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Das Freizeitheim Stöcken (FZH) ist eine dezentrale Einrichtung des Bereiches Stadtteilkulturarbeit - Fachbereich Bildung und Qualifizierung - der Landeshauptstadt Hannover. Das Gebäude befindet sich in der Eichsfelder Str. 101 und liegt an zentraler Stelle direkt gegenüber dem Stöckener Markt.
Der große Saal auf der Ostseite des Freizeitheims wurde im Mai 2010 aufgrund erheblicher baulicher Mängel für jegliche Nutzung gesperrt. Auf Basis der vorgehend beschriebenen Situation wurde der Bereich Freizeitheim und Stöckener Markt für das Städtebauförderprogramm „Aktive Stadt- und Ortsteilzentren“ beim Land Niedersachsen angemeldet.
Mit der Mitteilung des Landes Niedersachsen vom 27.06.2013 über den Erlass zur Festsetzung der Fördersummen in den Städtebauförderprogrammen wurden 3,4 Millionen Euro (Bundes- und Landesmittel) für den Bereich Stöcken bewilligt. Zusammen mit dem städtischen Eigenanteil (1/3) stehen dann insgesamt 5,1 Millionen Euro für die Planungen zur Entwicklung der Stadtteilmitte mit Freizeitheim und Stöckener Markt aus dem Programm "Aktive Stadt- und Ortsteilzentren" zur Verfügung.
Die Bereitstellung der Fördermittel ermöglicht es, im Rahmen eines Neubaus, die drei bislang dezentral gelegenen Einrichtungen Freizeitheim, Stadtteilladen und Leckerhaus an zentraler Stelle im Stadtteil zu konzentrieren. Dieses starke sozial-kulturelle "Stadtteilzentrum Stöcken" (Arbeitstitel) soll den lebendigen Nutzungsmix aus Einkaufen und Dienstleistungen am Stöckener Markt bereichern und seine zentrale Funktion im Ortsteil stärken.
In einer PPG auf Fachbereichsebene am 17.05.2013 wurde dem Vorschlag, das FZH abzubrechen und den Neubau eines Stadtteilzentrums vorzunehmen aus wirtschaftlichen Gründen zugestimmt.
Zur Lösung der Planungsaufgaben in der Stadtteilmitte (Stadtteilzentrum) soll ein Realisierungswettbewerb für Architektinnen und Architekten nach der "Richtlinie für Planungswettbewerbe (RPW 2013)" ausgelobt werden.
Das Verfahren beginnt voraussichtlich im Herbst mit einer europaweiten Bekanntmachung des Wettbewerbs, d.h. mit einer Bewerbungsphase für interessierte Büros oder Bürogemeinschaften. Angesprochen werden Architekteninnen und Architekten mit Erfahrung im Bereich öffentliches Bauen und Passivbauweise/ Energie und Technik, in Kooperation mit Freiraumplanerinnen und Freiraumplanern für den Bereich Markt.
Besonderheit beim Verfahren ist, dass Elemente der Bürgerbeteiligung bereits in den Planungswettbewerb einfließen. Schon in der Vorbereitungsphase wurde auf der Veranstaltung "Information - Beteiligung: Stadtteilzentrum und Stöckener Markt" am 10.07.2013 ausführlich über den Sachstand berichtet und Anregungen aus der Bevölkerung wurden aufgenommen. Diese werden den bearbeitenden Architektenteams mit den Auslobungsunterlagen zur Verfügung gestellt.
Darüber hinaus werden Bürgervertreterinnen und Bürgervertreter im Rahmen der Vorprüfung sowie am Preisgericht beteiligt. Vor der abschließenden Sitzung des Preisgerichtes werden die eingereichten Entwürfe in einem öffentlichen "Stadtteildialog" präsentiert und diskutiert. Der Diskussion werden die Preisrichterinnen und Preisrichter beiwohnen, um die Anregungen und Kommentierungen aus der Veranstaltung in ihr Urteil einfließen lassen zu können.
Parallel zur Planung und zum Bau des Stadtteilzentrums ist beabsichtigt, in 2014 in die Beteiligungsphase zur Umgestaltung des Stöckener Marktplatzes einzusteigen. Die Wettbewerbsergebnisse sollen erste Ansätze und Ideen für eine bessere Strukturierung der Platz- und Straßenflächen bieten. Die Planung selbst soll durch intensive Beteiligung von Anliegerinnen und Anliegern, Geschäftsleuten, Vertreterinnen und Vertretern des Wochenmarktes / Marktwesens und der Bürgerinnen und Bürger begleitet werden.
Die Realisierung der Maßnahmen soll bis Mitte 2017 abgeschlossen werden.
Das komplexe Vorhaben der städtebaulichen Sanierung Stöckens im Rahmen des Programms „Aktive Stadt- und Ortsteilzentren“ wird differenzierte Auswirkungen auf die unterschiedlichen Lebenssituationen und Interessen von Frauen und Männern, Mädchen und Jungen, alten und jungen Menschen haben. Die Beachtung von Gender-Aspekten ist neben den Belangen von alten Menschen, Menschen mit Behinderungen sowie Müttern und Vätern ein zentraler Bestandteil bei allen Entscheidungen und Prozessen im Rahmen der Sanierung Stöckens.
Der Stadtteil Stöcken ist „inklusiver Stadtteil“, die Belange behinderter und anderer benachteiligter Menschen werden bei allen baulichen, aber auch allen sonstigen im Rahmen der Sanierung durchzuführenden Maßnahmen berücksichtigt.