Drucksache Nr. 2853/2014:
Umgestaltung Stadtteilpark Linden-Süd, 1. Bauabschnitt

Informationen:

Beratungsverlauf:

Inhalt der Drucksache:

Bitte beachten Sie, dass der folgende Text eventuell medienbedingte Formatabweichungen aufweisen kann. Eine formatgetreue Abbildung des Inhalts finden Sie in der Anlage "Druckversion.pdf".
Landeshauptstadt HannoverBeschlussdrucksache-ZeichenBeschlussdrucksache
In den Stadtbezirksrat Linden-Limmer
In den Ausschuss für Umweltschutz und Grünflächen
In den Verwaltungsausschuss
 
Nr.
Anzahl der Anlagen
Zu TOP
 
2853/2014
4
 

Umgestaltung Stadtteilpark Linden-Süd, 1. Bauabschnitt

Antrag,

1. der Umgestaltung des Stadtteilparks Linden-Süd, 1. Bauabschnitt, entsprechend der Anlage 3 mit Gesamtkosten in Höhe von 1.620.000 € zuzustimmen.
- Entscheidungsrecht des Stadtbezirksrates gemäß § 93 Abs. 1 S. 2 Nr. 2 NKomVG
i.V. m. §9 Abs. 1 Nr.2d der Hauptsatzung
2. dem Baubeginn sowie der Mittelfreigabe zuzustimmen

- Anhörungsrecht des Stadtbezirksrates gem. § 94 Abs. 1 Nr. 1+4 NKomVG i.V. mit
§ 10 Abs. 1 Ziffer 4 der Hauptsatzung
- Entscheidungsrecht des Verwaltungsausschusses gemäß § 76 Abs. 2 NKomVG

Berücksichtigung von Gender-Aspekten

Bei der Planung wurden Aspekte der sozialen Sicherheit und barrierefreien Gestaltung der Grünflächen berücksichtigt. Die Planung wurde mit der Behindertenbeauftragten der Landeshauptstadt Hannover abgestimmt. Von der geplanten Neugestaltung sind Frauen gleichermaßen wie Männer betroffen. Bei der Ausstattung des Spiel- und Sportbereichs wurden die Bedarfe von weiblichen und männlichen Jugendlichen berücksichtigt.

Kostentabelle

Darstellung der zu erwartenden finanziellen Auswirkungen in Euro:
Teilfinanzhaushalt 67 - Investitionstätigkeit
Investitionsmaßnahme 55101.009
Stadtteilpark Ihmeufer-West
EinzahlungenAuszahlungen
Zuwendungen für Investitionstätigkeit 0,00 €
Beiträge u.ä. Entgelte für Investitionstätigkeit 0,00 €
Veräußerung von Sachvermögen 0,00 €
Veräußerung von Finanzvermögensanlagen 0,00 €
Sonstige Investitionstätigkeit 0,00 €
  
  
  
Erwerb von Grundstücken und Gebäuden 0,00 €
Baumaßnahmen 1.620.000,00 €
Erwerb von bewegl. Sachvermögen 0,00 €
Erwerb von Finanzvermögensanlagen 0,00 €
Zuwendungen für Investitionstätigkeit 0,00 €
Sonstige Investitionstätigkeit 0,00 €
  
Saldo Investitionstätigkeit -1.620.000,00 €
0,00 €

Teilergebnishaushalt 67 - Investitionstätigkeit
Produkt 55101
Öffentl. Grün
Angaben pro Jahr
Ordentliche ErträgeOrdentliche Aufwendungen
Zuwendungen und allg. Umlagen 0,00 €
Sonstige Transfererträge 0,00 €
Öffentlichrechtl. Entgelte 0,00 €
Privatrechtl. Entgelte 0,00 €
Kostenerstattungen 0,00 €
Auflösung Sonderposten (anteilige Zuwendungen) 0,00 €
Sonstige ordentl. Erträge 0,00 €
  
Außerordentliche Erträge 0,00 €
  
Erträge aus internen Leistungsbeziehungen 0,00 €
Personalaufwendungen 0,00 €
Sach- und Dienstleistungen 16.000,00 €
Abschreibungen 108.054,00 €
Zinsen o.ä. (TH 99) 43.500,00 €
Transferaufwendungen 0,00 €
Sonstige ordentliche Aufwendungen 0,00 €
  
Saldo ordentliches Ergebnis -167.554,00 €
Außerordentliche Aufwendungen 0,00 €
Saldo außerordentliches Ergebnis 0,00 €
Aufwendungen aus internen Leistungsbeziehungen 0,00 €
Saldo aus internen Leistungsbeziehungen 0,00 €
Saldo gesamt -167.554,00 €

Kostenzusammenstellung
Stadtteilpark Linden-Süd, 1. Bauabschnitt

Die Gesamtkosten der vorliegenden Planung betragen 1.620.000 € (brutto) und setzen sich wie folgt zusammen:


Barrierefreie Ausgestaltung des Parks 382.000,- € (Rampenanlage Süd, barrierefreier Antritt ans Wasser,
Oberflächensanierung der Wege im Park)
Erlebnisraum Park 434.000,- €
(Sitzplätze am Wasser, Allgemeine Einbauten wie Bänke, Rodung,
Ersatzpflanzung, Bodenentsorgung)
Erlebnisraum Spiel und Sport 564.000,- €
(Basketballplatz, Skateanlage, Stangen-Fitness-Wald, Fitness für Alle)
Summe Grünflächen 1.380.000,- €

Nebenkosten
(Bürgerbeteiligung, Ingenieurleistungen, Genehmigungen,
Boden- und Lärmschutzgutachten, Sicherheits-Koordination) 70.000,-€.
Planungskosten 170.000,-€


Gesamtkosten 1.620.000,-€

Die Planungskosten werden in Eigenleistung erbracht und sind somit nicht zahlungswirksam.
Zurzeit wird daran gearbeitet, Fördermittel der Region Hannover für dieses Projekt einzuwerben. Sollte eine Förderung genehmigt werden, reduzieren sich die Kosten der LHH entsprechend.

Begründung des Antrages

Ausgangssituation/Bestand

Der Stadtteilpark Linden-Süd liegt am westlichen Ihmeufer in Linden-Süd zwischen der Benno-Ohnesorg-Brücke im Norden und der Legionsbrücke im Süden. Der gesamte Stadtteilpark ist ca. 26.000 m² groß. Die Umgestaltung soll in drei Bauabschnitten erfolgen (s. Lageplan Anlage 1).
Bestandteil dieser Drucksache ist nur der erste Bauabschnitt von der Legionsbrücke bis zur südlichen Grenze des ehemaligen Hautklinikgeländes. Die überplante Fläche beträgt ca. 16.000m² (s. Bestandsplan Anlage 2). Dieser Parkbereich liegt gut 3-5m unterhalb der angrenzenden Auestraße. Er dient der Ihme nahezu vollständig als Überschwemmungsgebiet. Bislang ermöglichen vier Zugänge einen Zutritt in den Park, von denen zwei mit Treppen bzw. sehr steilen Rampenanlagen ausgestaltet sind. Die vorhandenen Wege zum und am Ufer sind unterschiedlich befestigt. Neben verschiedenen Sitzmöglichkeiten am Uferweg gibt es einen Bolzplatz und zwei Tischtennisplatten.


Südlich des Bolzplatzes befindet sich ein großes unterirdisches Bauwerk, das als Sandfang zur Regenwassereinleitung in die Ihme dient.
Das Erscheinungsbild des Parks wird neben der Ihme durch einen großen Baumbestand und eine z.T. stark entwickelte Strauchpflanzung geprägt.

In den vergangenen Jahren wurden durch das Quartiersmanagement und das Stadtteilforum Linden-Süd bereits verschiedene neue Nutzungs- und Gestaltungsziele für den Stadtteilpark entwickelt. Mit dem Verkauf des ehemaligen Hautklinikgeländes und dessen Entwicklung zu privaten Wohnflächen wurde ein neues Nutzungskonzept für die umliegenden Grünflächen gefordert (vgl. Drucksache 15-0933/2011). Eine intensive Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger an diesem Planungsprozess war und ist ein erklärtes Ziel.

Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger

Das Büro „Mensch und Region“ aus Hannover Linden wurde mit der Abwicklung des Beteiligungsprozesses beauftragt. Vom November 2013 bis Juli 2014 fanden mehrere Bürgerversammlungen und Expertengruppentreffen (s.u.) statt.

In der Auftaktveranstaltung im November wurden die folgenden Leitlinien für die weitere Bearbeitung festgehalten:


1. Der Park soll für Jung und Alt nutzbar sein.
2. Eine zukünftige Schwerpunktsetzung im Bereich Spiel und Sport ist gewünscht, sollte aber im Einklang mit der vorhandenen Grünstruktur umgesetzt werden.
3. Eine Zugänglichkeit zum Wasser im südlichen Bereich wird gewünscht.
4. Der Park sollte barrierefrei zugänglich und erschlossen sein.
5. Der Zugang zum Bolzplatz sollte nicht ersatzlos gestrichen werden.

In der folgenden Veranstaltung arbeiteten die Bürgerinnen und Bürger alters- und funktionsübergreifend an den Schwerpunktthemen „Verweilen und Queren“ sowie „Spiel und Sport“.
Aus dem TeilnehmerInnenkreis der Bürgerversammlungen konnten Expertengruppen zu den o.g. Schwerpunktthemen gebildet werden. Mit diesen kleineren Expertengruppen wurden die Anregungen und Hinweise aus den großen Veranstaltungen konkretisiert. So sind zum Beispiel der Skatepool sowie das Basketballfeld Bestandteil der Entwurfsplanung geworden.

Im Juli 2014 wurde der Vorentwurf in einer öffentlichen Veranstaltung vor- und zur Diskussion gestellt. Das Plenum bewertete den präsentierten Vorentwurf sehr positiv.



Entwurf Stadtteilpark Linden-Süd, 1. Bauabschnitt
Der Entwurf (s. Entwurf Anlage 3) des ersten Bauabschnitts des Stadtteilparks Linden-Süd folgt den Leitlinien, die in den Bürgerbeteiligungen entwickelt wurden.

Ein Park für Jung und Alt im Einklang mit der Grünstruktur: In den Erlebnisräumen Park wird der grüne Baum-Wiesen-Charakter erhalten und gefördert. Sie umschließen den Erlebnisraum Spiel und Sport. Hier bieten zwei rechteckige Plattformen genügend Raum, z.B. für das gewünschte erste öffentliche Basketballfeld und den ersten öffentlichen Skatepool für Inliner, Skater und Scooter in Hannover. Außerdem ist ein Fitnessparcours für Jung und Alt sowie ein Stangen-Fitnesswald für fortgeschrittene Bewegungskünstler geplant (s. Anlage 4: Perspektive von Süd nach Nord mit Blick auf den Basketballplatz, den Fitnessbereich und den Blick zur Ihme. Im Hintergrund die Poolanlage und der Stangen-Fitnesswald).

Um die beschriebenen Erlebnisräume wie geplant umsetzen zu können, sind entlang des Uferweges die Strauchstrukturen zu entnehmen und 15 Bäume zu fällen. Eine Neupflanzung von Bäumen und Sträuchern ist geplant und wird während der Ausführungsplanung konkretisiert.

Zugänglichkeit zum Wasser: Um die Ihme erlebbarer zu machen, sind besondere barrierefreie Verweilorte am Wasser geplant. Im Norden befinden sich diese auf gleicher Höhe mit dem Uferweg (s. Anlage 4: Perspektive von Nord nach Süd) und bieten mit entsprechendem Sitzmobiliar die Möglichkeit, Blicke über das Wasser schweifen zu lassen. Der südlichste Verweilort ist als barrierefreie Anlage bis ans Wasser konzipiert. Hier wird das Sitzen direkt am Wasser auch für mobilitätseingeschränkte Personen ermöglicht.

Zugänglichkeit zum Park: Mit dem Ihme-Blick-Süd wird der südliche Zugang zum Park deutlich aufgewertet. Zukünftig wird eine ca. 60m lange Rampenanlage, die um die prägnanten Großbäume herum führt, barrierefrei in den Park führen.
Der bisherige sehr steile Zugang zum Bolzplatz wird geschlossen. Hier wird auf Höhe der Auestraße ein kleines Plateau mit Bänken installiert mit Raum für die mobile Toilette der Dauernutzer, die das Ergebnis eines engen Dialogs zwischen der Stadtverwaltung, den Streetworkern vor Ort und den Dauernutzern dieses Alleeabschnitts ist. Durch eine Einhausung der Toilette wird die optische Situation deutlich verbessert.
Als Ersatz für den geschlossenen Zugang zum Bolzplatz wird der Skatepool durch eine Sitzstufenanlage an die Auestraße angebunden.

Die Entwurfsplanung wird mit der Idee eines konkreten Beteiligungsprojektes abgerundet. So könnte gemeinsam mit interessierten BürgerInnen begehbare Kunst geschaffen werden, die im Norden und Süden dieses Parkabschnitts in der Platz- bzw. Rasenfläche installiert wird (s. Anlage 4). Die Idee basiert darauf Bodenplatten zu entwerfen, die jeweils mit einem Buchstaben des Wortes „Stadtteilpark Linden-Süd“ versehen sind. Da der Park fast immer von oben betreten wird (der Höhenunterschied zwischen Auestraße und Uferweg beträgt ca. 5m) wäre das optische Buchstabenpuzzle gut zu erkennen.

Nächste Schritte

Sobald der Entwurf durch die Ratsgremien beschlossen wurde, erfolgt die Genehmigungsplanung. Parallel wird an der Ausführungsplanung des Entwurfs, z.T. in enger Zusammenarbeit mit den Expertengruppen gearbeitet. Der Baubeginn für das Planungsgebiet Süd wird voraussichtlich Anfang 2016 sein.
Für die weiteren Bauabschnitte wird es eigene Beteiligungs- und Beschlussverfahren geben.

67.22 ,GK
Hannover / 23.12.2014