Die Verwaltung wird beauftragt zu prüfen, welche Möglichkeiten sich anbieten, um den größeren Teil der Brachfläche zwischen Ferdinand-Wallbrecht-Straße, Alveslebenstraße und dem Niedersachsenring in eine urbane Waldwildnis umzuwandeln – wahlweise durch Anlage eines Tiny Forests oder eines artenreichen Hains. Dabei sollten die vorhandenen Bänke und der bestehende Trampelpfad möglichst erhalten bleiben. Zugleich wird die Verwaltung beauftragt zu prüfen, ob das Projekt über das Baumpflanzprogramm der Verwaltung (Pflanzung von 3.000 Bäumen) finanziert werden kann, und ob Fördermittel der EU, des Bundes oder des Landes zur Realisierung des Projekts mobilisiert werden können.

Aufgrund ihrer Lage neben einer Tankstelle und zwei vielbefahrenen Hauptverkehrsstraßen liegt die Fläche schon lange brach. Eine geplante Bebauung mit günstigen Wohnungen auf dem städtischen Grundstück wurde vor einigen Jahren wegen der Lärmbelastung durch das hohe Verkehrsaufkommen verworfen. Mit Blick auf die notwendige Klimaanpassung sowie auf die Förderung der Biodiversität, Stärkung von Grünstrukturen, Artenschutz und Naturerfahrung bietet sich die Fläche – zumindest ein Teil davon – für die Anlage einer urbanen Waldwildnis an – zum Beispiel nach dem Konzept der sogenannten Miyawaki-Wälder. https://tinyforests.de/

Ein Miyawaki-Wald, auch Tiny Forest genannt, besteht aus diversen heimischen Baum- sowie Straucharten und bietet so auf kleiner Fläche einer Vielzahl Säugetieren, Singvögeln, Amphibien und Insekten einen Lebensraum. Außerdem wird das Mikroklima durch die dichte Vegetation bis zu zwei Grad herunter gekühlt. Überdies werden Feinstaubpartikel gebunden, der Lärmpegel gesenkt und hohe Mengen an CO2 gespeichert sowie bei Starkregen große Wassermengen aufgenommen. Dank dieser Eigenschaften erhöht der „Kleine Wald“ die Lebensqualität in Vahrenwald-List beträchtlich und leistet einen wichtigen Beitrag zur Klimaanpassungs-Strategie der Stadt Hannover.

Wegen ihrer zahlreichen positiven Funktionen sind weltweit schon zahlreiche Tiny Forests im städtischen Bereich entstanden: In Asien, in den Niederlanden, in Großbritannien, in Frankreich und Belgien. In Deutschland sind mittlerweile in Darmstadt, Köln-Ehrenfeld und Herford sowie in Brandenburg solche innerstädtischen Mini-Wäldchen angelegt oder projektiert worden. In ihrer Entscheidung (DS 15-1901/2021 S1) zu Tiny Forests im Stadtbezirk Misburg-Anderten hat Hannovers Verwaltung die Zielsetzungen das Konzept des Miyawaki-Waldes aus freiraumplanerischer Sicht ebenfalls grundsätzlich befürwortet.