Anfrage Nr. 15-2586/2019:
Fahrradverkehr in der Calenberger Straße

Inhalt der Drucksache:

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Fahrradverkehr in der Calenberger Straße

Auf Antrag der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen und Beschluss des Bezirksrates Mitte wurde in der Calenberger Straße am 17.1.2019 eine einmalige Verkehrszählung im Zeitraum zwischen 6:00 und 19:00 Uhr durchgeführt. Es wurden für den Zeitraum 2.138 (Calenberger Straße Ost) bzw. 1.999 (Calenberger Straße West) Fahrradfahrende gezählt, das entsprach 44% bzw. 50% des querschnittbezogenen Radverkehrsanteils.
Da es sich um einen winterlichen und regnerischen Tag handelte, kann er – auch vor dem Hintergrund der klimatischen Entwicklung – nicht als repräsentativ angesehen werden. Daher hat die Verwaltung auf Antrag der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen und Beschluss des Bezirksrates Mitte die Daten der Radverkehrszählstellen zur Verfügung gestellt (Drs. 15-1355/2019 F1).
Die Analyse der Daten zeigt, dass das Fahrradaufkommen im Jahresmittel über alle Zählstationen um den Faktor 1,16 höher liegt. Mit zwei Ausnahmen war das Monatsmittel im Jahr 2018 an allen Stationen von April bis November höher als am 17.01.2019, wie die nachfolgende Tabelle ausweist.

Tabelle 1: Vergleichende Darstellung der Fahrradzählstationen Fahrradverkehr im Monatsmittel 2018 im Vergleich zum 17.1.2019 (Fett Monatsmittel oberhalb des Aufkommens am 17.1.2019)




Tabelle siehe Anlage


Geht man davon aus, dass sich das Aufkommen in der Calenberger Straße ähnlich verhält, ist der Fahrradverkehr über das Jahr gerechnet im westlichen Teil der vorherrschende Verkehr, im östlichen Teil liegt er bislang nur knapp darunter. Durch Verbesserung der Rahmenbedingungen könnte das zweifelsfrei erreicht werden. Gleichzeitig wäre es für die Anwohner*innen sinnvoll, den KFZ-Durchgangsverkehr weiter zu reduzieren.
Ein Antrag der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen zur Einrichtung einer Fahrradstraße wurde nach Diskussion im Bezirksrat Mitte nicht beschlossen. Als Grund der Ablehnung wurde auch die Buslinie in der Calenberger Straße angeführt.

Wir fragen die Verwaltung vor diesem Hintergrund:
1. Was plant die Verwaltung, um den Fahrradverkehr in der Calenberger Straße als wichtige Verbindungsstrecke zwischen Linden und Mitte weiter zu befördern.
2. Ist für die Einrichtung einer Fahrradstraße (VwV-StVO: „Fahrradstraßen kommen dann in Betracht, wenn der Radverkehr die vorherrschende Verkehrsart ist oder dies alsbald zu erwarten ist.“) in Anbetracht der Sachlage überhaupt ein politischer Beschluss notwendig oder kann das im Geschäft der laufenden Verwaltung durchgeführt werden?
3. Gibt es eine Regelung, die die Einrichtung einer Fahrradstraße untersagt, wenn die Straße auch durch den ÖPNV genutzt wird?