Antrag Nr. 15-2093/2004:
Gemeinsamer Änderungsantrag von SPD und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN zur Drucksache Nr. 2059/2004 / Neugestaltung des Küchengartenplatzes

Inhalt der Drucksache:

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Gemeinsamer Änderungsantrag von SPD und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN zur Drucksache Nr. 2059/2004 / Neugestaltung des Küchengartenplatzes

Antrag,

Der Bezirksrat möge die o.g. Drucksache mit folgenden Änderungen beschließen:
1. Der Radüberweg von der Limmerstraße über die Fössestraße zum Küchengarten wird gemäß beigefügter Anlage so verlegt, dass die derzeitige scharfe S-Kurve unterhalb der Küchengartenbrücke vermieden wird. Dadurch wird zugleich der Fußgängerüberweg über die Fössestraße verbreitert.
2. In der Fössestraße wird in Fahrtrichtung stadteinwärts im Bereich des Fußgänger- und Radüberweges nicht nur die Linksabbiegespur, sondern auch die Rechtsabbiegespur verkürzt, so dass auch am rechten Rand der Fössestraße die Aufstellfläche vergrößert wird (vgl. ebenfalls die Anlage). Später wird im Zuge des Umbaus der Blumenauerstraße der freie Rechtsabbieger aufgehoben.
3. Über die Blumenauerstraße wird – möglichst unterhalb der Fußgängerbrücke - ein ebenerdiger Fußgängerüberweg eingerichtet, um eine Verbindung zwischen den Bushaltestellen zu schaffen.
4. Die Stephanusstraße wird nach dem geplanten Umbau im Bereich des Küchengartens zu einer Einbahnstraße in Richtung Blumenauerstraße.
5. Es wird im Bereich des Küchengartens ein Pissoir errichtet oder es wird dafür gesorgt, dass Toiletten im Pavillon öffentlich zugänglich sind.
6. An der Brücke oder an der Rampe zur Brücke wird ein Klettergerüst oder Kletterseile für Jugendliche angebracht.
7. Die Brücke wird mit Wein oder anderen geeigneten Kletterpflanzen bepflanzt.
8. Auf die geplante Mauerskulptur am Rand zum ehemaligen Tankstellengelände wird verzichtet, um die Möglichkeit offenzuhalten, den Platz zum Grünzug entlang der Fössestraße zu öffnen.
9. Es wird die Möglichkeit geprüft, auf dem ehemaligen Tankstellengelände eine alte Eisenbahn als Klettergerät für Kinder aufzustellen.

Begründung

Im Rahmen der Bürgerbeteiligung zur Umgestaltung des Küchengartens wurden eine Reihe von Problemen mit hoher Priorität versehen, die im vorgelegten Umgestaltungsentwurf noch nicht ausreichend gelöst sind:
1. Verkehrsführung Stephanusstraße,
2. Torsituation Limmerstraße
3. fehlende öffentliche Toilette/Pissoir
4. verstreute Haltestellen von Bus und Bahn
5. Verbindung Platz mit Grünzug
6. fehlende Angebote für Jugendliche
7. Rampe zur Fußgängerbrücke
(vgl. Bürgerbüro Stadtentwicklung, Dokumentation zur Bürgerbeteiligung Küchengartenplatz, S. 16)

Darüber hinaus wurden in der Bürgerbeteiligung einige Vorschläge gemacht, die im vorgelegten Entwurf nicht aufgegriffen wurden:
1. an der Fußgängerbrücke eine „Spanische Treppe“ und ein Bühnenpodest errichten,
2. an der Fußgängerbrücke ein Klettergerüst anbringen,
3. die Fußgängerbrücke mit Wein bepflanzen,
4. im Grünzug zur Erinnerung an den ehemaligen Bahnhof eine alte Eisenbahn für Kinder aufstellen.

Durch die Änderungen zur Drucksache2059/2004 sollen die benannten Probleme besser gelöst und einige der Vorschläge aus der Bürgerbeteiligung aufgegriffen werden.

Zu 1.:
Derzeit vollzieht die Fahrradspur von der Limmerstraße zum Küchengarten unter der Fußgängerbrücke eine scharfe S-Kurve. Diese Verkehrsführung ist sehr gefährlich, weil durch die Brücke die Sichtverbindung zwischen den sich begegnenden RadfahrerInnen sowie zwischen den RadfahrerInnen Richtung Limmerstraße und den Bahnen und Bussen extrem behindert ist. Bei einer veränderten Verkehrsführung würden auch weniger RadfahrerInnen durch den Engpaß zwischen Brücke und Häuserkante fahren, wo sie die FußgängerInnen behindern und gefährden.
Eine Verlegung der Ampelanlage an dem Fußgänger- und Radüberweg wäre entbehrlich, wenn die Ampelschaltung im Kreuzungsbereich insgesamt so verändert würde, dass Autos nur in den Abschnitt zwischen Kreuzungsmitte und Überweg hineingelassen werden, wenn auch die Überquerung des Überweges für sie frei ist.

Zu 2.:
Eine Aufhebung des freien Rechtsabbiegers in die Blumenauerstraße wurde in der Bürgerbeteiligung ausdrücklich gewünscht. Dadurch würde nicht nur die Gefährdung der geradeaus fahrenden RadfahrerInnen verringert, sondern auch Platz für einen breiteren Radweg geschaffen, auf dem der Platz - auch im Gegenrichtungsverkehr - umfahren werden könnte.
Im Vorgriff auf die im Zuge der Umgestaltung der Blumenauerstraße vorzunehmende Aufhebung des freien Rechtsabbiegers könnte schon jetzt die viel zu enge Aufstellfläche am Fußgänger- und Radüberweg vergrößert werden.

Zu 3.:
Ein ebenerdiger Fußgängerüberweg über die Blumenauerstraße wurde bei der Bürgerbeteiligung ausdrücklich gewünscht.
Es hat sich leider als schwer realisierbar herausgestellt, die Bushaltestelle, die sich jetzt am Fuß des Ihmezentrums befindet, auf den Küchengartenplatz zu verlegen und so dort die Haltestellen zu bündeln. Durch einen ebenerdigen Fußgängerüberweg würde zumindest eine einfachere Verbindung zwischen beiden Haltestellen geschaffen.

Zu 4.:
Es wurde bei der Bürgerbeteiligung ausdrücklich gewünscht, die Stephanusstraße im Bereich des Küchengartenplatzes ganz abzuhängen oder zumindest den Verkehr, der über den Küchengartenplatz in die Stephanusstraße fließt, möglichst stark zu reduzieren. Nach dem geplanten Umbau der Stephanusstraße im Bereich des Küchengartens soll deshalb die Stephanusstraße zu einer Einbahnstraße in Richtung Blumenauerstraße werden, so dass sie nur noch für den Anliegerverkehr genutzt wird.

Zu 5.:
Bei der Bürgerbeteiligung wurde die Geruchsbelästigung durch Urin als großes Problem für die Aufenthaltsqualität des Platzes beschrieben. Es muss deshalb nach Möglichkeiten für die Errichtung eines Pissoirs oder für die öffentliche Zugänglichkeit von Toiletten im Bereich des Platzes gesucht werden.

Zu 6. und 7.:
Auch die optische Dominanz und die Hässlichkeit der Fußgängerbrücke wurde als großes Problem für die Aufenthaltsqualität des Küchengartenplatzes beschrieben, und es wurden verschiedene Vorschläge gemacht, die Brücke gestalterisch interessanter in den Platz einzubeziehen.
Auch wenn eine Ergänzung durch eine „Spanische Treppe“ aus Kostengründen nicht realisierbar erscheint, sollen andere Vorschläge aufgegriffen werden. Durch ein Klettergerüst oder Kletterseile kann zugleich ein gewünschtes Angebot für Jugendliche geschaffen werden. (Hierfür muss selbstverständlich im Bereich des Klettergerüstes ein anderer, weicher Bodenbelag vorgesehen werden.) Eine Bepflanzung mit Kletterpflanzen würde zu der von Bäumen geprägten Gestaltung des Platzes passen.

Zu 8.:
Durch den Abriss der Essotankstelle besteht jetzt die Möglichkeit, nach Erwerb des Teilgrundstückes, den Küchengartenplatz mit einem durchgehenden Grünzug entlang der Fössestraße zu verbinden und so diesen Bereich in seiner Aufenthaltsqualtität weiter aufzuwerten. Da nicht zu erwarten ist, dass der Grundstücksankauf und eine entsprechende Überplanung zeitgleich mit dem Umbau des Küchengartenplatzes einhergehen werden, sollte bei der jetzt anstehenden Umgestaltung darauf geachtet werden, dass nicht durch bauliche Veränderungen eine Einbeziehung des Grundstücks aus Kostengründen durch Rückbau der Bauten unmöglich wird.
Die durch den Verzicht auf die Mauerskulptur eingesparten Mittel können für die Errichtung des Klettergerüstes und der Bepflanzung der Brücke verwendet werden.

Zu 9.:
In der Bürgerbeteiligung wurden auch zusätzliche Angebote für Kinder gewünscht, insbesondere die Aufstellung einer alten Eisenbahn, die an den früheren Bahnhof am Küchengarten erinnern würde. Das ehemalige Tankstellengelände bietet sich hierfür geradezu an. Auch wenn dieser Wunsch nicht sofort im Rahmen der Umgestaltung des Küchengartenplatzes realisiert werden kann, soll er als „Merkposten“ für die anstehende Neugestaltung des ehemaligen Tankstellengeländes festgehalten werden.