folgende Straßen- und Platzbenennung zu beschließen:

Die geplante ringförmige Erschließungsstraße, einschließlich des bereits vorhandenen Teilstücks der Tiergartenstraße, welches östlich des Grundstücks Tiergartenstraße 105 beginnt, erhält den Namen Elly-Beinhorn-Straße.
Der Anregung des Stadtbezirksrates Kirchrode-Bemerode-Wülferode vom 10.09.2008 (Antrag s. Anlage 1), die oben benannte neue Erschließungsstraße in "Vor der Mardalwiese" zu benennen, wird nicht gefolgt.

Der Anregung des Stadtbezirksrates Kirchrode-Bemerode-Wülferode vom 11.06.2008 (Antrag s. Anlage 2) wird gefolgt.
Der neu entstehende Platzbereich zwischen Schwemannstraße und der neuen Erschließungsstraße erhält den Namen Simeonkirchplatz.

(Kartenausschnitt s. Anlage 3)

Aufgrund von geplanten Baumaßnahmen wird die Benennung der ringförmigen Erschließungsstraße sowie des Platzbereiches erforderlich, um ein sicheres und schnelles Auffinden aller Bewohnerinnen und Bewohner sicherzustellen. Mit der Benennung des Weges nach Elly Beinhorn wird dem Ratsbeschluss vom 09.12.1999 entsprochen, welcher vorsieht, dass bei Neubenennungen nach Persönlichkeiten vorrangig weibliche Persönlichkeiten berücksichtigt werden sollen. Die Benennung des Platzbereiches in Simeonkirchplatz erfolgt in unmittelbarer Nähe zur Simeonkirche.

Die Kosten für Straßenbenennungen sind als Durchschnittswerte zu betrachten.

Aufgrund von geplanten Baumaßnahmen wird die eigenständige Benennung der ringförmigen Erschließungsstraße sowie des Platzbereiches erforderlich.

Der B.-Plan Nr. 1702 sieht vor, dass das neue Wohngebiet mittels einer öffentlichen Ringstraße an den vorhandenen Stich der Tiergartenstraße östlich der Grundstücke Tiergartenstraße 105, 107, 107A, 107B angebunden wird.

Aufgrund dieser Planungen ist ein sicheres Auffinden der Neubauten nur bei Einbeziehung des vorhandenen Straßenstücks der Tiergartenstraße östlich der Grundstücke Tiergartenstraße 105, 107, 107A, 107B in den neuen Namen gewährleistet.

Dies macht auch die Änderung der postalischen Adressen der oben genannten bestehenden Gebäude erforderlich. Das Verwaltungsverfahren wird parallel zu dem Benennungsverfahren eingeleitet.

Nach Ausbau des neu entstehenden Platzbereiches (in der Karte mit X gekennzeichnet) wird zumindest auch die Änderung der postalischen Adressen Schwemannstraße 12 und 14 erforderlich. Das Verwaltungsverfahren hierzu wird zu ggb. Zeit eingeleitet.

Der Stadtbezirksrat Kirchrode-Bemerode-Wülferode ist in seiner Sitzung am 11.06.2008 einstimmig der Empfehlung zur Benennung der Erschließungsstraße in Elly-Beinhorn-Straße gefolgt. In der Sitzung am 10.09.2008 wurde jedoch mit 10 Jastimmen und 7 Neinstimmen ein neuer Beschluss gefasst, der die Benennung der Erschließungsstraße in "Vor der Mardalwiese" vorsieht (DsNr. 15-2006/2008). Im Stadtteil Kirchrode existiert jedoch bereits die Mardalstraße. Zudem entspricht der Vorschlag nicht der Intension des Rates, vorrangig weibliche Persönlichkeiten bei der Neubenennung von Straßen zu berücksichtigen. Aus diesen Gründen empfiehlt die Verwaltung, die Straße in Elly-Beinhorn-Straße zu benennen und der Empfehlung des Stadtbezirksrates vom 10.09.2008 nicht zu folgen.

Elly Beinhorn, geboren am 30.05.1907 in Hannover, verstorben am 28.11.2007 in Ottobrunn bei München, war deutsche Flugpionierin.
Ein Vortrag des Ozeanfliegers Hermann Köhl 1928 faszinierte Elly Beinhorn so nachhaltig, dass die sich um die Aufnahme an der Sportfliegerschule in Berlin bemühte und 1929 den Sportflugzeugführerschein und wenig später den Kunstflugschein erwarb, dem auch die Blindflugberechtigung und zuletzt der Flugzeugführerschein für kleinere Seeflugzeuge folgten. 1931 startete Elly Beinhorn zu ihrem 1. großen Alleinflug nach Afrika. Eine Notlandung auf ihrem Rückflug Richtung Timbuktu überstand sie mit Hilfe der einheimischen Songheis und 4-tägigem Marsch durch die Wüste. Am 04.12.1931 wagte sie eine Weltumrundung. Am 23.07.1932 erreichte sie Buenos Aires. Reichspräsident Hindenburg zeichnete sie im April 1933 für ihre fliegerischen Leistungen mit dem Hindenburg-Pokal aus, der höchsten deutschen Ehrung in der Sportfliegerei. 1935 flog sie mit der berühmten Messerschmitt ME 108 "Taifun" an einem Tag von Gleiwitz nach Skutari am Bosporus und zurück nach Berlin. 3470 km in 13 1/2 h. 1936 heiratet sie den Weltklasse-Rennfahrer Bernd Rosemeyer und wurde Mutter eines Sohnes. Ihr Mann verunglückte kurz nach der Geburt tödlich. 1941 heiratet sie wieder. 1 Jahr später bringt Elly Beinhorn eine Tochter zur Welt. 7 Jahre später verliert sie auch ihren 2. Mann. 1979 gab Elly Beinhorn im Alter von 72 Jahren nach etwa 5000 meist allein geflogenen Flugstunden ihre Pilotenscheine zurück.

Quelle: www.fembio.org, 04.02.2008

Der Stadtbezirksrat Kirchorde-Bemerode-Wülferode hat ferner in seiner Sitzung am 11.06.2008 eine eigenständige Benennung des neu entstehenden Platzbereiches in Simeonkirchplatz empfohlen
(DsNr. 15-1395/2008). Die Benennung erfolgt in unmittelbarer Nähe der Simeonkirche. Die Schreibweise Simeonkirchplatz entspricht den Vorgaben des DUDEN.

Die geplante Straßen- und Platzbenennung macht die Änderung der Grundstücksbezeichnungen Tiergartenstraße 105, 107, 107A, 107B, Schwemannstraße 10, 12, 14 erforderlich. Die Eigentümerinnen und Eigentümer sowie Mieterinnen und Mieter sind bereits über die Adressenänderungen in Elly-Beinhorn-Straße sowie Simeonkirchplatz informiert worden.


Insgesamt sind ca. 75 Parteien von einer Adressenänderung betroffen. Die Anzahl der Betroffenen ist stark schwankend aufgrund des Bezuges der Neubauten Schwemannstraße 10, 12 und 14.

Folgende Anregungen/ Einwände sind vorgebracht worden (Beteiligte = Eigentümer und Eigentümerinnen, Mieter und Mieterinnen):

Schwemannstraße 14: Ein Beteiligter wendet sich gegen die Änderung der Grundstücksbezeichnung aufgrund zu erwartenden Umstellungsschwierigkeiten.

Tiergartenstraße 107B: Ein Beteiligter macht den Vorschlag zur Benennung der Straße in "Vor der Mardalwiese".

Tiergartenstraße 105: Mehrere Beteiligte wenden sich gegen eine Adressenänderung. Es wird angeführt, dass vor allem Gewerbeeinheiten ihren Sitz in dem Gebäude haben und nur unter erheblichen Schwierigkeiten und finanziellem Aufwand eine Änderung umgesetzt werden kann. Es wird ferner erwähnt, dass eine Verlegung des Hauptzugangs zur Tiergartenstraße angestrebt wird. In diesem Fall wäre das Gebäude nicht von einer Adressenänderung betroffen. Eine endgültige Zusage zum Umbau des Zugang liegt der Verwaltung zum Zeitpunkt der Drucksachenerstellung noch nicht vor.