Drucksache Nr. 0635/2021:
Vorwärts nach weit – der Zukunftsplan Kultur

Informationen:

Beratungsverlauf:

Nachrichtlich:

  • Stadtbezirksräte 01 - 13

Inhalt der Drucksache:

Bitte beachten Sie, dass der folgende Text eventuell medienbedingte Formatabweichungen aufweisen kann. Eine formatgetreue Abbildung des Inhalts finden Sie in der Anlage "Druckversion.pdf".
Landeshauptstadt HannoverBeschlussdrucksache-ZeichenBeschlussdrucksache
In den Kulturausschuss
In den Ausschuss für Haushalt Finanzen und Rechnungsprüfung
In den Ausschuss für Arbeitsmarkt-, Wirtschafts- und Liegenschaftsangelegenheiten
In den Stadtentwicklungs- und Bauausschuss
In den Verwaltungsausschuss
In die Ratsversammlung
An die Stadtbezirksräte 01 - 13 (zur Kenntnis)
 
Nr.
Anzahl der Anlagen
Zu TOP
 
0635/2021
1
 

Vorwärts nach weit – der Zukunftsplan Kultur

Antrag,

  1. den Einsatz von Mitteln aus dem Teilhaushalt Kultur für den Zukunftsplan Kultur, wie in der Anlage dargestellt, zu beschließen.
  2. den beabsichtigen Mitteleinsatz anderer Fachbereiche der Landeshauptstadt und die beabsichtigte Einwerbung von Drittmitteln für den Zukunftsplan Kultur, wie in der Anlage dargestellt, zu Kenntnis zu nehmen.

  3. die Verwaltung zu beauftragen, die Projekte und Maßnahmen des Zukunftsplans Kultur als Bestandteil der zukünftigen Kulturentwicklung, wie in der Begründung und in den Anlagen dargestellt, in geeigneten Schritten und unter Vorbehalt der Einwerbung der aufgeführten notwendigen Drittmittel, umzusetzen.

Berücksichtigung von Gender-Aspekten

Das nachfolgend beschriebene Konzept richtet sich an die Stadtgesellschaft in all ihren Ausprägungen. Es sind alle Geschlechter gleichermaßen berücksichtigt.



Kostentabelle

Durch den Zukunftsplan Kultur entstehen keine unmittelbaren finanziellen Auswirkungen.

Der Zukunftsplan Kultur hat in den Jahren 2021 und 2022 vorbehaltlich der Einwerbung von entsprechenden Drittmitteln ein Volumen von insgesamt 2.107.000,- €. Die Finanzierung setzt sich zusammen aus:
· 1.157.000,- EUR: vorhandene Mittel (2021 und 2022) im Teilhaushalt Kultur. Diese setzen sich zusammen aus
o 902.000 EUR: aus den dem TH 41 zur Verfügung gestellten Mitteln zur Umsetzung des Kulturentwicklungsplans (1,5 % Steigerung des Etats).
o 255.000 EUR: aus weiteren vorhandenen Mitteln im TH 41
· 150.000,- EUR: vorhandene Mittel (2021 und 2022) anderer Fachbereiche der Landeshauptstadt (TH 61: 70.000 EUR [nur 2021]; ; TH 52: 70.000 EUR; TH 15: 5.000 EUR;
TH 46: 5.000 EUR)

· 800.000 EUR: einzuwerbende Drittmittel und gemeinsame Kooperationsprojekte (Region, Land, Hildesheim, weitere Partner)

Begründung des Antrages

Aus der Bewerbung um den Titel Kulturhauptstadt Europas 2025 und dem von der Politik beschlossenen Kulturentwicklungsplan (KEP 2030; Drucks. Nr. 0837/2020) ist eine Zukunftsvision für Hannover entstanden. Beide Prozesse wurden Hand in Hand in einem breiten Beteiligungsprozess mit der freien und institutionalisierten Kultur- und Kreativszene und unter Einbeziehung der Gremien Beirat, Kulturrat, Kuratorium partizipativ entwickelt. Die Landeshauptstadt ist entschlossen, die Ergebnisse beider Prozesse kraftvoll und nachhaltig wirksam umzusetzen.

Durch die Verschränkung von ausgewählten Projekten und Maßnahmen des Kulturentwicklungsplans und der Kulturhauptstadtbewerbung erhalten einige Maßnahmen des KEP 2030 eine Hervorhebung bzw. auch eine zeitliche Priorisierung. Zudem werden einige dieser Projekte mit aktuellen Stadtentwicklungsprojekten und anderen strategischen Aufgabefeldern verbunden. Eine besondere Rolle spielen dabei die bereits im KEP 2030 beschlossenen Modellprojekte, wie die Entwicklung von Kulturarealen mit dem Kulturdreieck als Pilotprojekt, dem 10-Punkte-Plan UNESCO City of Music und die Entwicklung des Netzwerks Kulturelle Bildung.

Durch die Kulturhauptstadtbewerbung sind Schwerpunkte, wie die Entwicklung einer Kulturregion Hannover, die enge Zusammenarbeit mit der ehemaligen Bewerberstadt Hildesheim, sowie die „Methode Agora“ eingeflossen. Ziel ist es, Hannover gemeinsam mit vielen Partner*innen vernetzt, als internationale Kulturregion breit aufzustellen.
Die Synthese aus beiden Prozessen ist der Zukunftsplan Kultur, der mit herausragenden Projekten, sowohl aus der Kulturhauptstadtbewerbung als auch dem Kulturentwicklungsplan, die Kulturentwicklung der Stadt in den nächsten beiden Jahren auf eine neue Ebene hebt.

In den Jahren 2021 und 2022 wird zudem auch an der Umsetzung von KEP-Maßnahmen gearbeitet, die nicht im Zukunftsplan aufgenommen sind. Ein erster Bericht über den dann aktuellen Umsetzungsstand und die Planung der Folgejahre des KEP 2030 wird im Herbst 2021 vorgelegt. Auch die in der Informations-Drucks. Nr. 2278/2020 beschriebene Vorgehensweise bei der Umsetzung des Kulturentwicklungsplans (Ressourcenplanung) bleibt weiterhin gültig.



Ziele und Schwerpunkte:

1. Stadtentwicklung durch Kultur
Ø Kulturareale: „Kulturdreieck“ als Pilotprojekt für die Entwicklung weiterer Kulturareale

Ø Ihmezentrum als Ort der Kulturregion Hannover


2. Internationale Kulturregion Hannover
Ø Landeshauptstadt Hannover als internationale Kulturmetropole
Kulturtouristisches Konzept zur Positionierung Hannovers als internationale Kulturmetropole
· Entwicklung und Verstärkung von Schwerpunkten (z.B. UNESCO City of Music, Gartenkultur / Herrenhäuser Gärten)

· Akquise internationaler Kulturfachmessen

· Stadt als Aktivistin für große Themen wie Frieden, Menschenrechte, Demokratie


Ø Kulturregion Hannover
Entwicklung der Kulturregion Hannover und Verschränkung der Kulturregion Hannover mit der Kulturregion Hildesheim.
· Kulturtouristisches Konzept für „Region Hannover“ entwickeln

o Konzept zur kulturtouristischen Entwicklung von Schwerpunkten

o Profil & Kulturmarke „Kulturregion Hannover“

o Digitalen Plattform für alle Kulturaktiven aus Stadt / Region / Land und freier Szene.


· Weiterentwicklung der Zusammenarbeit in den Bereichen:

o Hörregion Hannover“: Projekt „International Center of Music & Sounds“ und „backwardplayforward“ (Deutsches Zentrum für Musiktechnik)

o Gartenregion Hannover


· Neue Zusammenarbeit im Bereich: „Kulturregion Hannover“.

Ø Verschränkung Kulturregion Hannover und Kulturregion Hildesheim
Vermarktung von kulturtouristischen Schwerpunkten und Schnittpunkten der beiden Kulturregionen

· z.B. „UNESCO Region“
Weitere inhaltliche Anknüpfungspunkte: Gartenkultur, Schlösser / Burgen, Bildende Kunst

· Sichtbarmachung der Verbindungslinien zwischen beiden Städten
Bahnlinien und/oder Wasserstraßen werden in Performanceräume verwandelt


3. Strukturentwicklung der Kulturlandschaft
Ø Publikumsentwicklung (Audience Building)

Ø Museumsstandort Hannover, z.B. Museumsentwicklungsplan

Ø Strategisches Konzept „Kultur in den Stadtteilen“ inklusive Entwicklungskonzept Stadtteilzentren


4. Kultur in Zeiten der Pandemie
Ø Kulturprojekte im öffentlichen Raum und digitale, künstlerische Projekte
Dez. VII 
Hannover / 16.03.2021