Drucksache Nr. 2888/2008:
Sanierungsprogramm 2008
Grundschule Fridtjof-Nansen-Schule

Informationen:

Inhalt der Drucksache:

Bitte beachten Sie, dass der folgende Text eventuell medienbedingte Formatabweichungen aufweisen kann. Eine formatgetreue Abbildung des Inhalts finden Sie in der Anlage "Druckversion.pdf".
Landeshauptstadt HannoverBeschlussdrucksache-ZeichenBeschlussdrucksache
In den Stadtbezirksrat Bothfeld-Vahrenheide
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In den Ausschuss für Arbeitsmarkt-, Wirtschafts- und Liegenschaftsangelegenheiten
In den Verwaltungsausschuss
 
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2888/2008
5
 

Sanierungsprogramm 2008
Grundschule Fridtjof-Nansen-Schule

Antrag,

  1. der Haushaltsunterlage Bau (Entwurf- und Kostenberechnung) gem. § 10 GemHVO zur Sanierung der Grundschule Fridtjof-Nansen in Höhe von insgesamt 6.550.000 € sowie
  2. der Mittelfreigabe in Höhe von 300.000 € und
  3. dem sofortigen Baubeginn

zuzustimmen.

Finanzierung:



Mittel stehen im Vermögensplan des Fachbereiches Gebäudemanagement zur Verfügung.
  • Position 2SB.08-01 (Schulen, Sanierungsmaßnahmen) in Höhe von 300.000 €

  • aus Restmitteln des Wirtschaftsjahres 2004.

Die Fortführung der Maßnahme erfolgt im Jahr 2009 mit 1.300.000 €
2010 mit 2.000.000 €
2011 mit 2.930.000 €.

Die Finanzierung erfolgt aus der Position 2SB.08-01 (Schulen, Sanierungsmaßnahmen) im Wirtschaftsplan des Fachbereiches Gebäudemanagement.





Hinzu kommen Mittel in Höhe von 20.000 € aus der Haushaltsmanagementkontierung (0610.013-935300) der Landeshauptstadt Hannover für die IuK-Maßnahmen im Schulverwaltungsbereich.

Zudem werden 2010 und 2011 Mittel in Höhe von insgesamt 47.000 € bei HMK 2100.901-935400 für neue Einrichtungsgegenstände eingesetzt.

Berücksichtigung von Gender-Aspekten


Der in dieser Drucksache dargestellte Vorgang ist im Wesentlichen finanzieller Art und nicht geschlechtsspezifisch zu betrachten. Die mit der Beschlussempfehlung verfolgte Zielsetzung wirkt sich in gleicher Weise auf Frauen und Männer aus.

Kostentabelle

Darstellung der zu erwartenden finanziellen Auswirkungen:
Investitionenin €bei HMK
(Deckungsring)/
Wipl-Position
Verwaltungs-
haushalt;
auchInvestitions-
folgekosten
in € p.a.bei HMK
(Deckungsring)/
Wipl-Position
EinnahmenEinnahmen
Finanzierungsanteile von DrittenBetriebseinnahmen
sonstige EinnahmenFinanzeinnahmen von Dritten
Einnahmen insgesamt0,00 € Einnahmen insgesamt0,00 € 
AusgabenAusgaben
ErwerbsaufwandPersonalausgaben
Hoch-, Tiefbau bzw. Sanierung6.530.000,00 €2 SB.08-01Sachausgaben424.450,00 €2100.000-535000
Einrichtungsaufwand67.000,00 €0610.013-935300 2100.901-935400Zuwendungen
Investitionszuschuss an DritteKalkulatorische Kosten5.360,00 €
Ausgaben insgesamt6.597.000,00 € Ausgaben insgesamt429.810,00 € 
Finanzierungssaldo-6.597.000,00 € Überschuss / Zuschuss-429.810,00 € 
Kosten:

Die Gesamtkosten der Baumaßnahme betragen 6.550.000 €, verteilt auf 2 Bauabschnitte einschließlich der spezifischen Auslagerungs- und Umzugskosten in Höhe von 125.500 €, der Kosten für die Außenanlagen einschl. der Grundstücksmauern in Höhe von 367.000 € sowie der Umsetzung der Ganztagsanforderungen (Mensa und Freizeitbereich) in Höhe von 1.200.000 €.

Für die Gebäudesanierung ergibt sich somit eine Investitionssumme von rund 980 € /qm
Nettogrundfläche (NGF). (Ohne Auslagerungs- und Umzugskosten und Kosten für die Außenanlagen).

Für die Einrichtung eines Ganztagesbereiches (Mensa und Freizeitbereich) ergibt sich eine Investitionssumme von rund 2.660 € /qm NGF.

Weiteres ist der als Anlage 2 beigefügten Kurzfassung der Kostenberechung zu entnehmen.

Begründung des Antrages


Mit Beschluss der Drucksache 2198/2007 hat die Verwaltung den Auftrag für ein mehrjähriges Sanierungsprogramm (2008-2011) an Schulen und Kindertagesstätten erhalten.

Wegen ihres dringenden Sanierungsbedarfes wurden die Gebäude der
Grundschule Fridtjof-Nansen in das Sanierungsprogramm 2008-2011 aufgenommen.

Ziel dieser Sanierungsmaßnahme ist neben einer energetischen Sanierung betroffener Bauteile auch die Umsetzung weiterer Maßnahmen, wie die Berücksichtigung von Sicherheitsanforderungen (Feuerwehr, Gemeindeunfallverband GUV), Maßnahmen zur Barrierefreiheit, Einbau von Elektroakustischen- und Gefahrenmeldeanlagen, Informations- und Kommunikationstechnik (IuK) sowie vor allem Umwelt- und Klimaschutzanforderungen, aber auch die Anpassung an geänderte Nutzungsstandards sowie Schadstoffsanierung.

Schulentwicklung
Die Entwicklung der Schülerzahlen am Standort Fridtjof-Nansen-Schule ist in den vergangenen Jahren relativ konstant in einem Größenbereich von 3,5 bis 4 Zügen verlaufen.

Zur Zeit werden an der GS Fridtjof-Nansen-Schule insgesamt 316 Schülerinnen und Schüler in 14 Klassen betreut.

Nach den derzeitigen Prognosen zur Einwohnerentwicklung im Einzugsbereich der GS Fridtjof-Nansen-Schule sind weiterhin konstante Schülerzahlen zu erwarten, so dass dieser Standort auch langfristig zur Schulversorgung im Stadtbezirk Bothfeld-Vahrenheide benötigt wird.

Die Fridtjof-Nansen-Schule beabsichtigt zum Schuljahr 2009/2010 mit der Einführung in den Ganztagsschulbetrieb zu beginnen. Der Einstieg soll gleitend sein und in Abhängigkeit der personellen und räumlichen Rahmenbedingungen ausgeweitet werden. Das Konzept sieht eine gebundene Ganztagsschule vor, damit alle Kinder in den Vorteil des ganztägigen Angebots kommen. Unterricht wird dann auch am Nachmittag stattfinden.

Die Fridtjof-Nansen-Schule hat darüber hinaus die Aufnahme in das städtische Förderprogramm "Schule im Stadtteil" beantragt.

Hortentwicklung
Der Hort Leipziger Straße in Trägerschaft der Arbeiterwohlfahrt Region Hannover e.V. befindet sich im Stadtbezirk Bothfeld-Vahrenheide. In den Räumen innerhalb der Fridtjof-Nansen-Schule werden in zwei Gruppen insgesamt 40 Hortkinder betreut.

Zurzeit leben im Stadtteil Vahrenheide (Stand 01.01.08)

im Alter von 6-9 Jahren 390 Kinder.

Dem gegenüber besteht ein Platzangebot von 92 Hort-Plätzen. Nach den beschlossenen Zielzahlen des Kindertagesstätten-Fachprogramms wird eine Versorgungsquote von 27% der Grundschulkinder angestrebt. Die vorhandenen Hortplätze im Stadtteil Vahrenheide liegen noch unterhalb dieser Vorgabe.

Daraus, sowie aus der tatsächlichen Anmeldesituation vor Ort, wird deutlich, dass die vorhandenen Hortplätze auch langfristig zur Deckung des Bedarfs zur Schulkindbetreuung erforderlich sein werden.

Terminplanung
Die vorbereitenden Maßnahmen wie Ausführungs-, Detail- und Werkplanung, Ausschreibungen und Auftragsvergaben, sollen unmittelbar nach der Beschlussfassung erfolgen. Die Umsetzung der Baumaßnahme ist ab Frühjahr 2009 bis Herbst 2011 vorgesehen.

Auslagerung
Die Bauausführung erfolgt in 2 Bauabschnitten. Während der Sanierungsarbeiten können die Klassen innerhalb des Bestandsgebäudes untergebracht werden.
Auch die Horteinrichtung kann innerhalb des Bestandsgebäudes untergebracht werden,
lediglich 2 mobile Raumelemente werden hier für Büro und Küche erforderlich.

Baubeschreibung
Die Gebäude der Grundschule Fridtjof-Nansen-Schule wurden 1960 errichtet, diese Gebäudeteile stehen unter Denkmalschutz. In den Jahren 1972–1995 wurden an der östlichen Seite Erweiterungsbauten für eine neue Turnhalle und Klassenräume durchgeführt. Neben der zu sanierenden Bausubstanz und der technischen Ausstattung genießt die energetische Sanierung relevanter Bauteile höchste Priorität.

Einzelheiten der beabsichtigten Baumaßnahme können der als Anlage 1 beigefügten
Baubeschreibung entnommen werden.

Besonderheiten:

Barrierefreiheit
Im Rahmen der Planung wurden die Aspekte der Barrierefreiheit untersucht und die durchzuführenden Maßnahmen mit der Behindertenbeauftragten der LHH abgestimmt.
Zusätzliche behindertengerechte WC-Anlagen werden im Mensa- und Sporthallenbereich geschaffen.

Sicherheit
Die Forderungen von Feuerwehr, Bauordnung und Gemeindeunfallversicherung (GUV) sind in die Sanierungsplanung eingeflossen.

Umweltverträglichkeit
Im Rahmen der Sanierung werden schadstoffhaltige Bauteile fachgerecht ausgebaut und entsorgt (z.B. KMF-Auflagen im Deckenbereich, PAK im Estrich und Teile der Dachbahnen).

Akustik
Für eine Minderung des internen Geräuschpegels sind akustische Maßnahmen vorwiegend im Bereich der Decken vorgesehen. Hierfür werden 195.000 € aufgewendet.

Energetische Verbesserung gegenüber dem Ist-Zustand
Eines der wichtigsten Ziele des Sanierungsprogramms ist die Senkung des Energiebedarfs
und damit eine langfristige Reduzierung der Energiekosten und der Umweltbelastungen.
Im Bereich der Gebäudehüllfläche werden in Teilen die Fenster erneuert, die noch ohne Isolierverglasung sind. Die obersten Geschossdecken bzw. Dachflächen und die Kriech-Kellerdecken werden mit einer zusätzlichen Dämmung versehen und entsprechen
danach dem Standard EnEV -30 %.

Da es sich um ein denkmalgeschütztes Gebäude handelt, werden die Außenflächen der Umfassungswände nicht gedämmt. Hier erfolgt eine Innendämmung der 2-geschossigen Klassentrakte und des 1-geschossigen Verwaltungstrakts.

Die geplanten Maßnahmen reduzieren den Verbrauch der Wärmeerzeugung um rd. 28% und reduzieren die jährlichen Heizenergiekosten von zurzeit 102.682 € auf rd. 72.413 €.
Die zentrale Wärmeerzeugung wurde bereits im Jahr 2007 erneuert und besteht aus einem
Holzpellet-Kessel für die Grundlast und ein Niedertemperatur-Gaskessel für die Spitzenlast.

Ein genereller Passivhausstandard ist wegen der denkmalgeschützten Gebäudeteile nur mit einem extrem hohen technischen Aufwand zu erreichen und deshalb wirtschaftlich nicht vertretbar.

Durch die genannten Besonderheiten, aber auch durch die neuen Energiebedarfe aus dem Mensa- und Ganztagsbereich und zusätzliche Energiebedarfe durch die Verlängerung des Schulbetriebes von halbtags auf ganztags, sind die Energieverbräuche vor bzw. nach der Sanierung nicht vergleichbar.


Solarenergie
Die Dachflächen wurden in Bezug auf den Einsatz von Solarenergie zur Stromgewinnung geprüft, wobei die Belegung der Dächer mit Solarmodulen auf Grund des Denkmalschutzes eingeschränkt ist.
Der nicht unter Denkmalschutz stehende Gebäudeteil G (Mensa) ist für die Aufstellung von Solarmodulen geeignet. Der Fachbereich Gebäudemanagement wird diese Dachflächen anbieten, um hierfür einen Betreiber zu finden.
19 .21
Hannover / 01.12.2008