Der Ratsbeschluss vom 26.2.2004 zur in der Drucksache 2669/2003 „Haushaltskonsolidierungskonzept 2005 bis 2007 (HK V)" unter Punkt vier in der Anlage 1 „Ergebnisse der Aufgabenkritik der LHH - Konkretisierung der Einsparvorschläge" unter der laufenden Nummer 91 im Bogen 204 „Stadtteilbibliotheken" unter d.) enthaltenen Maßnahme „Zusammenlegung von Bibliotheksstandorten in Linden" wird aufgehoben. Die Verwaltung wird angewiesen, die Umsetzung dieser Maßnahme umgehend zu stoppen.

Die Bürgerinnen und Bürger in den betroffenen Stadtteilen Linden-Nord, Limmer und Ahlem sind mit der geplanten Zusammenlegung der beiden Stadtteilbibliotheken und der damit verbundenen Schließung der Bibliothek im Freizeitheim Linden mehrheitlich nicht einverstanden. Mit mehr als 6.000 Unterschriften sowie vielfältigen Protestaktionen haben sie ihren Unmut darüber zum Ausdruck gebracht. Eine Missachtung dieses Bürgerwillens würde die Politikverdrossenheit weiter verstärken.

Insbesondere für die zahlreichen Kinder und mobilitätseingeschränkte Menschen in den genannten Stadtteilen würde der Zugang zur Bibliothek durch weite Anfahrtswege erschwert. Mit der Schließung der Bibliothek in Linden-Nord würde der Bildungsarmut Vorschub geleistet, denn gerade Kinder von Arbeitslosen und Geringverdienern können sich die zusätzlichen Kosten für Fahrkarten oft nicht leisten. Das gilt umso mehr für die Eltern von jungen Kindern, die noch nicht selbstständig die Bibliothek besuchen können. Ein längerer Weg zum Buch vergrößert außerdem die Zugangsschwelle zur Nutzung dieses Bildungsangebotes. Angesichts der für Deutschland schlecht ausgefallenen PISA-Studien zur Bildung von Schülerinnen und Schülern wäre die Schließung der Stadtteilbibliothek im Freizeitheim Linden das falsche Signal.

Michael Höntsch
Frationsvorsitzender