Antrag Nr. 15-1970/2017:
Resolution: Ein Fössebad ohne Freibad ist ein schlechter Scherz

Inhalt der Drucksache:

Bitte beachten Sie, dass der folgende Text eventuell medienbedingte Formatabweichungen aufweisen kann. Eine formatgetreue Abbildung des Inhalts finden Sie in der Anlage "Druckversion.pdf".

Resolution: Ein Fössebad ohne Freibad ist ein schlechter Scherz

Antrag,

Der Stadtbezirksrat möge folgende Resolution beschließen:

Das Fössebad ist schon sehr lange ein Fall der hannoverschen Politik und konnte bis heute nur aufgrund von sehr viel ehrenamtlichen Engagement der Bevölkerung in Betrieb gehalten werden.

Die Stadt Hannover hat die Versuche, das Fössebad in der Zwischenzeit zu sanieren, über Jahrzehnte verstreichen lassen. Damit hat sie aktiv für den heutigen Zustand des Fössebad gesorgt.

Aktuell werden schlussendlich die Pläne für einen Neubau des Fössebad diskutiert. Dabei handelt es sich um einen erfreulichen Schritt, der schon viel zu lange überfällig gewesen ist. Dass dies als ein Geschenk für den Stadtteil angesehen wird ist allerdings angesichts der jahrzehntelangen Verschleppung einer Sanierung eine Frechheit.

Wir weisen ganz klar die Pläne für den Neubau des Fössebades als Geschenk für den Stadtbezirk Linden-Limmer zurück. Sie bergen deutliche Risiken, mit einem unattraktiven Bad das Schwimmen in der näheren Umgebung komplett aus dem Aktionsplan junger Familien zu streichen. Die Folgen wären dramatisch, schon jetzt zeichnet sich ein Trend ab, wonach immer weniger junge Menschen schwimmen können.

Dass die Landeshauptstadt Hannover nun noch nicht mal plant, das Freibad neu zu bauen, zeigt für uns deutlich, dass in den Planungen für das neue Fössebad die Bedürfnisse der Menschen nicht an erster Stelle stehen. Denn um letztendlich Schwimmen zu lernen, muss auch das Verlangen dazu da sein. Dieses wird bei vielen jungen Menschen insbesondere dadurch ausgelöst, dass sie mit ihren Familien in Freibädern gehen und somit die Abkühlung, die diese Bäder bieten, genießen können. Gerade Kinder, Jugendliche und Familien sind es, welche Freibäder benutzen. Werden weiterhin Freibäder geschlossen, wird das selbstständige Engagement Schwimmen zu lernen noch geringer werden.

Wir empfinden die Idee, das Fössebad ohne ein Freibad neu zu bauen, als einen schlechten Scherz, ebenso wie viele der Argumente, welche die Landeshauptstadt Hannover hervorgebracht hat, um ein Freibad auszuklammern. Ein beliebtes Argument war das Verweisen auf das Volksbad Limmer, welches immerhin auch an den Grenzen des Stadtbezirks liegt. Doch die Leine hat uns wieder gezeigt, dass dieses eben nicht immer zuverlässig im Sommer offen haben kann - insbesondere nicht, wenn die Veränderung des Klimas weiter fortschreitet. Es wird umso häufiger sehr heiße Tage, in welchen ein Besuch in einem Freibad mehr als notwendig sein wird, als auch Unwetter geben, welche Überschwemmungen auslösen und durch welche das Volksbad Limmer schlussendlich immer bedroht sein wird, im Sommer ggf. auch schließen zu müssen.

Letztendlich werden wir erleben, dass das Freibad im Fössebad zumindest realisierbar bleibt. Ein weiterer Punkt wird sein, dass es keine Wohnbebauung geben darf auf der Fläche des jetzigen Fössebades. Die Überlegungen, das Béi Chéz Heinz zu erhalten und zusätzlich einen Kindergarten zu eröffnen, begrüßen wir sehr.

Wir wissen, dass im Stadtbezirk akuter Wohnungsmangel herrscht. Dennoch darf es nach Abwägung beider Nutzungsmöglichkeiten auf dem Gelände des Fössebades keine Wohnbebauung geben, die der Möglichkeit, ein Freibad zu bauen, entgegensteht. Sollte eine Zusage, dieses zu einem späteren Zeitpunkt dem Hallenbad hinzuzufügen, durch eine Bebauung unmöglich werden (beispielsweise aus Lärmschutzgründen), wird sich der Stadtbezirksrat Linden-Limmer eine Klage gegen eine solche Bebauung vorbehalten.

Begründung

Erfolgt mündlich.