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Seit dem Jahr 2018 steigen die antisemitischen Straftaten in ganz Deutschland stark an. 2021 wurden bundesweit fast doppelt so viele antisemitische Delikte verzeichnet wie im Jahr 2017. Die Dunkelziffer dürfte dabei deutlich höher liegen.
Wir die Verwaltung:
- Wie haben sich die antisemitischen Übergriffe in den letzten 10 Jahren in Hannover entwickelt? Aufgeschlüsselt bitte nach Jahr.
2. Wie hoch war die Aufklärungsquote und welche Hilfen oder Präventionsmaßnahmen wurden den Opfern und Tätern angeboten?
3. Wenn Täter ermittelt wurden, welche Staatsangehörigkeit hatten sie und sind religiöse Hintergründe bekannt?
Frage 1: Wie haben sich die antisemitischen Übergriffe in den letzten 10 Jahren in Hannover entwickelt? Aufgeschlüsselt bitte nach Jahr.
Frage 2: Wie hoch war die Aufklärungsquote und welcher Hilfen oder Präventionsmaßnahme wurden den Opfern und Tätern angeboten?
Nachfolgend wird tabellarisch die erhobene Fallzahlenentwicklung samt prozentualer
Aufklärungsquote zu den registrierten Straftaten mit antisemitischer Motivlage im Stadtbereich der
Landeshauptstadt Hannover (ohne Region) in den letzten 10 Jahren aufgezeigt:
Jahr | Anzahl
Straftaten
(antisemitisch) | Aufklärungsquote |
2012 | 14 | 42,86% |
2013 | 11 | 54,55% |
2014 | 18 | 38,89% |
2015 | 25 | 32,00% |
2016 | 14 | 50,00% |
2017 | 15 | 66,67% |
2018 | 12 | 66,67% |
2019 | 19 | 73,68% |
2020 | 20 | 45,00% |
2021 | 43 | 58,14% |
Sowohl mit Betroffenen als auch Tatverdächtigen solcher Straftaten werden Gespräche zu Hilfs-und/oder Präventionsmaßnahmen durch die Sachbearbeitenden der Fachdienststelle der PD Hannover (Kriminalfachinspektion 4 im Zentralen Kriminaldienst) geführt. In diesem
Zusammenhang wird u. a. auf einen Kontakt zu Beratungsstellen wie „RIAS Niedersachsen“ oder „Betroffenenberatung Niedersachsen“ hingewirkt.
Frage 3: Wenn Täter ermittelt wurden, welche Staatsangehörigkeit hatten sie und sind religiöse Hintergründe bekannt?
Zu den oben angeführten Straftaten (2012-2021) konnten 95 Tatverdächtige ermittelt werden.
Darunter befanden sich 85 deutsche Staatsangehörige und 11 Personen mit nicht deutschen
Staatsangehörigkeiten. Hiervon besaß eine Person eine doppelte Staatsangehörigkeit.
Zu 82 Tatverdächtigen ist eine rechte Tatmotivation und in einem Fall eine religiöse Tatmotivation festgestellt worden.