Informationsdrucksache Nr. 2076/2004:
Neukonzeption Weihnachtsmarkt

Inhalt der Drucksache:

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Landeshauptstadt HannoverInformationsdrucksache-ZeichenInformationsdrucksache
In den Ausschuss für Arbeitsmarkt Wirtschafts und Liegenschaftsangelegenheiten
An die Damen und Herren des Verwaltungsausschusses
 
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2076/2004
1
 

Neukonzeption Weihnachtsmarkt

Informationsdrucksache

I. Istzustand

Wegen der anhaltenden Kritik am Weihnachtsmarkt der Landeshauptstadt Hannover hat die Verwaltung eine Neukonzeption für dieses Fest erarbeitet.
Hierzu wurde am 27.01.2004 zu einem dezernatsübergreifenden Workshop eingeladen um eine Bestandsaufnahme mit möglichst vielen Eindrücken zu bekommen.

Aufgrund der Diskussion wurde von allen Teilnehmern befürwortet, dass der Weihnachtsmarkt in seiner jetzigen Form nicht mehr fortgesetzt werden sollte und eine Neukonzeption noch in diesem Jahr unumgänglich sei. Nach Meinung aller entspricht der jetzige Charakter des Weihnachtsmarktes eher dem eines Volksfestes als dem eines weihnachtlichen Marktes. Es fehlt an einer ansprechenden Gestaltung und Vermarktungsmöglichkeit als weihnachtlicher Markt und als Tourismusattraktion. Um den Übergang für die Schausteller verträglich zu gestalten, wird eine Veränderung in mehreren Stufen angestrebt.


II. Handlungsbereiche

Nach eingehender Beratung aller Teilnehmer und unter Einbeziehung der Eindrücke und Erfahrungen auf den bekanntesten deutschen Weihnachtsmärkten hat die Verwaltung folgende Handlungsbereiche für eine Neukonzeption erarbeitet:
  • Ein Thema sowie eine Inszenierung des Weihnachtsmarktes sind neue notwendige Bestandteile.
    Als „Arbeitstitel“ wurde der Begriff „Weihnachts-Märchen-Markt-Hannover“ gewählt.
  • Die Fläche soll neu strukturiert und eingegrenzt werden. Der Platz der Weltausstellung soll von Aufbauten frei bleiben um eine kompaktere Fläche und einen Rundlauf durch die Altstadt zu erreichen.
  • Die Standgebühren müssen neu berechnet werden. Hierbei ist eine Differenzierung zwischen Art, Angebot und Lage der einzelnen Verkaufsstände notwendig.
  • Das Angebot auf dem Weihnachtsmarkt muss zugunsten des Kunsthandwerks verändert und die Qualität des Speise- und Getränkeangebots muss teilweise verbessert werden. Die derzeitige Gewichtung des Angebots von Speisen und Getränken liegt bei ca. 70 %
  • Das Erscheinungsbild muss hinsichtlich einer Größenbeschränkung der Buden und einer weihnachtlichen Dekoration (bezogen auf das Thema) verändert werden.
  • Eine verbesserte Lichtinszenierung wird angestrebt.
  • Ein gemeinsames Vorgehen mit den Schaustellerverbänden wird als unverzichtbar angesehen

Ziel der geplanten Attraktivitätssteigerung soll eine Erhöhung des Interesses der Hannoveraner an „Ihrem“ Weihnachtsmarkt, sowie die Möglichkeit einer touristischen Vermarktung sein.


III. Konzeption für 2004
Aus diesen Handlungszielen wurden folgende Veränderungen für den Weihnachtsmarkt der Landeshauptstadt Hannover im Bereich der Altstadt entwickelt:

Ø Ein Thema sowie eine Inszenierung des Weihnachtsmarktes sind neue notwendige Bestandteile.
Als „Arbeitstitel“ empfiehlt sich „Weihnachts-Märchen-Markt-Hannover“. Der Name soll hierbei eine Anregung für eine märchenhafte und familienfreundliche Gestaltung des Gesamtmarktes sein.

Ø Die Fläche wird neu strukturiert und eingegrenzt. Der Platz der Weltausstellung wird weitestgehenst von Aufbauten frei bleiben.
Ein „Rundlauf“ vom Marktplatz über Ballhof und Holzmarkt wird aufgebaut werden. Die Reduzierung der Fläche auf dem Platz der Weltausstellung beinhaltet zugleich die Ausweitung der Fläche in den Bereichen Burgstrasse und Holzmarkt. Der Holzmarkt, die Kramerstrasse und große Teile der Burgstrasse werden dafür in einen historischen Markt „verwandelt“. Dieser wird zu einem großen Anteil für die familien- und kinderfreundliche Umgestaltung des Marktes aufgebaut werden. Mitmach-Aktionen und Führungen werden ebenfalls einen großen Teil in diesem Bereich einnehmen.

Ø Das Erscheinungsbild muss hinsichtlich der Stände zu einer weihnachtlichen Dekoration (bezogen auf das Thema) verändert werden.
Hierzu sind bereits Vorgaben zusammen mit den Schaustellern erarbeitet worden (siehe Anlage). Die Dekorationsvorschriften sollen zusätzlich zu der Lichtinszenierung dazu beitragen, dass es sich hier um eine stimmungsvolle und weihnachtliche Veranstaltung handelt die zum Verweilen und Bummeln für „Alt und Jung“ einlädt.

Ø Eine neue Lichtinszenierung / Lichtgestaltung des Marktes und seiner Gebäude in der Altstadt wird umgesetzt. Die auffälligste Änderung wird eine komplette Beleuchtung der Marktkirche mit Scheinwerfern sein, die eine stimmungsvolle Atmosphäre in der Mitte des Platzes schafft. Darüber hinaus wird das alte Rathaus mit Scheinwerfern angestrahlt um eine indirekte Beleuchtung des Marktes zu erreichen. An die an den Markt angrenzenden Gebäude werden Lichterketten und Lichtmatten horizontal angebracht, um die Inszenierung des Marktes zu vervollständigen. Erreicht werden soll damit eine Gestaltung zum Wohlfühlen ohne direkte Lichteinflüsse auf dem Marktplatz selbst.

Ø Angebotsveränderung zugunsten des Kunsthandwerks von 70:30 auf 60:40 in 2004 und in weiteren Stufen zu einem Verhältnis von 50 : 50. Einer der wichtigsten Bestandteile des Konzepts, ist die Reduzierung der Angebote im Bereich Imbiss- und Getränke. Eine große Akzeptanz in der Bevölkerung und den Besuchern kann nur erreicht werden, wenn das Image des Marktes hin zu einem ausgewogenem, weihnachtlichen Angebot entwickelt wird. Auch eine touristische Werbung ist nur mit der Veränderung zu einem „echten Markt“ möglich, um Besucher neugierig zu machen und zu einer Stippvisite einzuladen.

Ø Einbindung der Schausteller-Verbände in die Umsetzung für den Weihnachtsmarkt.

Ø Familienfreundliche Gestaltung des Marktes (Kinderaktionen, lebendiger Weihnachtsmann, Kinderriesenrad, Märchenerzähle etc.) Die Veränderung zu einem familienfreundlichen Markt wird in allen Bereichen des Marktes realisiert. Es wird an vielen verschieden Standorten eine Angebotserweiterung des Programms geben wie z. B.:
· mit einer festen Zeit für eine Märchenstunde (Historisches Museum)

· einem Weihnachtsmann der auf dem Markt kleine Geschenke an Kinder verteilt

· einer „Schnitzeljagd“ über den Weihnachtsmarkt usw.

Ø Programmerweiterung über eine zentrale Bühne auf dem Platz vor dem Portal der Marktkirche. Eine tägliche Bespielung mit Chören, Märchenaufführungen, und Musikdarbietungen in Abstimmung mit der Kirchengemeinde sind Bestandteile der Darbietungen. Diese sind bisher eher versteckt im Eingangsportal der Marktkirche aufgeführt worden und vom Publikum nur sehr schlecht einsehbar gewesen.

Ø Auswahl der Imbiss- und Getränkestände auf eine verbesserte Qualität. Das Auswahlkriterium „Attraktivität“ wird in erster Linie für die Auswahl der Stände angewandt werden, um Merkmale wie Qualität und Gestaltung auf alle Bereiche auszuweiten.

Ø Schaffung von Eingangsbereichen mit Toren etc.. Im Bereich des Platzes der Weltausstellung wird eine Eingangssituation mit einem großen, von weitem sichtbaren und beleuchteten Tor geschaffen. Dem Besucher soll damit der Eindruck vermittelt werden, in eine andere Welt einzutreten und um eine Abgrenzung zu anderen Veranstaltungen und Weihnachtsmärkten zu schaffen.

Ø Erarbeitung eines neuen Werbekonzeptes. Die HMG wird in Zusammenarbeit mit der Verwaltung eine neue Werbelinie erstellen, mit der der Weihnachtsmarkt als unverwechselbares Highlight der Stadt Hannover verbunden wird.

Ø Neue Gebührenstruktur (Unterschiede zwischen Food- und Nonfood-Geschäften). Im Rahmen der neuen Marktsatzung / Marktgebührensatzung ist dies bereits eingearbeitet worden.

Ø Kundenbefragung im Jahr 2004 für das Jahr 2005. Um den Wünschen der Besucher, bzw. der Nicht-Besucher gerecht zu werden, wird während der Zeit des Marktes auf dem Markt und in der City eine Befragung durchgeführt, um auch die Besucher nach ihren Wünschen zu befragen, die den Markt bisher nicht besucht haben.

Berücksichtigung von Gender-Aspekten

Sind nicht betroffen.

Kostentabelle

Es entstehen keine finanziellen Auswirkungen.

23.4 Flohr
Hannover / 07.10.2004