Antrag Nr. 1636/2018:
Antrag der Fraktion Die Hannoveraner zur finanziellen Deckelung der Kosten für die Bewerbung zur Kulturhauptstadt Europas

Informationen:

verwandte Drucksachen:

1636/2018 (Originalvorlage)

Beratungsverlauf:

Antragsteller(in):

Fraktion Die Hannoveraner

Inhalt der Drucksache:

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Antrag der Fraktion Die Hannoveraner zur finanziellen Deckelung der Kosten für die Bewerbung zur Kulturhauptstadt Europas

Antrag


Der Rat möge beschließen:

Die Stadt Hannover hat sich mit großer Mehrheit der Ratsmitglieder für die Bewerbung um den Titel einer Kulturhauptstadt Europas ausgesprochen.

Diese Bewerbung wird aller Voraussicht nach die Bereitstellung einer zweistelligen Millionensumme erfordern.

Um für alle Beteiligten von vornherein Klarheit, Sicherheit und Erleichterung bezüglich der Bewerbung zu schaffen, wird ein finanzieller Rahmen erstellt werden.

Es wird eine finanzielle Obergrenze für diese Bewerbung erstellt: Der finanzielle Aufwand soll 40 Millionen Euro nicht übersteigen.

Damit werden Spekulationen, dass sogar 70 Millionen Euro für diese Bewerbung eingesetzt werden, in Zukunft indiskutabel.

Begründung:


Die Stadt Hannover hat prinzipiell gleich große Chancen wie alle anderen Bewerberstädte um den Kulturhauptstadt-Titel. Aber, die Chancen sind angesichts bei bis zu 12 Bewerberstädten nicht größer als 10 %. Das Risiko des Scheiterns ist also nicht gering. Deshalb erscheint es angemessen, in das Unternehmen Kulturhauptstadt nicht beliebig viel Geld zu investieren.

Die Stadt Hannover hat in vielen Bereichen einen riesigen Nachholbedarf in Sachen Infrastruktur (Schulen, Straßen, Brücken, Bäder, usw.). Deshalb ist es notwendig, eine vernünftige Balance zwischen all den anderen Aufgaben und der Kulturhauptstadt-Bewerbung einzuhalten.

Zu bedenken ist weiterhin, dass Hannover bezüglich der Bewerbung in Konkurrenz zur unmittelbaren Nachbarstadt Hildesheim steht. Hildesheim erhofft sich genau wie Hannover Förderung seitens des Landes Niedersachsen und auch womöglich durch die gleichen Sponsoren. Demzufolge dürften die Fördergelder bestimmt nicht in beliebiger Höhe fließen, denn zwei Bewerberstädte werden teurer sein als eine.

Auch eine Deckelung der voraussichtlichen Kosten auf 40 Millionen Euro ergibt einen gewaltigen Betrag, der von den Einwohnern der Stadt erst einmal akzeptiert werden muss. Die von mancher Seite ins Spiel gebrachten 70 Millionen Euro liegen mit Sicherheit jenseits der Akzeptanz der Mehrheit der Stadtbevölkerung.

Trotz der Absicht den Kulturbereich auch über das Jahr 2025 nachhaltig zu stärken, muss folge Maxime gelten:
Wer die Bürger der Stadt Hannover hinter sich haben will bei der Bewerbung, muss auf deren Befindlichkeit und auf die unterschiedlichen Bedürfnisse Rücksicht nehmen.


Gerhard Wruck
Fraktionsvorsitzender