Antrag Nr. 1513/2004:
Dringlichkeitsantrag der SPD-Fraktion und Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN zu einer Resolution zu den Kürzungen der Kita-Sprachförderung

Informationen:

verwandte Drucksachen:

1513/2004 (Originalvorlage)

Beratungsverlauf:

  • 24.06.2004: Verwaltungsausschuss: Die für die Dringlichkeit erforderliche 2/3 Mehrheit wurde mit 5 Stimmen dafür und 4 Stimmen dagegen nicht erreicht
  • 01.07.2004: Verwaltungsausschuss: 7 Stimmen dafür, 4 Stimmen dagegen, 0 Enthaltungen
  • 01.07.2004: Ratsversammlung: Die Dringlichkeit wurde mit 34 Stimmen dafür, 25 Stimmen dagegen, 0 Enthaltungen nicht erreicht (mindestens 44 Ja Stimmen erforderlich).
  • 09.09.2004: Ratsversammlung: Der Dringlichkeitsantrag wurde mit 2/3 Mehrheit (mehr als 44 Ja Stimmen) auf die TO genommen und ist somit ins Verfahren eingebracht.
  • 07.10.2004: Ratsversammlung: 35 Stimmen dafür, 25 Stimmen dagegen, 0 Enthaltungen

Antragsteller(in):

SPD-Fraktion und Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

Inhalt der Drucksache:

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Dringlichkeitsantrag der SPD-Fraktion und Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN zu einer Resolution zu den Kürzungen der Kita-Sprachförderung

Antrag,

Zu beschließen:

Der Rat der Stadt Hannover appelliert nachdrücklich an die Landesregierung, die


angekündigten Kürzungen in Höhe von 1,9 Millionen Euro für die Sprachförderung in
Kindertagesstätten zurückzunehmen.
Auch für das Schuljahr 2004 / 2005 sollen Landesmittel in der bisherigen Höhe von 7,9
Millionen Euro dort eingesetzt werden, wo mindestens 40 Prozent der 3-6 jährigen Kinder
große Sprachprobleme haben.
Die Landesregierung wird zudem aufgefordert, von den Überlegungen Abstand zu nehmen,
die Mittel zur Sprachförderung künftig über das Niedersächsische Verteilungsgesetz zu
vergeben.

Begründung

2003 begründete die Niedersächsische Landesregierung das von ihr eingesetzte Programm zur Sprachförderung in Kindertagesstätten mit der Wichtigkeit der frühen Förderung. Nach noch nicht einmal einem Jahr Laufzeit scheint diese Begründung schon keine Geltung mehr zu haben. Nicht nur die finanziellen Kürzungen ziehen landesweit eine massive Einschränkung des Angebotes nach sich, sondern auch die Veränderung der Förderbedingungen (50% Quote) bedeuten für viele Kindertagesstätten das Ende der Sprachförderung.
Die Erkenntnis, dass eine frühe Förderung notwendig ist, um Sprachdefiziten und -Problemen effektiv entgegenzuwirken, hat nach wie vor Bestand. Wie wichtig der Erwerb der Sprache für die weiteren Bildungschancen eines Kindes sind, hat nicht zuletzt die PISA-Studie ausgewiesen und angemahnt. Die Kürzungen in diesem Bereich sind deshalb nicht hinzunehmen und umgehend zurückzunehmen.
Mit einer Aufnahme der Sprachfördermittel in die Finanzierung über das Niedersächsische Finanzverteilungsgesetz ist eine zielgenaue Zuteilung auf die Kindertagesstätten, die zusätzlichen Förderbedarf haben, nicht mehr zu gewährleisten.

Klaus Huneke Lothar Schliekau
Fraktionsvorsitzender Fraktionsvorsitzender