Antrag Nr. 0423/2019:
Antrag der Fraktion Die FRAKTION: "Für mein Kind nur das Beste!"

Inhalt der Drucksache:

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Antrag der Fraktion Die FRAKTION: "Für mein Kind nur das Beste!"

Antrag

Antrag zu beschließen:

Bei dem von der Verwaltung initiierten Interessenbekundungsverfahren für die private Trägerschaft des 18. Gymnasium werden folgende Kriterien besonders berücksichtigt:

a) Sicherheit

b) Wohlbefinden

c) Unterrichtsgestaltung

d) Außerschulische Aktivitäten, bzw. ”Freizeit”

e) Anfahrt

Begründung

Die Debatte um das 18. Gymnasium in Hannover hat wahrscheinlich bald ein Ende – eine Privatschule, vielleicht sogar mit einer kirchlichen Trägerin, im Bonzengebiet Speckgürtel soll es bestenfalls werden. An Dekadenz darf es dabei nicht mangeln, denn die Schule muss sich schließlich von anderen abheben, um damit u.a. tatsächlich ihren eigenen Bau zu rechtfertigen.

a. Sicherheit

Die Sicherheit spielt für die künftige Elite natürlich eine wichtige Rolle. Um ein ruhiges und lernförderndes Umfeld für die Schüler*innen zu schaffen, ist es ratsam, den Schulkomplex durch eine Mauer von der Außenwelt abzuschirmen. Außerdem werden erfahrene Security Kräfte benötigt, um dem Wunsch der Eltern nach exklusiver Sicherheit Rechnung zu tragen. Durch allgegenwärtige Kameraüberwachung an den Außengrenzen und im Komplex selbst kann so nahezu hundertprozentige Sicherheit garantiert werden.

b. Wohlbefinden der Schüler*innen
Um die Leistungsfähigkeit zu steigern, werden der*die Schüler*innen in der schuleigenen Mensa mit den aktuellsten Superfoods versorgt. Die Auswahl und Zubereitung der Speisen sollte regional, saisonal und biologisch durch Spitzenköche*innen erfolgen.

In der freien Zeit, zum Beispiel während der Mittagspause, sollten die Schüler*innen von einem Streichorchester begleitet werden, um für eine adäquate Atmosphäre zu sorgen. Der Komfort der Schuluniform wird sichergestellt durch hochwertige Materialien wie Kaschmir, Merino, Angora, Seide und ist nach einem aktuellen Entwurf von Chanel, Boss, Dior o.ä. anzufertigen. Alle Schüler*innen haben eine*n PA (Personal Assistant) zur freien Verfügung, der beim Handling von Sportbekleidung, Schulsachen und natürlich auch bei der Planung außerschulischer Termine und Verpflichtungen behilflich ist.

c. Unterrichtsgestaltung
Die Klassen werden klein gehalten, damit individuell auf Schüler*innen eingegangen werden kann. Nach Bedarf soll zusätzlich jederzeit Einzelunterricht möglich sein. Fächer wie Mathematik, Deutsch, Biologie usw. sollen von lokalen Größen unterrichtet werden, Sport allerdings wird durch Crossfit ersetzt. Dem Curriculum werden außerdem Sportarten wie Golf, Polo oder Jagen hinzugefügt.

Für den Bereich Wirtschaft könnte beispielsweise Frank Thelen angeworben werden, um den Schüler*innen das ABC der Start-Up-Gründung beizubringen. Die jährlichen Schüler*innenaustauschprogramme, sollen mit Schulen in Zürich, Abu Dhabi, Dubai und St. Moritz erfolgen. Der Unterricht wird trilingual auf Deutsch, Englisch und Mandarin geführt, da allein Englisch für eine internationale Karriere nicht mehr ausreichend ist (außer im Bereich Haustierversicherungen und Internet Klempnerei).

d. Anfahrt
Den Schüler*innen und Eltern stehen nicht nur extra breite SUV-Parkplätze, sondern auch ein Helikopter(eltern)-Landeplatz zur Verfügung, der sich in unmittelbarer Nähe zum Hauptgebäude zu befinden hat. Für die bereits volljährigen Oberstufenschüler*innen gibt es einen Parkservice für das eigene Auto. Für die etwas jüngeren Schüler*innen steht ein exklusiver Taxiservice bereit, der sie direkt vor der Haustür abholt und selbstverständlich nach der Schule wieder dort abliefert, sollten die Eltern bzw. Nannys oder Au-Pairs hierfür keine Zeit haben.

e. Freizeit
Die Freizeitgestaltung an der Schule sollte es den Schüler*innen ermöglichen ihr vollständiges Potential entfalten zu können. Vom Tennisplatz bis hin zum Wellnessbereich muss alles vorhanden sein. Die Schule sollte über einen – zur Not künstlichen angelegten – See verfügen, damit auch Segelfreunde*innen auf ihre Kosten kommen. Weitere Bereiche, etwa fürs Wasserskifahren, zum Tauchen und Angeln sind ebenfalls vorzusehen.

Gleichermaßen muss auch das Veranstalten von regelmäßigen Polo-Turnieren möglich sein, daher muss es zum einen die entsprechende Spielfläche und zum anderen natürlich auch Platz für Stallungen geben.


Julian Klippert (Fraktionsvorsitzender)