Antrag Nr. 0367/2009:
Antrag der FDP-Fraktion auf Anhörung zum Thema der KFN Studie "Sind Freizeitzentren eigenständige Verstärkungsfaktoren der Jugendgewalt?"

Inhalt der Drucksache:

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Antrag der FDP-Fraktion auf Anhörung zum Thema der KFN Studie "Sind Freizeitzentren eigenständige Verstärkungsfaktoren der Jugendgewalt?"

Antrag zu beschließen:


Zum nächstmöglichen Zeitpunkt wird eine Anhörung des Jugendhilfeausschusses
durchgeführt zum Thema der KFN Studie

„Sind Freizeitzentren eigenständige Verstärkungsfaktoren der Jugendgewalt?“

Eingeladen werden:

Vertreter des Kriminologischen Forschungsinstituts Niedersachsen e.V. (KFN)
Vertreter der „Expertengruppe Offene Jugendarbeit“
Leiter/Mitarbeiter von Freizeitheimen und Jugendzentren
Vertreter der Jugendverbände/des Stadtjugendrings
Vertreter der Polizei

Begründung


Die Wissenschaftler Christian Pfeiffer, Susann Rabold und Dirk Baier vom Kriminologischen
Forschungsinstitut Niedersachsen e.V. (KFN) kommen auf der Grundlage einer Befragung
von 3661 Jugendlichen der neunten Klassen in Hannover zu dem Schluss, dass Freizeitzentren sich unter den heutigen Rahmenbedingungen als eigenständige Verstärkungsfaktoren von Jugendgewalt erwiesen haben. Sie empfehlen daher, die offene Jugendarbeit in Ganztagsschulen zu integrieren und Jugendzentren nach und nach zu schließen.

In einer kritischen Anmerkung setzte sich daraufhin unter anderem eine ebenfalls mit
Wissenschaftlern besetzte „Expertengruppe Offene Jugendarbeit“ intensiv mit der Analyse
des KFN auseinander, um schließlich sowohl die Methodik als auch die Befunde, die
Schlussfolgerungen und die Handlungsempfehlungen des KFN zurückzuweisen. Zahlreiche
Vertreter von in der Jugendarbeit tätigen Einrichtungen und Verbänden sowie auch von
Schulen haben kritisch bis ablehnend auf die Studie des KFN reagiert.

Die FDP-Ratsfraktion hält es aufgrund der völlig voneinander abweichenden Positionen und
Darstellungen und der Brisanz der Thematik für erforderlich, dass sich die Mitglieder des
Jugendhilfeausschusses im Rahmen einer öffentlichen Anhörung damit auseinandersetzen.


Martin Hexelschneider
Stellvertretender Fraktionsvorsitzender