Drucksache Nr. 0588/2004:
Straßenbenennung im Stadtteil Vahrenwald

Inhalt der Drucksache:

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0588/2004
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Straßenbenennung im Stadtteil Vahrenwald

Antrag,

folgende Straßenbenennung zu beschließen:

Der von der Hüttenstraße abzweigende und zwischen den Häusern 22C und 23 in östliche Richtung führende private Erschließungsweg erhält den Namen Frieda-Duensing-Weg.

Übersichtskarte siehe Anlage

Berücksichtigung von Gender-Aspekten

Die Benennung von Straßen, Wegen und Plätzen dient insbesondere der Ordnungsfunktion im Sinne der Orientierung innerhalb des Straßengeflechts. Als Kennzeichnung einer Sache eröffnet der Straßenname keine persönlichkeitsrechtliche Betrachtung. Die Landeshauptstadt Hannover ist insbesondere durch den Ratsbeschluss vom 09.12.1999, DsNr. 2810/99 -"Bei Straßenneubenennungen und bei notwendigen Umbenennungen sollen verstärkt weibliche Persönlichkeiten berücksichtigt werden"- bestrebt, vorrangig Frauennamen bei Benennungen umzusetzen. Insoweit erfolgt bei jeder Benennung nach zu ehrenden Persönlichkeiten eine Einzelfallprüfung.

Kostentabelle

Es entstehen keine finanziellen Auswirkungen.

Begründung des Antrages

Für geplante Neubauten, die über diesen Privatweg erschlossen werden, wird eine Hausnummernzuordnung erforderlich. Aufgrund der bestehenden Hausnummerierung der Hüttenstraße ist eine zweifelsfreie Zuordnung der geplanten Gebäude zur Hüttenstraße nicht möglich. Daher wird die eigenständige Benennung des Stichweges erforderlich.

Frieda Duensing wurde am 26.06.1864 in Diepholz geboren, besuchte in Hannover die höhere Töchterschule und anschließend das Lehrerinnenseminar. Nach dieser Ausbildung gab sie zunächst Volksschulunterricht. Sie unternahm ab 1894 Reisen nach Frankreich, England und Schottland und informierte sich während dieser Zeit über die sozialen Einrichtungen in diesen Ländern. 1897 legte Frieda Duensing in München ihre Reifeprüfung ab, begann anschließend in Zürich ein Jurastudium und promovierte 1903. 1904 übernahm sie die Geschäftsführung der Berliner Zentrale für Jugendfürsorge und 1907 zusätzlich die des Deutschen Zentralvereins für Jugendfürsorge. Diese beiden Einrichtungen wurden noch im selben Jahr unter der Leitung von Frieda Duensing zur Deutschen Zentrale für Jugendfürsorge zusammengefaßt. Aus gesundheitlichen Gründen gab sie 1911 die Geschäftsführung ab. Anschließend unterrichtete sie bis 1914 an der Sozialen Frauenschule in Berlin. Nach langem Sanatoriumsaufenthalt übernahm Frieda Duensing dann von 1919 bis 1921 die Leitung der Sozialen Frauenschule in München. Frieda Duensing ist am 05.01.1921 verstorben.

Quellen: Große Frauen der Weltgeschichte, Tausend Biografien in Wort und Bild;
Frauenwelten, Biographisch-historische Skizzen aus Niedersachsen, von Angela Dinghaus
62 .14 (alt), 61.21 (neu)
Hannover / 08.03.2004