Drucksache Nr. 15-1219/2020 F1:
Antwort der Verwaltung auf die
Anfrage Toilette am Südufer des Maschsee
Sitzung des Stadtbezirksrates Südstadt-Bult am 17.06.2020
TOP 6.2.1.

Inhalt der Drucksache:

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Landeshauptstadt HannoverDrucksachen-Zeichen
An den Stadtbezirksrat Südstadt-Bult (zur Kenntnis)
 
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15-1219/2020 F1
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Antwort der Verwaltung auf die
Anfrage Toilette am Südufer des Maschsee
Sitzung des Stadtbezirksrates Südstadt-Bult am 17.06.2020
TOP 6.2.1.

Anfrage der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

In der Sitzung des Bezirksrates Südstadt-Bult im Mai 2020 hat ein Bürger in der Bürger*innenfragestunde davon berichtet, dass er einen Verkaufsstand am Südufer betreibt und viele Leute ihn nach der Möglichkeit eines Toilettenbesuchs in der Nähe fragen. Er hat auch schon eine Unterschriftenliste für die Schaffung einer solchen Möglichkeit vorliegen. Nach unsere Kenntnis hat das Restaurant „Die Insel” eine Toilette” die aber nicht barrierfrei ist und auch nicht für Nicht-Gäste zur Verfügung steht. Eine weitere Toilette befindet sich im Strandbad, das aber nur nach Bezahlen eines Eintritts zur Verfügung steht.

Wir fragen daher die Verwaltung:
1. Welche Möglichkeiten sieht die Verwaltung, im Bereich des südlichen Gartenbaudenkmals Maschsee, eine öffentliche Toilette zu errichtenn oder zugänglich zu machen, die zudem barrierefrei ist?

2. Welche Möglichkeiten sieht die Verwaltung in unmittelbarer Nähe des südlichen Maschsees eine öffentliche barrierefreie Toilette zur errichten, z. B. in der Nähe des Vierthaler Teichs?

3. Wenn die Verwaltung Möglichkeiten sieht, welche Kosten würden durch die Errichtung und Betrieb entstehen und wann wäre es umsetzbar?

Antwort:


Die Verwaltung hält eine öffentliche Toilette am Südufer und den dort angrenzenden Bereichen des Maschsees aus den folgenden Gründen für nicht sinnvoll:

1. Die Errichtung einer öffentlichen Toilettenanlage verursacht erfahrungsgemäß Kosten in Höhe von mehr als 180.000 Euro exklusive Anschlusskosten in Höhe von rund 25.000 Euro an einem innerstädtischen Standort, die vom allgemeinen städtischen Haushalt getragen werden müssten.
2. Durch die Errichtung einer weiteren Toilette im Stadtgebiet stiege der jährliche Zuschussbedarf des Dienstleisters, welcher die öffentlichen Toiletten für die SEH betreibt, um 15.300 €. Auch diese Kosten wären vom allgemeinen Haushalt zu finanzieren.

3. Ein arbeitstechnischer Aufwand eines Anschlusses an die Schmutzwasserkanalisation erfordert die wegnahe Kanalrohr-Neuverlegung auf einer Länge von mindestens 250 bis 600 Metern – je nach Standort (nahe Vierthaler Teich oder Karl-Thiele-Weg in Richtung Westen) einer barrierefreien Bedürfnisanstalt bis hin zum erstmöglichen Anschluss, welcher sich nahe der Riepestraße, Kreuzung Güntherstraße befindet. Aufgrund der Bodenbeschaffenheit und des hohen Grundwasserpegels um den Maschsee ist mit erhöhten Baukosten in Höhe von derzeit etwa 1.000 Euro je Meter Schmutzwasserkanal zu rechnen, zusätzlich zur in Punkt 1 genannten Summe etwa 250.000 bis 600.000 Euro. Darüber hinaus wären etwaige Anliegerwidersprüche zu berücksichtigen.

4. Der Maschsee und Teile seiner Umgebung stehen unter Denkmalschutz, was es bei anliegenden Neubauten gestalterisch zu berücksichtigen gilt: Erfahrungsgemäß verursacht eine solche Berücksichtigung zusätzliche Kosten und Aufwände.

5. Schließlich ist mit einem finanziellen Mehraufwand hinsichtlich der zu erwartenden Vandalismus-und Verunreinigungsschäden zu rechnen, denen öffentliche Toiletten unterliegen.