Drucksache Nr. 2661/2003:
Straßenbenennung im Stadtteil Mitte
Anregung gem. § 55c (5) NGO des Stadtbezirksrates Mitte

Inhalt der Drucksache:

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Landeshauptstadt HannoverBeschlussdrucksache-ZeichenBeschlussdrucksache
In den Stadtentwicklungs- und Bauausschuss
In den Verwaltungsausschuss
In die Ratsversammlung
An den Stadtbezirksrat Mitte (zur Kenntnis)
 
Nr.
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2661/2003
2
 

Straßenbenennung im Stadtteil Mitte
Anregung gem. § 55c (5) NGO des Stadtbezirksrates Mitte

Antrag,

der Anregung des Stadtbezirksrates Mitte - folgende Straßenbenennung im Bereich des B.- Plans Nr. 1387 zu beschließen- wird gefolgt. (s. Anlage 1)

Die von der Rundestraße Richtung Norden abgehende und zur Hamburger Allee verlaufende Erschließungsstraße erhält den Namen Karl-Heinrich-Ulrichs-Straße.

Kartenübersicht siehe Anlage 2

Berücksichtigung von Gender-Aspekten

Die Benennung von Straßen, Wegen und Plätzen dient insbesondere der Ordnungsfunktion im Sinne der Orientierung innerhalb des Straßengeflechts. Als Kennzeichnung einer Sache eröffnet der Straßenname keine persönlichkeitsrechtliche Betrachtung. Die Landeshauptstadt Hannover ist insbesondere durch den Ratsbeschluss vom 09.12.1999, DsNr. 2810/99 -Bei Straßenneubenennungen und bei notwendigen Umbenennungen sollen verstärkt weibliche Persönlichkeiten berücksichtigt werden- bestrebt, vorrangig Frauennamen bei Benennungen umzusetzen. Insoweit erfolgt bei jeder Benennung nach zu ehrenden Persönlichkeiten eine Einzelfallprüfung.

Kostentabelle

Es entstehen keine finanziellen Auswirkungen.

Begründung des Antrages

Der Stadtbezirksrat Mitte hat sich in seiner Sitzung am 08.09.2003 mit 14 Ja-Stimmen und einer Nein-Stimme für die Benennung der Erschließungsstraße in Karl-Heinrich-Ulrichs-Straße ausgesprochen.

Aufgrund der jetzt begonnenen Bautätigkeiten in diesem Bereich wird für die eindeutige Zuordnung der Neubauten die Benennung der Erschließungsstraße erforderlich.

Karl Heinrich Ulrichs wurde am 28.08.1825 auf Gut Wersterfeld bei Aurich im Königreich Hannover geboren. Er legte 1852 sein Amtsassessorexamen in Hannover ab und war anschließend als Gerichtsassessor beim Obergericht Hildesheim tätig. Im November 1854 begann die Staatsanwaltschaft Hildesheim mit Ermittlungen gegen Ulrichs wegen des Verdachts der Homosexualität, woraufhin Ulrichs am 30.11.1854 das Königliche Justizministerium zu Hannover um seine Dienstentlassung bat. Er kämpfte öffentlich für Gleichberechtigung und Akzeptanz der Homosexualität und forderte als erster die Abschaffung der Strafbarkeit der Homosexualität vor dem Deutschen Juristentag. 1883 emigrierte er nach Italien und verstarb am 14.07.1895 in L´Aquila.
62 .14 (alt), 61.21 (neu)
Hannover / 05.12.2003