Antrag Nr. 0295/2019:
Antrag der AfD-Fraktion: Kein Einsatz der Broschüre „Ene mene muh – und raus bist du!“ in Hannovers Kindertagesstätten

Inhalt der Drucksache:

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Antrag der AfD-Fraktion: Kein Einsatz der Broschüre „Ene mene muh – und raus bist du!“ in Hannovers Kindertagesstätten

Antrag

dass die Verwaltung sicherzustellen habe, dass die Broschüre „Ene mene muh – und raus bis du!“ der Amadeu-Antonio-Stiftung in Hannovers Kindertagesstätten nicht in Einsatz kommt.

Begründung

Nach Meinung der Amadeu-Antonio-Stiftung bzw. deren Vorstandsvorsitzenden Anetta Kahane, einer Journalistin und Autorin mit Stasi-Vergangenheit, ist Rechtsextremismus ein zunehmendes Problem in Kindergärten. Unter dieser Prämisse entstand die 60-seitige Broschüre „Ene mene muh – und raus bist du!“ Sie wurde mit 4600 Euro vom Bundesfamilienministerium für die Druckkosten im Rahmen des Programmes „Demokratie leben“ gefördert. Die Auflage beträgt 3000 Exemplare[1], die Broschüre kann aber auch von jedermann als PDF-Datei heruntergeladen werden[2]. Bundesfamilienministerin Giffey verfasste das Vorwort und übernimmt damit die Verantwortung für die Inhalte. Diese bestehen unter anderem aus üblen Unterstellungen und Falschannahmen: Manchen Kindern merke man eine autoritäre Erziehung an. Das seien Kinder, die besonders gut spuren – und deshalb meist kaum auffielen; Mädchen mit Zöpfen, Röcken und Vorlieben für Handarbeit und Disziplin sowie körperlich gedrillte Jungen gäben Hinweise auf völkische Eltern.[3]

Im Streit um diese Broschüre hat der Jugendstadtrat in Berlin-Neukölln von der Nutzung abgeraten. Falko Liecke (CDU) teilte mit: „Die Broschüre will Vorurteile bekämpfen, vermittelt sie aber selbst.“

Der Präsident des Deutschen Lehrerverbandes, Heinz-Peter Meidinger zur Broschüre: Mit fragwürdigen Kategorien werde ein „völkischer Typus“ kreiert, „das ist abstoßend, kontraproduktiv und entbehrt jeder wissenschaftlichen Grundlage“.[4]

Diese Broschüre soll Erziehungspersonal zur Information, Beratung und Unterstützung zugänglich gemacht werden. Unter dem Deckmantel der Toleranz und der Extremismusbekämpfung schürt die Stiftung jedoch Hass und Vorurteile gegen Andersdenkende. Eine solche Hexenjagd ist insbesondere im Lichte der Vergangenheit der Anetta Kahane sowie der ernsthaften Überlegung, Kinder als rechtsradikal abgestempelter Eltern wegen Kindeswohlgefährdung aus ihren Familien herauszunehmen[5], in unseren Kindertagesstätten völlig fehl am Platz.

Sören Hauptstein

Beigeordneter und Fraktionsvorsitzender im Rat der LHH