Antrag Nr. 0180/2016:
Antrag der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen zu einer Anhörung: "Mit fairem Handel Armut reduzieren - Perspektiven eröffnen - Fluchtursachen bekämpfen"

Inhalt der Drucksache:

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Antrag der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen zu einer Anhörung: "Mit fairem Handel Armut reduzieren - Perspektiven eröffnen - Fluchtursachen bekämpfen"

Antrag zu beschließen:

Die Stadtverwaltung wird beauftragt, im Ausschuss für Umweltschutz und Grünflächen gemeinsam mit dem Internationalen Ausschuss und dem Organisations- und Personalausschuss eine Anhörung zur Förderung des fairen Handels (Fair Trade) als kommunaler Beitrag zur globalen nachhaltigen Entwicklung und zur Armutsbekämpfung und damit auch zur Bekämpfung von Fluchtursachen durchzuführen.

Als Anzuhörende sollen eingeladen werden:
· Verband Entwicklungspolitik Niedersachsen e.V. (VEN),
· Kirchlicher Entwicklungsdienst (KED) der ev.-luth. Landeskirchen in Braunschweig und Hannovers,
· Handelsverband Hannover e.V.,
· Allerweltsladen e.V..

Begründung:

Mit dem Ratsbeschluss von 2009, der Erklärung des Deutschen Städtetages zu den Milleniums-Entwicklungszielen der Vereinten Nationen beizutreten, der Auszeichnung als „fair trade town 2010“ und dem Sonderpreis im Wettbewerb um die "Hauptstadt Fairer Handel" für ihre Aktivitäten zu fairem Handel im September 2015, steht die Landeshauptstadt Hannover in der Verpflichtung, Maßnahmen zur globalen nachhaltigen Entwicklung und Armutsbekämpfung zu ergreifen. Eine Verpflichtung, die die Landeshauptstadt mit ihrem Anschluss an die Erklärung des Deutschen Städtetags „2030-Agenda - Nachhaltigkeit auf kommunaler Ebene gestalten“ (DS 0058/2016) aktuell noch einmal bekräftigt.

Ein wichtiger Beitrag zur globalen Bekämpfung der Armut und damit zugleich auch zur Bekämpfung von Fluchtursachen ist der faire Handel. Hier hat nicht nur die Kommune selbst, sondern auch die Stadtgesellschaft insgesamt, ein breites Feld an Handlungsmöglichkeiten. Wobei die Beschäftigung mit Produkten aus dem fairen Handel auch ein hervorragendes Mittel ist, die von der UN im September 2015 beschlossenen 17 universellen Nachhaltigkeitsziele, die sogenannten „Sustainable Development Goals“ (SDGs), und die Bedeutung der internationalen Entwicklungszusammenarbeit in den Köpfen und Herzen der Bevölkerung zu verankern. Erfolgreiche praktische Beispiele für eine kommunale Fair Trade-Bildungsarbeit sind dabei z.B. die im Rahmen des EU-Projektes „aware & fair“ begonnene Bildungsarbeit in Schulen und anderen Bildungseinrichtungen, das Aufzeigen von Handlungsmöglichkeiten über konkrete Produkte wie Macadamianüsse (Malawi), Schokolade (Kolumbien) und den Hannover-Kaffee, sowie das Engagement von hannoverschen Schulen, die im Rahmen von Schüler-Firmen oder Schüler-Genossenschaften Kontakte zu Produzenten in Ländern der sog. 3. Welt pflegen und deren Produkte hier verkaufen.
Pat Drenske
Stellv. Fraktionsvorsitzender