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zu beschließen, dass das Projekt „Mehr Männer in Kitas“ im Zeitraum vom 01.01.2019 – 31.12.2020 weitergeführt wird und dem Verein "mannigfaltig e.V." für die Durchführung des Projekts eine Zuwendung in Höhe von 20.000,- Euro jährlich gewährt wird.
Durch das Projekt wird die Vereinbarkeit von Familie und Beruf verbessert. Das Projekt greift Aspekte einer geschlechtersensiblen, individuellen Förderung für junge Männer auf und entwickelt spezielle Fördermaßnahmen.
Das Projekt soll zu einer Annäherung an eine geschlechterparitätische Besetzung der pädagogischen Stellen im Kinderbetreuungsbereich beitragen. Das pädagogische Fachpersonal in den Kindertagesstätten wird für Genderthemen, Rollenverhalten sowie Geschlechterdynamiken in den Teams, aber auch in der Arbeit am Kind, sensibilisiert.
Das Projekt trägt bei zur Abbildung von Vielfalt, Diversität und Heterogenität und reproduziert dadurch auch die divers ausgestalteten Lebenswelten der Kinder.
Vorbehaltlich der Genehmigung des Doppelhaushaltes 2019/2020 stehen die geplanten finanziellen Aufwendungen im Produkt Kindertagesbetreuung zur Verfügung.
Gemäß des Änderungsantrags (DS-Nr.: H-0200/2014) zum Haushalt 2014 ist die Verwaltung beauftragt worden, Maßnahmen zur Erhöhung des Anteils männlicher Pädagogen in Kinderbetreuungseinrichtungen zu verstetigen, ggf. durch Übertragung von Aufgaben auf einen geeigneten freien Träger der Jugendhilfe.
In 2015 wurde nach einem Interessenbekundungsverfahren das Institut für Jungen- und Männerarbeit „mannigfaltig e.V.“ in Kooperation mit der Kinderladen-Initiative e. V. mit der Durchführung des Projekts betraut. "mannigfaltig e.V." qualifizierte sich über die Beteiligung des in Hannover bis 2014 durchgeführten ESF-Projekts „Männer in Elterninitiativen und Kinderläden“.
Seit dem Jahr 2015 erhält das Institut für Jungen- und Männerarbeit "mannigfaltig e. V." jährlich 20.000 Euro für die Durchführung des Projekts mehr Männer in Kitas.
Zu den Handlungsfeldern des Projekts gehören
1. die verantwortliche Organisation, Planung und Durchführung des Arbeitskreises für männliche Fachkräfte in Kinderbetreuungseinrichtungen,
2. die Beratung und Information junger Männer (in ihrer Berufswahlentscheidung),
3. die Etablierung eines Arbeitskreises für (Berufs-)Fachschüler zur Arbeit in Kitas und
4. die Durchführung von Berufsorientierungsveranstaltungen.
Mit der Drucksache DS-Nr.: 0890/2018 wurde die Fortführung des Projekts vorerst bis zum Ende des Jahres 2018 bewilligt.
Die Maßnahmen des Projekts „Mehr Männer in Kitas“ dienen dazu, einen geschlechtergerechten Zugang zu gleichen Teilhabechancen auf dem Arbeitsmarkt zu erreichen. Darüber hinaus wird die kritische Auseinandersetzung mit der eigenen, vorrangig beruflichen Identität gefördert. Männliche Pädagogen im Bereich der Kinderbetreuung in frauendominierten Teams einzusetzen ist insbesondere deshalb auch wichtig, um Kindern geschlechterbezogene Rollenbilder im Alltag zu verdeutlichen und aufzuzeigen. Rollenbilder und geschlechtliche Zuschreibungen werden so in der pädagogischen Arbeit in den Einrichtungen aufgegriffen und mit den Kindern spielerisch thematisiert.
Zusätzlich ist die werbende Wirkung der Maßnahme gut geeignet, dem Fachkräftemangel im (elementar-)pädagogischen Bereich zu begegnen und auf eine geschlechterparitätische Besetzung der pädagogischen Teams in den Kindertagesstätten hinzuwirken.
Genderstudien der Goethe Universität Frankfurt am Main von Prof. Dr. Ferdinand A. von Siemens zufolge , ist es so, dass geschlechtervielfältig gemischte Teams stabiler, krisenfester und insgesamt auch gut geeignet sind, bestehende verhärtete Rollenbilder aufzubrechen.
Eine Berichterstattung zur Studie finden Sie unter: https://aktuelles.uni-frankfurt.de/forschung/sind-maenner-in-teams-mit-frauen-produktiver/ .
Für die Evaluation des Projekts wird vereinbart, dass ein Sachstandsbericht zum Ende des Jahres 2018 und erneut zum Ende des Jahres 2020 vorgelegt und durch die Verwaltung bewertet wird.
Es wird vorgeschlagen, das Projekt wie beantragt fortzusetzen.