzugehen. Dies erfordere eine ganz besondere Art von Arbeitgebern und man sei sehr froh, dass man in Hannover und der Region Hannover einige gefunden habe, die grundsätzlich bereit seien, diesen Weg mitzugehen. Auch in der Industrie gebe es durchaus Verständnis für die Situation eines Sportlers und auch so etwas wie Lokalpatriotismus. Die Frage nach der Zukunft des Leistungssports in Hannover könne er nur mit der Gegenfrage inwieweit öffentliche Stellen, die Stadt, das Land bereit seien diesen Weg – in stärkerem Maße als bisher - mitzugehen zurückgeben. Wer sei bereit leistungsbereite Spitzensportler einzustellen unter dem Wissen, dass sie zunächst für ihren Sport etwas mehr Zeit in Anspruch nehmen und etwas weniger Arbeitsleistung bringen als andere - in der Perspektive diesen Sportlern ihren Sport zu ermöglichen und nach der sportlichen Laufbahn dieser Leistungssportler hervorragende und leistungsbereite Mitarbeiter zu haben.

Herr Seibert (Initiative Leistungssport ILS 08 Hannover GmbH) ergänzte, dass Herr Kirchheim bereits auf den Zusammenhang zwischen sozialer Sicherheit und beruflicher Perspektive hingewiesen habe. Ein Beispiel, das er in diesem Zusammenhang nennen möchte sei das des 100 m und 200 m Olympiasiegers Usain Bolt der als Honorierung für seine Leistungen eine lebenslange Rente erhält.
Auf der anderen Seite stehe ein Olympiateilnehmer aus unserer Stadt, 26 Jahre alt, Deutschlands Nummer 1 im Speerwerfen, Stephan Steding, der Wirtschaftswissenschaften studiert und noch nicht einmal Planungssicherheit für die Zeit nach seinem Studium habe. Stephan Steding möchte aber bei den olympischen Spielen in London den Höhepunkt seiner Karriere erleben. Dieser Vergleich zeige deutlich in welcher Situation die Athleten in unserer Stadt seien. Herr Kirchheim habe auch angesprochen, dass es etwas bringe, wenn Sicherheit vorhanden sei.
Ein Beispiel sei das des Judokas Dimitri Peters, 24 Jahre alt, vor Jahresfrist noch bei der Bundeswehr in Köln. Dieser hatte anfangs die Sorge hier in Hannover nicht trainieren zu können, obwohl seine Familie hier lebt, die ihm eine wichtige Unterstützung ist. Durch die freundliche Unterstützung der Firma in der Klaus Kirchheim Geschäftsführer sei, sei es gelungen Herrn Peters auf einen sportfreundlichen Arbeitsplatz einzustellen. Das Training, die Teilnahme an Wettkämpfen und die gleichzeitige Erfüllung seiner Arbeit seien nun möglich.
Ein weiteres Beispiel sei Christina Hennings, WM-Zweite 2006 im Frauenachter und in Peking auf Rang 7. Frau Hennings benötige derzeit händeringend ein Trainingsboot um sich weiterentwickeln zu können. Ein solches Boot kostet 8.000 € und es sei mit freundlicher Unterstützung der Perfekta Unternehmensgruppe gelungen, sie in ein Beschäftigungsverhältnis für repräsentative Aufgaben zu vermitteln. Dies sei eine Maßnahme, die der Sportlerin sehr helfe und daraus könne auch ein Motivationsschub entstehen.
Bei den Halleneuropameisterschaften in Turin am vergangenen Wochenende waren drei deutsche Sportler dabei, einer davon sei Sebastian Bayer, der in Bremen einen sportfreundlichen Arbeitsplatz habe und am Wochenende einen neuen Europarekord gesprungen ist. Dieser unglaubliche Schritt mache deutlich, dass man ein Zusammenspiel von vernünftiger sozialer Absicherung und der Sicherheit in der beruflichen Perspektive benötige. Dieses versuche man umzusetzen, baue hierfür ein Netzwerk auf und benötige auch die Politik sehr dringend.

Frau Girschikofsky (Stadtsportbund Hannover e. V.) sagte, dass sie einige aktive Sportler hätte mitbringen können, die sehr viel anschaulicher etwas zum Leistungssport in Hannover hätten sagen können. Der Sport in Hannover bestehe in den Vereinen hauptsächlich aus Breitensport. Der Breitensport sei eine wichtige Unterlage für den Leistungssport. Dass die Vereine mehr Geld benötigten sei allen Anwesenden bekannt. Es habe auch immer mit Geben und Nehmen, Sponsoring und Marketing zu tun.
Herr Rawe habe schon am Beispiel des Olympiastützpunktes darauf hingewiesen dass das, was Hannover zu bieten habe vom Marketing genutzt werden sollte. Beispielsweise könnte man die Athleten mit einem Hannover-Logo auf dem Trikot oder dem Badeanzug ausstatten. Hier gehe es nicht nur um Leichtathletik sondern auch um Mannschaftssportarten. Man müsse sich überlegen, was man benötige um Hochleistungssport zu betreiben. Einmal benötige man dafür hervorragende Sportstätten, die man in Hannover habe. Es fehlen aber Wasserflächen für die Schwimmer. Der Stadtsportbund habe immer ein offenes Ohr für den Spitzen- und Hochleistungssport, Geld alleine reiche aber nicht aus. Ein Netzwerk müsse entstehen, Arbeitsplätze müssten umgewandelt werden und vielleicht sollte man auch einmal darüber nachdenken im öffentlichen Dienst Praktikumsplätze zu schaffen.
Ihr, Sprecherin, sei bekannt, dass dies schwierig sei, aber wer Spitzensport haben möchte, müsse auch dafür sorgen, dass Spitzensport in der Stadt lebbar sei und dabei müssten alle zusammenarbeiten. Der Verein zur Förderung des Spitzensports bekomme von der Landeshauptstadt Hannover 12.500 €, vielleicht könnte man diesen Betrag aufstocken und dann analog der Förderrichtlinien für die Jugendförderung über Richtlinien diese Gelder verteilen. Auch Trainingslager für Spitzenathleten sollten aus solch einem Fonds unterstützt werden. Man müsse für den Sport also eine Menge tun und nicht nur offene Ohren haben, sondern auch eine offene Hand um Gelder in die Vereine zu geben.
Es fehle in Hannover ein Verein, der überhaupt das Geld aufbringen könne, Hochleistungssport zu bezahlen. Deshalb müsse auch im Bereich Marketing darüber nachgedacht werden, wie man dem Hochleistungssport helfen könne. Sie schloss mit den Worten von Erich Fromm „Wenn das Leben keine Vision hat, nach der man strebt, nach der man sich sehnt, die man verwirklichen möchte, dann gibt es auch kein Motiv sich anzustrengen“ und bat die Damen und Herren des Sportausschusses sich anzustrengen, damit endlich vernünftig Hochleistungssport in Hannover betrieben werden könne.

Ratsherr Bergen bedankte sich für die spannende Anhörung und insbesondere die kritischen Anmerkungen. Er fragte, ob man an die Hannover Marketing Gesellschaft bereits mit dem Thema Förderung von Spitzensport herangetreten sei. Fehle dort unter Umständen der politische Auftrag das Thema Spitzensport bzw. Sport überhaupt dort zu implementieren. An Frau Girschikofsky richtete er die Frage nach der Verteilung der Fördermittel. Die Verteilung der Jugendförderung erfolge in Form von Projektförderung. Dies wäre auch denkbar für die Förderung von Spitzensport und von Leistungssport. Dann würde man allerdings das System insgesamt umstellen müssen und verlagern auf die Verantwortung des Stadtsportbunds.

Herr Rawe erklärte, dass man sich in Hannover darüber klar werden müsse, ob Hannover Messestadt sei, Expostadt oder Sportstadt. Jahrelang habe Hannover damit geworben „Sportstadt Nummer eins“ zu sein. Das heiße nicht, dass man die beste sein müsse, sondern hier in Hannover sei in der 50er-Jahren der goldene Plan aus der Taufe gehoben worden. Hannover sei vermeintlich die erste Stadt gewesen, die die statistischen Vorgaben des goldenen Plans erreicht habe. Im Stadtmarketing komme Sport nicht vor. Er selbst habe ein ausführliches 2-stündiges Gespräch mit Herrn Beck geführt, indem die Ideen und Wünsche des Sports angesprochen wurden. Auch mit Herrn Nolte haben Gespräche stattgefunden. Bis zum Sommer werden im Stadtmarketing verschiedene Interviews durchgeführt mit verschiedensten Einrichtungen und Personen und dann werden den Gremien Vorschläge gemacht, wie das Stadtmarketing verbessert werde könne.

Frau Girschikofsky sagte, dass sie die Förderrichtlinien als Beispiel genommen habe, weil dies ja bereits seit vielen Jahren vom Stadtsportbund in Zusammenarbeit mit der Landeshauptstadt Hannover so praktiziert werde. Es müssten natürlich völlig neue Richtlinien erarbeitet werden, Projektförderung sei aus ihrer Sicht auch nicht möglich. Sie sprach sich deutlich gegen ein Gießkannenprinzip aus. Im letzten Jahr habe man versucht Verena Sailer nach Hannover zu holen. Dies habe man nicht realisieren können, weil man niemanden finden konnte, der das nötige Kleingeld aufgebracht hat. Verena sei dritte geworden bei der Hallen-WM in Turin. Eine solche Spitzenathletin wäre auch für das Stadtmarketing eine interessante Sache. Für solche Einzelfälle wäre eine Aufstockung der Mittel für den Spitzensport notwendig.

Ratsherr Meyburg stellte fest, dass dies eine Diskussion sei, die dringend geführt werden müsse und mit der man sich stärker auseinandersetzen müsse. Er kam auf die Studie des Hamburgischen Weltwirtschaftsinstituts zu sprechen und erkundigte sich, warum sich die Anzahl der Bundes-, Olympia- und Landesleistungszentren verringert habe.

Herr Rawe erklärte, dass es in Deutschland 20 Olympiastützpunkte gebe, den hannoverschen Stützpunkt seit 1986. Außerdem gebe es verschiedene Bundesstützpunkte, die in olympischen Zyklen immer wieder neu vom Bundesinnenministerium vergeben werden. Da laufen jeweils Anerkennungsverfahren, manchmal für 2 und manchmal für 4 Jahre. Wie es zu den Zahlen in der Studie komme, könne er leider nicht nachvollziehen. In Hannover habe man in den letzten Jahren im Nachwuchsbereich die Anzahl der Bundesstützpunkte steigern können.

Ratsherr Meyburg fragte, ob es statistische Erfassungen gebe, wie viele Spitzensportler es in Hannover gebe und ob diese Zahl in den letzten Jahren ab- oder zugenommen habe. Wenn er die Vorträge richtig verstanden habe, werde bemängelt, dass es kein strukturiertes Netzwerk an dem die Wirtschaft, die Sportverbände und eventuell auch die Politik beteiligt seien gebe, das sich auf den Spitzensport ausgerichtet habe. Sei ein solches Netzwerk die Lösung?

Herr Rawe antwortete, dass es eine Kaderdatenbank gebe. Seit dem Jahr 2000 könne man diese Zahlen für jede Sportart entsprechend darstellen. Am Olympiastützpunkt habe man in der Betreuung für ganz Niedersachsen ungefähr 400 Sportlerinnen und Sportler, davon seien ungefähr 300 direkt dem Stützpunkt in Hannover zuzurechnen. Außerdem habe man landesweit einen Unterbau, den G-Kader, der zwischen 3.000 und 3.500 Sportlerinnen und Sportlern liege. Ganz besonders schwierig sei für die Sportlerinnen und Sportler Schule und Training in Einklang zu bringen. Das gesamte System Leistungssport sei so komplex, dass es von einem Einzelnen allein nicht verbessert werden könne.

Frau Girschikofsky sagte, dass man in Zusammenarbeit mit dem Olympiastützpunkt und dem Landessportbund bereits ein kleines Netzwerk habe schaffen können. Eike Onnen wäre beispielsweise längst in Berlin, wenn man dieses Netzwerk nicht haben würde. Es wäre aber schön, wenn beispielsweise aus den Reihen des Rates sich noch jemand in dieses Netzwerk einbringen würde.

Herr Kirchheim bestätigte, dass ein Netzwerk helfen würde. Sicherlich gebe es schon Netzwerke, diese stoßen aber schnell an ihre Grenzen. Man sollte also einen Kreis bilden, der sich regelmäßig zusammensetze, um die Situation zu verbessern.

Ratsherr Politze bedankte sich, dass die Anzuhörenden sich die Zeit für den Sportausschuss genommen haben.


TOP 4.
Lärmimmissionen bei öffentlichen Veranstaltungen in Hannover
(Informationsdrucksache Nr. 0491/2009 mit 1 Anlage)

Die Drucksache wird in der nächsten Sitzung behandelt.


TOP 5.
Sanierung der Sporthalle 1 des Schulzentrums Misburg und der Sporthalle der Grundschule Wendlandstrasse in einem kombinierten Planungs-, Bau- und Finanzierungsmodell (Öffentlich-Private Partnerschaft, kurz ÖPP), hier: Aufhebung des Vergabeverfahrens (Informationsdrucksache Nr. 0065/2009)

Herr Timaeus stellte die Drucksache kurz vor.

Ratsherr Bergen fragte, ob die Bieter, die an dem schon fortgeschrittenen Bieterverfahren für beide Hallen teilgenommen haben, bestimmte Ansprüche geltend machen können.

Herr Timaeus verneinte dies.

Ratsherr Förste machte deutlich, dass die Linke gegen PPP-Projekte sei, weil die Kommune immer wieder drauf zahle. Deshalb erfülle es ihn mit einer gewissen Genugtuung, dass diese Prophezeiung auch hier eintrete.

Die Drucks. Nr. 0065/2009 wurde vom Ausschuss zur Kenntnis genommen


TOP 6.
2. Leistungs- und Finanzbericht des Fachbereiches Sport und Eventmanagement

(Informationsdrucksache Nr. 0397/2009 mit 2 Anlagen)

Beigeordneter Küßner stellte fest, dass der Leistungsbericht wie immer interessant und spannend zu lesen sei. Der Fachbereich Sport und Eventmanagement stecke viel Arbeit in diesen Bericht und er frage sich, ob diese Arbeit nicht effektiver genutzt werden könnte um den Vereinen zu helfen. Deshalb bat er darum darüber nachzudenken, ob dieser Bericht auch in Zukunft weitergeführt werden müsse.

Ratsherr Bindert dankte für den Bericht und erklärte, dass er diese Zusammenfassung wichtiger Daten als sehr hilfreich empfinde. Er erkundigte sich nach den 14 Bewilligungen in Höhe von 30.318,75 € (S. 7, Nr. 1.1, Buchstabe c). Seien dies nur Beihilfen, die ausgezahlt wurden oder nur Ausfallgarantien oder beides.

Herr Timaeus antwortete, dass beides bewilligt wurde.

Frau Wiede fragte zu Punkt 5 (S. 6) e.coSport-Beratungsprogramm, warum unter Zielerreichung keine näheren Informationen mehr geliefert wurden. Seien die Ziele bereits erreicht worden?

Herr Schaefer erklärte, dass diese Ziele erreicht worden seien, da es bei jedem Sportverein, der untersucht worden sei, große Einsparpotentiale gebe. Die Daten werden zusammengefasst in dem Programm energetische Sportstättensanierung in der Region Hannover.

Die Drucks. Nr. 0397/2009 mit 2 Anlagen wurde vom Ausschuss z. Kn. genommen.


TOP 7.
Förderung von Jugendprojekten im Sport

(Informationsdrucksache Nr. 0393/2009 mit 1 Anlage)

Ratsherr Bergen stellte fest, dass die Qualität der Einzelmaßnahmen zugenommen habe. Bemerkenswert finde er, dass von den Jugendfördermitteln insgesamt 32 Vereine der Landeshauptstadt Hannover profitieren und die Gesamtsumme 300.000 € ausmache. Die Drucksache zeige, dass mit dieser Projektförderung auch ein erheblicher Eigenanteil ausgelöst werde.

Frau Wiede regte an die Projekte in Zukunft kurz zu skizzieren.

Herr Timaeus sagte zu unter „Anmerkung“ eine Kurzbeschreibung einzufügen.

Die Drucks. Nr. 0393/2009 mit 1 Anlage wurde vom Ausschuss z. Kn. genommen.


TOP 8.
Neue Handlungsfelder Städtepartnerschaften
(Informationsdrucksache Nr. 0331/2009 mit 2 Anlagen)

Herr Timaeus entschuldigte sich, dass sich in diese Drucksache ein Fehler eingeschlichen habe, die Gesamtsumme betrage 118.200 €. Er bat darum, dies zu korrigieren.

Ratsherr Bergen erklärte, dass er selten eine Informationsdrucksache gelesen habe, in der so wenig Informationen steckten und bat darum, diese Kritik an OE 41.1 weiterzugeben. Es sei leider nur eine Aneinanderreihung von Stichworten und auf mögliche Problemstellungen werde nicht eingegangen.

Beigeordneter Küßner sagte, dass der Part, der den Sportbereich betreffe, ihm so ausreiche. Er regte an, eine Sportbegegnung zwischen behinderten und nicht behinderten Sportlern auch mal in der Landeshauptstadt Hannover mit den Partnerstädten auszurichten.

Ratsherr Bindert sagte, dass sämtliche Informationen zu den Stadtteilen, die eingemeindet wurden – wie Misburg – fehlen. Diese Aneinanderreihung von Stichworten sei also nicht einmal vollständig.

Herr Josch erklärte, dass man einmal darüber nachzudenken sollte im nächsten Jahr im Rahmen der Veranstaltung „10 Jahre Expo“ alle Partnerstädte nach Hannover einzuladen.

Die Drucks. Nr. 0331/2009 mit 2 Anlagen wurde vom Ausschuss zur Kenntnis genommen.


TOP 9.
Sportentwicklungsprogramm; Sachstandsbericht

Herr Timaeus sagte, dass die Befragungen zu Ende geführt werden konnten. Man möchte dem Sportausschuss und dem Hauptausschuss des Stadtsportbundes in einer Veranstaltung - gemeinsam mit Herrn Prof. Wopp - die Daten und Fakten vorstellen. Man schlage vor, dies am 20.04 um 17:00 Uhr zu machen. Mit den Anregungen, die dort gegeben werden, werde man eine Verwaltungsvorlage ausarbeiten und damit in die Klausurtagung gehen. Danach folge dann der Sportstättenentwicklungsplan, dieser erarbeite sich aus dem Sportentwicklungsplan.


TOP 10.
Betrieb des Naturbades Hainholz (Drucks. Nr. 0526/2009 mit 2 Anlagen)


Herr Timaeus fasste noch einmal zusammen, dass bereits eine Drucksache eingebracht wurde mit dem Tenor, die Zündhölzer übernehmen das Bad und dürfen eine Genossenschaft gründen. Nach diversen Gesprächen habe sich herausgestellt, dass die Freien Schwimmer sich nicht mehr beteiligen wollen. Ziel sei nun das Bad zum 01.05. der Genossenschaft zu übergeben. Die Verwaltung würde zunächst mit Personal aushelfen, in Form eines Personalgestellungsvertrages. Er entschuldigte sich, dass die Erstellung der Drucksache längere Zeit als gedacht benötigt habe und bat den Sportausschuss um Zustimmung.

Ratsherr Förste teilte mit, dass die Linke gegen die Privatisierung von Schwimmbädern eintrete. Dem Genossenschaftsgedanken stehe man aber positiv gegenüber. Er selbst sei Mitglied der Genossenschaft und habe sich mit dem Finanzkonzept auseinandergesetzt und aus seiner Sicht sei es nicht tragfähig. Man schlage deshalb vor, zunächst 30.000 € einzusetzen um eine solidere wirtschaftliche Perspektive zu ermöglichen.

Ratsherr Meyburg fragte wie viele Genossenschaftsmitglieder es mittlerweile gebe und wie hoch die Ausfallbürgschaft sei. Weiter erkundigte er sich was passiere, wenn die Genossenschaft mit ihren Geldern nicht hinkomme, bestehe hier die Gefahr, dass die Stadt einspringen müsse? Als letztes fragte er, warum die Sauna der Freien Schwimmer Bestandteil der Drucksache sei?

Herr Timaeus antwortete, dass mittlerweile 70 Personen mit 130 Anteilen in der Genossenschaft seien. Man plane nicht eine Ausfallbürgschaft zu übernehmen, sondern strebe an ein Erbbaurecht einzuräumen, damit Kredite aufgenommen werden können. Mit den Freien Schwimmern werde man eine Regelung finden, dass keine Rechte mehr aus ihrer alten Nutzung fortbestehen. Die Freien Schwimmer werden mit der Genossenschaft einen Vertrag schließen müssen. Man könne das Naturbad der Genossenschaft also Rechtefrei übergeben. Im ersten Jahr strebe man an, einen Mietvertrag zu schließen, danach strebe man dann ein Erbbaurecht an, damit Investitionen getätigt werden können. Eine Ausfallbürgschaft der Stadt werde nicht angestrebt. Man glaube, dass die Genossenschaft das Bad mit 20.000 € betreiben könne.

Ratsherr Meyburg fragte, ob das Personal an die Naturbad GmbH übergehe.

Herr Timaeus antwortete, dass das Personal wieder zurückkomme.

Ratsherr Meyburg sagte abschließend, dass aus seiner Sicht das ganze Verfahren falsch gelaufen sei. Zunächst hätte ein Betreiber gesucht werden müssen und erst dann hätten Investitionen getätigt werden können. Hier sei es umgekehrt gelaufen. Man könne dankbar sein, dass ein Betreiber gefunden wurde.

Der Ausschuss stimmte der Drucks. Nr. 0526/2009 mit 2 Anlagen mit 7 Jastimmen zu 3 Neinstimmen zu.


TOP 11.
Bericht des Dezernenten

11.1. Tagung für Toleranz im Fußball

Herr Timaeus erklärte, dass Herr Schaefer gerade die Ergebnisse der 3. Tagung für Toleranz im Fußball verteile.


11.2. Messung der Zeit am Maschsee

Herr Timaeus berichtete, dass man nun mit einem Chip um den Maschsee laufen könne und die Zeit gestoppt werde. Am Monatsende könne man sich einen Laufplan aushändigen lassen, um zu kontrollieren, ob Trainingserfolge sichtbar geworden seien. Diese Einrichtung werde am kommenden Sonntag um 13:00 Uhr eingeweiht.

Ratsherr Politze schloss die 21. Sportausschusssitzung um 17:30 Uhr.

Für die Niederschrift:



Timaeus Senger
Fachbereichsleiter Protokollführerin