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1.) die Einrichtung eines „Internationalen Elterntreffs“ am Standort Stauffenbergplatz 3 befristet bis 31.08.2019 zu beschließen.
2.) Die Trägerschaft an die Arbeiterwohlfahrt Region Hannover e.V., AWO Familienbildung, Deisterstraße 84 A, 30449 Hannover zu übergeben.
3.) Für die Betriebsführung des „Internationalen Elterntreffs“ der Arbeiterwohlfahrt, rückwirkend ab dem 01.10.2017, eine Zuwendung in Höhe von jährlich 60.500 € am Standort Stauffenbergplatz 3 zu gewähren.
4.) Das Elterncafé in der Gemeinschaftsunterkunft Wohnheim Munzeler Straße 25, ebenfalls betrieben von der Arbeiterwohlfahrt Bereich Familienbildung, in den „Internationalen Elterntreff“ am Stauffenbergplatz ab dem 01.01.2018, incl. der bereits mit der Drucksache Nr. 2633/2016 N1 finanziellen Ressourcen zu überführen.
Für den Erfolg der Arbeit im "Internationalen Elterntreff" ist es wichtig, dass die niedrigschwelligen Angebote für die Eltern und deren Kinder entsprechend ihrer individuellen Merkmale geschlechter- und kultursensibel ausgerichtet sind.
Der Stadtteil Mühlenberg hat einen hohen Anteil an Familienhaushalten
(28,8% / LHH 16,8%) und ebenso einen hohen Anteil an Mehrkindfamilien (40% aller Familien mit einem Kind, 34,9% mit 2 Kindern, 15,8% mit 3 Kindern und 9,3% mit 4 oder mehr Kindern); davon sind 26% alleinerziehend. Der Anteil der Kinder unter 6 Jahren liegt bei 36,3%. Viele Familien erhalten Transferleistungen.
Mit dem „Internationalen Elterntreff“, im ehemaligen Postgebäude im Stadtteil Mühlenberg, am Stauffenbergplatz 3 soll insbesondere für Mütter und Väter mit Kindern unter 6 Jahren eine zentrale Anlaufstelle und ein Beteiligungs-. sowie Informationsort geschaffen werden. Mit einem niedrigschwelligen Zugangskonzept und Maßnahmen für Zielgruppen, die bisher weitestgehend von den bestehenden Institutionen nicht erreicht werden, sollen Müttern, Vätern und Kindern in benachteiligten Lebenslagen neue Möglichkeiten eröffnet werden.
Folgende konzeptionelle Rahmenbedingungen werden hierbei umgesetzt:
· die Möglichkeit der offenen Begegnung und des Austausches der Eltern untereinander;
· Aufsuchende Arbeit, d.h. die Eltern werden direkt in ihrem Lebensraum angesprochen;
· Informationen, Beratung und Unterstützung;
· Beteiligungs- und Mitgestaltungsmöglichkeiten der Besucherinnen und Besucher;
· kultur- und geschlechtersensible Angebote;
· Kooperation und Vernetzung mit bestehenden Institutionen im Stadtteil, insbesondere den Kindertagesstätten und Familienzentren.
Ziel ist es, Familien besser zu erreichen, um ihnen gesellschaftliche Teilhabe zu ermöglichen sowie Beratungs- und Unterstützungsmöglichkeiten anzubieten.
Die Angebotsstruktur des Elterntreffs wird flexibel gestaltet und wird sich bedarfsgerecht an den Bedürfnissen der Eltern und Kinder orientieren. Angebote in festen Gruppen werden ebenso stattfinden, wie offene Treffpunktmöglichkeiten. Feste, pädagogisch qualifizierte kontinuierliche Ansprechpersonen werden tätig sein.
Das niedrigschwellige Angebot eines Elterntreffs wird bereits seit rund 5 Jahren an drei weiteren Standorten im Stadtgebiet (Calenberger Neustadt, Vahrenheide, Hinrichsring/List) erfolgreich durchgeführt und ermöglicht mit Hilfe des konzeptionellen Ansatzes häufig die ersten institutionellen Kontakte und Unterstützungsformen für Eltern und deren Kinder.
Gleichzeitig wird der „Internationale Elterntreff“ integrierter Bestandteil der neuen „Kontakt- und Beratungsstelle“ am Stauffenbergplatz sein. Der Schwerpunkt liegt hier auf Beratungs- und Gruppenangeboten für die Bewohnerinnen und Bewohner des Stadtteils durch die städtische Gemeinwesenarbeit, das Integrationsmanagement und andere städtische Stellen (Koordinierungsstelle Zuwanderung Osteuropa, Schuldnerberatung etc.). Im Vordergrund aller Aktivitäten steht die Förderung der gesellschaftlichen Teilhabe, der Hilfe zur Selbsthilfe, des bürgerschaftlichen Engagements, des Aufbaus nachbarschaftlicher Unterstützungssysteme und der Kommunikation der unterschiedlichen Bevölkerungsgruppen (sozial und national) im Stadtteil.
Die Immobilie am Stauffenbergplatz ist von der Stadt Hannover nur bis zum 31.08.2019 angemietet worden, daher ergibt sich die Befristung der Maßnahme.
Die Arbeiterwohlfahrt/Bereich Familienbildung als zukünftiger Träger des „Internationalen Elterntreffs“ kann auf vielfältige Erfahrungen in der niedrigschwelligen Arbeit mit Familien aufbauen. Sie betreibt bereits den Elterntreff am Hinrichsring/List, ebenso wie das Elterncafé in der Gemeinschaftsunterkunft Wohnheim Munzeler Straße und greift auf einen umfassenden pädagogischen Hintergrund aus der Elternbildung zurück.
Die Bewohnerstruktur in der Gemeinschaftsunterkunft Wohnheim Munzeler Straße hat sich geändert, so dass dort lediglich noch eine Familie mit 3 Kindern wohnt. Somit ist die Basis für die Arbeit des Elterncafés weitestgehend nicht mehr vorhanden. Daher schlägt die Verwaltung in Abstimmung mit dem Träger Arbeiterwohlfahrt vor, gleichzeitig das Elterncafé Munzeler Straße, siehe DS Nr. 2633/2016 N1 (
Anlage 1), in den „Internationalen Elterntreff“ auf den Mühlenberg zum 01.01.2018 zu überführen und die finanziellen Ressourcen in Höhe von 29.284 € in die Zuwendung für den „Internationalen Elterntreff“ zu integrieren.
Aus diesem Grunde soll die Arbeiterwohlfahrt/Bereich Familienbildung den Betrieb des „Internationalen Elterntreffs“ übernehmen. Zudem wird sie sich eng mit den anderen Angeboten im Stauffenbergplatz 3 abstimmen. Eine Kooperationsvereinbarung zwischen der LHH/Bereich 50.5 und der Arbeiterwohlfahrt/Bereich Familienbildung wird abgeschlossen.
Insgesamt soll eine jährliche Zuwendung in Höhe von insgesamt 60.500 € für den Betrieb des „Internationalen Elterntreffs“ zur Verfügung gestellt werden.